Denkmal für ein verkanntes Genie erstrahlt in neuem Glanz

Zu Lebzeiten verkannt, später vielgerühmt: Joseph Madersperger, geboren vor 250 Jahren in Kufstein, erfand die Nähmaschine.
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  • Zu Lebzeiten verkannt, später vielgerühmt: Joseph Madersperger, geboren vor 250 Jahren in Kufstein, erfand die Nähmaschine.
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

KUFSTEIN (nos). Am 6. Oktober jährt sich sein Geburtstag zum 250. Mal, seine Erfindung machte ihn weder bekannt noch reich, doch war Antrieb für einen großen Schritt im Vorfeld der Industriellen Revolution: Joseph Madersperger gilt als Erfinder der Nähmaschine, er wurde am 6. Oktober 1768 in Kufstein geboren.

Madersperger bersiedelte mit seinem Vater von der Festungsstadt nach Wien, nachdem das Elternhaus in der heutigen Kinkstraße abgebrannt war. Dort legte er seine Freizeit und seine Ersparnisse in die Entwicklung einer Nähmaschine, 1814 stellte er seine "Nähhand" vor, finanziell verwertet hat er sie und das dafür gewährte "Privileg" jedoch nicht, sondern schlug sich Quellen zufolge teilweise als Obsthändler durch. Die "Nähhand" Maderspergers findet sich heute im Technischen Museum in Wien.
Der "gewesene bürgerliche Schneider" tüftelte weiter an seiner Idee und präsentierte 1839 eine Maschine, die sich am "Kettelstich" versuchte. Das Geld für eine Fabriksgründung fehlte, die Maschine machte er dem Polytchnischen Institut zum Geschenk. Völlig verarmt verstarb der Kufsteiner 1850 in Wien und wurde in einem Massengrab beigesetzt.

Nicht nur in der Bundeshauptstadt erinnern heute Gedenktafeln, Straßennamen und Denkmäler an den Kufsteiner Erfinder, auch die Festungsstadt wahrt ihm ein Andenken: Das Geburtshaus in der Kinkstraße beheimatet ein kleines Nähmaschinenmuseum. Zudem findet sich am Kienberg ein Denkmal, das die Stadtgemeinde Kufstein unter finanzieller Mithilfe der Schneiderinnung in der Wirtschaftskammer nun einer Generalrenovierung durch den Ebbser Restaurator Bernd Richter, den Bauhof und Stadtgärtnerei zuführte, um das in die Jahre gekommene Stück wieder als ansehnliches Erinnerungswerk erstrahlen zu lassen.

"Nachdem die Inschrift kaum mehr lesbar war, habe ich die Stadt ersucht, hier eine Änderung herbeizuführen. Dankenswerter Weise wurde dem stattgegeben und die Schrift erneuert , der Marmor gereinigt und der am Denkmal befindliche Lorbeer neu vergoldet.
Durch den städtischen Bauhof wurde eine Sicherung des Fundamentes veranlasst und durch die Stadtgärtnerei eine neue Bepflanzung vorgenommen", erklärt Manfred Kobald.
Die Gesamtkosten von 3.000 Euro wurden durch einen 500-Euro-Beitrag der Schneiderinnung unterstützt.

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