Kammer-Spitze besuchte Bergbauern im Alpbachtal
Als letzten Bezirk im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde besuchten Spitzenvertreter der Landwirtschaftskammer Kufstein.
ALPBACH/BEZIRK. Zum mittlerweile neunten Mal besuchen heuer Spitzenvertreter der Landwirtschaftskammer Tirol im Rahmen einer "Bezirksrunde" verschiedenste landwirtschaftliche Betriebe im ganzen Land. Dieses Jahr stehen die Besuche ganz im Zeichen des Kammer-Jahresmottos „Tiroler Berglandwirtschaft – einfach unverzichtbar“.
Vier Generationen leben am über 400 Jahre alten „Wurmhof“ in Alpbach. Der Betrieb wird von der Familie Moser im Nebenerwerb geführt, wobei der Hof vor allem für seine Jausenstation bekannt ist. Diese gibt es bereits seit 1963 und stellt ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für die Familie dar. Auf 1.160 m Seehöhe gelegen, gehören neun Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche sowie sechs Hektar Wald zum Betrieb.
Die Bewirtschaftung der steilen Flächen (346 BKH-Punkte) ist extrem zeitintensiv, weshalb Betriebsführer Günther Moser den Sommer über hauptberuflich am Hof ist. Der gelernte Tischler ist auf die Flexibilität seines Arbeitgebers angewiesen: „Nur so kann ich den Hof weiter bewirtschaften. Im Winter arbeite ich dann wieder in der Tischlerei“, erklärt Moser. Dabei erklärt sich der Erfolg des Wurmhofes vor allem durch die generationenübergreifende Zusammenarbeit, was Vizepräsidentin Helga Brunschmid beeindruckte: „Die Kombination aus Tourismus und Landwirtschaft funktioniert hier seit über einem halben Jahrhundert bestens. Dass hier die ganze Familie zusammenhilft und das aus Überzeugung macht, spüren auch die Gäste – somit profitieren beide Seiten!“
Image von Landwirtschaft geprägt
Als zweiter Betrieb wurde der „Innerach-Hof“ von Ortsbauernobmann Alexander Moser besucht. Dieser liegt auf gut 1.000 m Seehöhe in Inneralpbach, unweit der neuen Talstation der Verbindungsbahn auf den Schatzberg. Gemeinsam mit seiner Frau Marion betreibt er einen Heubetrieb mit etwa 25 Stück Fleckvieh, erst 2015 wurde der alte Stall zu einem modernen Laufstall um– und ausgebaut. 16 Hektar Grünland werden zwei- bis dreischnittig bewirtschaftet, außerdem gehören 36 Hektar Wald zum Betrieb. Als effektive Restholzverwertung wurde eine Hackschnitzelheizung eingebaut, wobei der Holzverbrauch jährlich bei rund 45 Festmetern liegt.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Skigebiet setzt auch die Familie Moser seit 2006 auf die Vermietung von Ferienwohnungen, die allerdings nur den Winter über belegt sind – großteils von Stammgästen. Diese schätzen vor allem die einzigartige Landschaft und den ländlichen Charakter des Tales. „Alpbach ist zwar aufgrund des Europäischen Forums als Congressort international bekannt, aber das eigentliche Besondere sind die vielen Bauernfamilien, die den Ort und die Landschaft maßgeblich geprägt haben und das nach wie vor tun. Gerade hier ist die flächendeckende Aufrechterhaltung der vielen Bergbetriebe absolut notwendig“, so LK-Präsident Hechenberger zum Abschluss des Bezirkstages.
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