Produktion
Sandoz Kundl setzt nun fürs Penicillin auf heimische Laktose

Werksleiterin Stephanie Jedner vor dem neuen Laktosetank.  | Foto: Sandoz / Martin Vandory
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Pharmaunternehmen nutzt alternative Zuckerquelle im Zeichen der Nachhaltigkeit und Regionalität: Für die Penicillinproduktion Kundl kommt die Laktose aus Tiroler Milch.

KUNDL. Sandoz will im Zeichen der Nachhaltigkeit und Regionalität künftig im Produktionswerk in Kundl neue Maßstäbe setzen. Der weltweit führende Anbieter von Generika und Biosimilars will Laktose (Milchzucker) als alternative Zuckerquelle für die Penicillinproduktion einsetzen.
Mit diesem Schritt will das Unternehmen seinen Einsatz für nachhaltige Innovationen unterstreichen und stärkt gleichzeitig regionale Lieferketten.

Bei Suche in Region fündig geworden

Vor über 77 Jahren startete die Penicillinproduktion in Kundl, seither wird eine große Menge an Zucker als Hauptnährstoff für den Penicillin-Pilz verwertet. Die von Krisen gebeutelten vergangenen Jahre brachten instabile Lieferketten und hohe Preisanstiege bei Rohstoffen mit sich. Deswegen hat sich Sandoz auf die Suche nach alternativen Zuckerquellen begeben und wurde in der Region fündig. Seit diesem Frühjahr wird verstärkt Laktose (Milchzucker), ein Nebenprodukt aus der Käseproduktion, für die Penicillinproduktion verwendet. Die Laktose aus Tiroler Milch wird von einem milchverarbeitenden Betrieb aus der Region an Sandoz geliefert.

Installation des neuen Laktosetanks in Kundl.  | Foto: Spiegeltec
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Eigener Tank installiert

Um dieses Projekt auch umzusetzen, forschte, investierte und entwickelte Sandoz in Kundl intensiv in den vergangenen eineinhalb Jahren. Kürzlich wurde am Werksgelände ein eigener Tank für die Laktoselösung installiert.

"Unsere Entscheidung, Laktose aus Tiroler Milch für die Penicillinproduktion zu verwenden, ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Regionalität. Wir investieren nicht nur in nachhaltige Technologien, sondern stärken auch unsere Verbindung zur Region und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts",

sagt Stephanie Jedner, Werksleiterin Sandoz Kundl. 

Vielfältige Vorteile

Dabei bringt der Laktose-Einsatz gleich mehrere Vorteile: Durch die Verwendung von Laktose werden regionale Lieferketten gestärkt, um Kundl als letzte Penicillin-Hochburg in Europa noch autarker und resilienter zu machen. Kürzere Transportwege reduzieren auch den ökologischen Fußabdruck. Neben der Förderung von Regionalität trägt Sandoz somit aktiv zur Förderung von Nachhaltigkeit und auch der Kreislaufwirtschaft bei, indem Laktose, ein Nebenprodukt in der Käseproduktion, verwendet wird. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Milchzucker erweist sich als effiziente Alternative zum herkömmlichen Zucker insbesondere angesichts des massiven Preisanstieges von Zucker in den letzten Jahren. Mit dieser wegweisenden Initiative setzt Sandoz ein klares Zeichen für eine nachhaltige und regionale Wertschöpfung und unterstreicht das fortwährende Bestreben des Unternehmens, innovative Lösungen für eine klimaneutrale Zukunft zu entwickeln.

Weitere Beiträge aus und rund um Kundl findest du hier.
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