Bleistätter Moor: Flutung wurde gestartet
Projekt geht in die letzte Sanierungs-Phase - Slow Trail soll die neue Wasserfläche erlebbar machen.
Agrarlandesrat Christian Benger und Umweltlandesrat Rolf Holub haben heute gemeinsam die letzte Phase der Bleistätter Moor-Sanierung gestartet: das Abschalten der pumpen. Die sanierte Fläche werde durch das Abschalten langsam geflutet damit neuer Raum für Flora und Fauna entstehe. Laut Benger aber auch für Erholungssuchende und für den Tourismus. Die Flutung dauert zwischen einem und mehreren Monaten. Gesamt werden rund 540.000 m2 geflutet. Zum Vergleich: ein Fußballfeld hat rund 8.000 m2.
Nutzungskonflikt bewältigt
„Wir setzen ein Jahrhundertprojekt um. Mit der Sanierung des Bleistätter Moores schaffen wir Mehrfachnutzen: für den Tourismus, die Region, die Freizeitqualität, die Landwirtschaft, den Naturraum und die Wasserqualität. Wir schaffen einen neuen Erlebnisraum", so Benger. Der Nutzungskonflikt zwischen Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Anrainer sei nun bewältigt und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen und des touristischen Angebots sichergestellt worden.
Nachhaltiger und sanfter Tourismus
Das Projekt sei auch für den Naturschutz vorbildlich. „Durch die Sanierung bekommen Tiere und Pflanzen wichtige Feuchtlebensräume zurück. Durch die neu entstehenden Flachwasserbereiche und die zahlreichen Inseln werden Amphibien, Libellen, Wasserkäfer, Wasservögel, Fledermäuse usw. neuen Lebensraum erhalten und für viele Fischarten wird ein optimales Laichgebiet entstehen. Für Naturliebhaber wird das Bleistätter Moor zu einem ganz besonderen Naherholungsgebiet werden und es entspricht auch voll dem Gedanken eines nachhaltigen und sanftem Tourismus“, so Holub.
Slow Trails als Leitprodukt
Die gemeinde Steindorf gestaltet mit Unterstützung des Landes einen "Slow Trail" um die neue Wasserfläche erlebbar zu machen. Das sind neue leicht begehbare Kurzwanderwege mit besonderen Naturplätzen und Seepanoramen. Sitzbänke, Aussichtsplattformen, Hängematten und vieles mehr sollen den Slow Trail zum gemütlichen Wanderweg machen. „Mit dem Flachwasserbecken schaffen wir ein Alleinstellungsmerkmal durch besondere Naturerlebnisse. Damit werden wir dem Gäste-Trend ,Natur erleben und genießen‘ gerecht. Wir machen den Ossiacher See neu erlebbar, nicht nur schwimmen und Boot fahren, auch Fauna und Flora werden inszeniert. Damit wird die Tourismusstrategie auch hier zu 100 Prozent erfüllt“, so Benger.
Wissenswerte Zahlen
Finanzierung:
Phase I: 2.728.000,00 Euro
Phase II (Fördervertrag): 7.291.000,00 Euro
Nachtrag (Abt. 8): 215.000,00 Euro
Nachtrag (Abt. 10): 215.000,00 Euro
= insgesamt: 10.449.000,00 Euro
Aufteilung:
Land Kärnten: 4.369.000,00 Euro
Republik Österreich: 5.900.000,00 Euro
Wasserverband Ossiacher See: 150.000,00 Euro
Gemeinde Steindorf: 30.000,00 Euro
Sanierungsphasen bisher:
Phase I, Maßnahmen bis 2006:
- Hochwasserschutzdamm Steindorf mit Pumpstation
- Fällungsversuche
- diverse Ökologische Begleitstudien
- Ablöse von Flächen im Bleistätter Moor ca. 50 ha
Phase II, Maßnahmen ab 2006 (Fördervertrag):
- Modul I (2005 – 2007): Tiebelräumung, Saugbaggerung Tiebelmündung, Begrenzungsdamm Ost
- Modul II (2008 – lfd.):
- - Teil I (2008): Anpassung Seeabschlussdamm
- - Teil II (Realisierungsphase): „Flutung“
- - Teil III (2011 – 2012): Neubau Pumpstation
- - Teil IV (2016): Auflösung Sohlschwelle Sonnberg
- Modul III (2007 – 2011): Saugbaggerungen inkl. Drainagierungen, diverse Untersuchungen und Versuche
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