Schmuck & Uhren
"Le Clou" im Inntalcenter Kufstein hat Insolvenz angemeldet
Landesgericht Linz hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die "Alphagold" Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH mit Sitz in Linz, sowie 32 Filialen in Österreich eröffnet. Davon betroffen ist auch "Le Clou" im Inntalcenter Kufstein.
KUFSTEIN. Das Unternehmen "Alphagold" betreibt unter den Marken "Le Clou" und "Juwelier Reiter" ein Netz von 32 Filialen an verschiedenen Standorten in Einkaufszentren in Österreich. Eine Filiale davon ist auch im Inntalcenter Kufstein zu finden. Seit 2015 haben sich die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel, insbesondere durch die Digitalisierung, verändert. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es mehrere Interessenten, welche die Filialstruktur des Unternehmens erwerben wollten. Daher entschied die Schuldnerin, die Filialstruktur weitgehend unverändert zu lassen, wie sie in ihrem Antrag erläuterte.
Folgen der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie stellte den "nicht systemrelevanten" Einzelhandel, einschließlich des Handels mit Uhren und Schmuckwaren, vor große Herausforderungen. Die Lockdowns und Maßnahmen während der Hauptsaisonen 2020 und 2021 waren besonders anspruchsvoll für die Schuldnerin. Um die finanzielle Stabilität zu sichern, nutzte das Unternehmen Corona-Beihilfen und -Stundungen. Diese Beihilfen wurden jedoch für vereinbarte Kredittilgungen bei der Hausbank verwendet und standen somit kaum für den weiteren operativen Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Trotz der Tatsache, dass die Kunden dem Einzelhandel nach dem Ende der Pandemie treu geblieben sind und die Wiedereröffnungen mit positiver Konsumbereitschaft begrüßt wurden, hat die Schuldnerin alle erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen. Die Filialstruktur wurde an die veränderten wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst, und die Geschäftsführung führte wesentliche Kosteneinsparungsmaßnahmen im Verwaltungsbereich durch.
Weiterführung des Unternehmens geplant
Aufgrund der erheblichen Verluste während der Corona-Pandemie wurden die ausstehenden Kredite der Schuldnerin vor Kurzem von ihrer Hausbank fällig gestellt. Dies zwang das Unternehmen dazu, Zahlungsunfähigkeit einzugestehen und einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Absicht besteht darin, das Unternehmen fortzuführen und die 20-prozentige Sanierungsplanquote durch diese Fortführung sowie mit Unterstützung von österreichischen und internationalen Investoren zu finanzieren. Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger gewährleistet werden kann.
"Wir werden eine positive Fortführungsrechnung und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des angebotenen Sanierungsplanes verlangen",
so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger vertritt.
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