Tagungshaus Wörgl: Klimaschutz aus Überzeugung

Das Klimaschutz-motivierte Tagungshaus-Team v.l. Sabine Landsteiner, Waltraud Fohringer, Angelika Eberharter, Tagungshausleiterin Edith Bertel, Sabine Peinsipp-Hölzl und Barbara Rampl. | Foto: Veronika Spielbichler
  • Das Klimaschutz-motivierte Tagungshaus-Team v.l. Sabine Landsteiner, Waltraud Fohringer, Angelika Eberharter, Tagungshausleiterin Edith Bertel, Sabine Peinsipp-Hölzl und Barbara Rampl.
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WÖRGL (vsg). Das Tagungshaus Wörgl setzt seit Jahren Klimaschutz-Maßnahmen Schritt für Schritt um – jetzt dürfen sich die Mitarbeiterinnen über die Ernennung zu Wörgls 1. Klimabündnis-Betrieb und Partner der Initiative „Green Event Tirol“ freuen. 
Dabei haben sich die Mitarbeiterinnen noch einiges für die Zukunft vorgenommen, um im Einklang mit dem Anspruch der Bildungseinrichtung der Erzdiözese Salzburg im verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt zu arbeiten.

Gut frequentierte Bildungseinrichtung

Die Auszeichnung kommt gerade rechtzeitig zum 45-jährigen Bestehen der offenen, sehr gut frequentierten Bildungseinrichtung für das gesamte Tiroler Unterland. Über 750 Veranstaltungen mit 16.400 Besuchern wurden 2016 vom engagierten Tagungshaus-Team rund um Leiterin Edith Bertel abgewickelt. Darin enthalten sind nicht die Aktivitäten der zusätzlich im Haus untergebrachten Einrichtungen, darunter die öffentliche Bücherei Wörgls, die Jungschar, die Kirchenbeitragsstelle, Regionalstellen etwa für Kirchenmusik oder die Caritas. Zudem befinden sich fünf Wohnungen im Gebäude. Zehn Mitarbeiter teilen sich fünf Vollzeitstellen für den Bildungsbetrieb inklusiv Hausmeister und Reinigung. Das Jahresbudget hat einen Umfang von rund 500.000 Euro und wird zu 90 Prozent von der Erzdiözese Salzburg finanziert.

Maßnahmen für den Klimaschutz umgesetzt

„Die Klimaziele zu erreichen ist uns seit Jahren ein Anliegen“, betont Edith Bertel und schildert bereits umgesetzte Maßnahmen der vergangenen Jahre: „Die Heizung wurde von Öl auf CO2-neutrale Fernwärme, die Beleuchtung auf LED umgestellt. Wir verwenden nur mehr Papier mit Umweltsiegel und ökologische Reinigungsmittel, diese möglichst sparsam.“ Flipcharts wurden durch Whiteboards ersetzt. Abfalltrennung, Fair-Trade-Café und der Anreiz zur Benützung öffentlicher Verkehrsmittel durch die Bushaltestelle vor dem Haus sind weitere Fakten, die im Rahmen der Klimabündnis-Zertifizierung punkteten.
„Wir haben nun drei Jahre lang Daten gesammelt und aufgeschlüsselt und unsere Maßnahmen mit dem Vorgaben-Katalog abgeglichen“, schildert Sabine Peinsipp-Hölzl den Prozess, der zur Auszeichnung als Klimabündnis-Partnerbetrieb führte und lässt durchblicken, was noch auf der Klimaschutz-Agenda steht: Glas statt Plastik, Die Umstellung von Einwegbechern auf Porzellantassen und beim Einkauf von Getränken und Snacks die Verwendung möglichst regionaler, saisonaler und biologischer sowie Fairtrade-zertifizierter Produkte. Diese Standards gelten für die selbst organisierten Veranstaltungen des Tagungshauses und werden auch Gastveranstaltern ans Herz gelegt. „Wer einen Green Event plant, ist bei uns bestens aufgehoben“, erklärt Peinsipp-Hölzl.
Klimaschutz sehen die Mitarbeiterinnen der Erwachsenen-Bildungseinrichtung nicht als Kostenfrage, sondern „als eine Frage der Einstellung und Werthaltung“ und rechnen vor, dass sich Investitionen durchaus amortisieren – etwa durch Einsparungen bei Energie- und Ressourcenverbrauch.

Vorschlag der "Netten Toilette" an Stadt Wörgl

Alles andere als erfreut ist man über den Beschluss des Wörgler Gemeinderates, im Rahmen der Budgetkonsolidierung das öffentliche WC samt Behindertentoilette im Parterre der Musikschule zu schließen. Das wird dem Tagungshaus voraussichtlich mehr Toilettenbesucher bescheren, weshalb Bertel der Stadt auch einen Vorschlag unterbreitet: „In Deutschland gibt es die Aktion „Nette Toilette“, bei der Gastronomen und Handelsbetriebe ihre WC´s öffentlich zur Verfügung stellen und mit Aufklebern darauf aufmerksam machen. Dafür erhalten sie eine Entschädigung der Kommune.“ Das wäre auch ein gangbarer Weg in Wörgl, da die Unterstützung der Stadt für den Bildungsbetrieb mit 3.500 Euro jährlich angesichts des Mehrwertes und der Umwegrentabilität, die die Bildungseinrichtung für Wörgl bringt, ohnehin sehr niedrig bemessen sei.

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