KOMMENTAR: Tourismuschef auf Konfrontationskurs
Einen besseren Einstand als neuer Geschäftsführer des Burgenland Tourismus konnte sich Hannes Anton wahrscheinlich nicht wünschen: steigende Nächtigungszahlen im ersten Halbjahr und damit ein noch besseres Zwischenergebnis als im Rekordjahr 2016. Und wenn seine Einschätzung stimmt, wonach im Juli und August eine starke Nachfrage herrscht, könnte der Topwert von 2016 am Ende des Jahres noch einmal übertroffen werden.
Burgenlands Tourismuschef nutzte seine erste Pressekonferenz in seiner neuen Funktion aber nicht nur für die Präsentation der erfreulichen Tourismus-Zahlen, sondern – assistiert von Wirtschaftslandesrat Petschnig – auch, um Kritik an „Negativmeldungen“ der Wirtschaftskammer zu üben.
So hatte der Sprecher der Fachgruppe Hotellerie in einer Tageszeitung gemeint, dass rund um den Neusiedler See ein Rückgang der Buchungen zu verzeichnen sei und die Gäste immer kurzfristiger ihren Urlaub planen würden – also nur eine differenziertere Sicht der Dinge und weit weg von „krankjammern“.
Trotzdem ging Hannes Anton gleich zu Beginn seiner Funktionsperiode auf Konfrontationskurs mit der Wirtschaftskammer. Eigentlich schade, weil die Vorschläge und Ideen des neuen Tourismuschefs zur Weiterentwicklung des burgenländischen Tourismus vielversprechend und vernünftig klangen und wahrscheinlich auch bei den Standesvertretern auf großes Interesse stoßen würden. Aber noch ist Zeit, um die Zusammenarbeit zu suchen und die Expertisen aller im Tourismus tätigen Personen zu bündeln.
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