Drastische Mieterhöhungen nach rundem Tisch abgewendet

Nach zwei Gesprächsrunden am rundem Tisch mit Vertretern der Wohnbaugesellschaften präsentiert Schaunig eine sozial verträgliche Lösung | Foto: pexels
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„Es wird im gemeinnützigen Sektor zu keinen drastischen Erhöhungen des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrags kommen“, so Wohnbaureferentin Gaby Schaunig nach Gesprächen mit Vertretern der Kärntner gemeinnützigen Bauvereinigungen und Konsumentenschützern. Ein geändertes Bundesgesetzes gibt neue Höchstgrenzen für den Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag (EVB), um damit notwendige Sanierungen zu finanzieren. „Es wird keine Kärntner Wohnbaugesellschaft bei den nun anstehenden Anpassungen diese neue Höchstgrenze ausreizen“, so Schaunig. Die Höchstgrenze lag bisher bei 1,71 Euro pro Quadratmeter. Die neue gesetzliche Höchstgrenze beträgt 2 Euro pro Quadratmeter. „In Kärnten wird der Höchstsatz ab 1. 1. 2017 maximal um 6 Cent, sprich auf 1,77 Euro erhöht“, so Schaunig. Damit wird sichergestellt, dass Mieter mit keinen drastischen Kostensprüngen rechnen müssen.

Sozial verträgliche Lösung gefunden

Im überwiegenden Teil der gemeinnützigen Mietwohnungen soll ein weit geringerer EVB eingehoben werden. Dort, wo aufgrund anstehender Sanierungen und Instandhaltungen höhere Beitrage eingehoben werden, sollen die Bauträger jeden betroffenen Mieter einzeln und umfassend informieren. „Die gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen verständigten sich auf eine einheitliche Vorgehensweise und haben so eine sozial verträgliche Lösung gefunden“ so Michael Tschamer, Mietrechtsexperte der Arbeiterkammer Kärnten.

Instandhaltungen dienen den Bewohnern

„Seitens der gemeinnützigen Bauvereinigungen war es nie beabsichtigt, außertourliche Belastungen für Mieter zu verursachen“, so Günther Kostan, Obmann der Landesgruppe gemeinnütziger Bauvereinigungen in Kärnten. „Die Höhe des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrags ist schlussendlich auch der hohen Qualität im geförderten Wohnbau geschuldet“, erläutert er. Gute Raumausstattungen führen in Folge auch zu höheren Instandhaltungskosten. „Diese Instandhaltungen dienen aber natürlich in erster Linie den Bewohnern.“

Miete um rund 20 Prozent billiger

Gemeinnützige Bauvereinigungen würden nach wie vor die günstigste Art bieten, Wohnraum zu mieten, betonte Schaunig: „Kostentreiber sind vielfach Betriebs- und Heizkosten, auf die die Bauvereinigungen aber keinen Einfluss haben.“ Laut Statistik Austria sind die Wohnungsmieten in Kärnten auf zweitniedrigstem Niveau in Österreich sind. Nur im Burgenland sind sie niedriger. Die Wohnungs-Miete von gemeinnützigen Bauträgern liegt im Durchschnitt rund 20 Prozent unter dem Niveau von privaten bzw. gewerblichen Vermietern. Klar unter dem Bundesschnitt liegt Kärnten auch bei den jährlichen Steigerungen. Österreichweit steigen die Mieten von 2012 bis 2015 im Durchschnitt um 10,70 Prozent. Der Anstieg in Kärnten betrug im gleichen Zeitraum durchschnittlich 8,35 Prozent. Der erzielte Kompromiss soll dafür sorgen, dass die Mietkostenentwicklung auch weiterhin stabil bleibt.

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