Weltkatzentag: Zehn Fakten über schnurrende Wiener
Das anmutigste, schönste und unterhaltsamste aller Haustiere hat auch in Wien jede Menge Spuren hinterlassen.
WIEN. Am 8. August gratulieren Katzenfreunde in aller Welt ihren vierbeinigen Wegbegleitern zum Weltkatzentag. Er wurde 2002 vom International Fund for Animal Welfare eingerichtet und soll auf die Bedürfnisse der Katzen aufmerksam machen - obwohl die das für gewöhnlich auch selbst ganz gut können.
Zur Feier des Tages haben wir zehn Fakten über Katzen in Wien zusammengetragen:
1. Wiens berühmteste Katze ist nicht aus Wien und auch keine echte Katze
Der Physiker Erwin Schrödinger wurde in Wien geboren und starb auch hier. Der Nobelpreisträger war ein Wegbereiter am Gebiet der Quantenmechanik, am berühmtesten ist aber wohl das Gedankenexperiment "Schrödingers Katze". Es handelt sich um ein Paradoxon, in dem der Zustand einer Katze gleichzeitig tot oder lebendig sein kann, solange das Experiment nicht beobachtet wird. Im Wikipedia-Artikel kann man die Versuchsanordnung mit der laut Schrödinger "Höllenmaschine (die man gegen den direkten Zugriff der Katze sichern muß)" genauer nachlesen.
Schrödinger entwickelte das Paradoxon 1935 am Magdalen College in Oxford, die Katze ist also nur indirekt ein Kind unserer Stadt.
Schrödingers Paradoxon als Comic (Foto: Wikimedia Commons)
2. Die wohl älteste Katze Wiens hieß Bianca und ist im Oktober 2015 gestorben.
Auf ihrer Facebookseite konnte man das Treiben von Bianca, der ältesten Katze Wiens, verfolgen. Sie lebte in der Donaustadt und wurde beachtliche 28 Jahre alt. Normale Hauskatzen werden zwischen 15 und 20 Jahre alt. Das älteste dokumentierte Katzanalter liegt bei 38 Jahren. Freilaufende Katzen ohne menschliche Zuwendung sterben nach durchschnittlich nur 1 bis 4 Jahren.
Der Facebook-Account von Bianca ist noch aktiv - mittlerweile hat ihre Besitzerin auch schon eine neue Katze. (Foto: fb.com/biancakatze1987)
3. Eine Folge von Tom und Jerry spielt in Wien.
Sie trägt den Namen "Johann Mouse" und stammt aus den frühen 1950ern. Tom und Jerry wohnen darin im Haushalt von Johann Strauss in Wien. Um Jerry aus seinem Versteck zu locken, lernt Tom, Walzer zu spielen und wird dadurch berühmt. Die Episode gewann im Jahr 1952 sogar einen Oscar für den besten animierten Kurzfilmen.
4. Kastration und medizinische Versorgung für Wiener Streunerkatzen
Weil eine Katze in fünf Jahren 12.680 Nachkommen produzieren kann, haben die Stadt Wien und Vier Pfoten gemeinsam ein Projekt zur medizinischen Versorgung und Kastration von Streunerkatzen ins Leben gerufen. Die Katzen werden zu Tierärzten gebracht, die sie unentgeltlich untersuchen und kastrieren. Danach werden die Katzen wieder in ihr Revier zurückgebracht. Wer eine Streunerkatze sieht, kann das unter der Nummer 0664/45 22 430 melden. Mehr über das Projekt
5. Auf dem Ehrengrab von Manfred Deix ist eine Katze zu sehen
Der Karikaturist Manfred Deix war ein großer Katzenfan. Er und seine Frau lebten mit über 40 Katzen zusammen. Der Karikaturist, der am 25. Juni 2016 gestorben ist, wurde in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof beigesetzt. Auf seinem Grabstein ist seine berühmte rauchende Katze gemeißelt.
6. In Wien gibt es etwa 250.000 Katzen
Katzen müssen in Wien nicht registriert werden - wie viele es gibt, ist deshalb auch nicht klar. Geschätzt wird die Anzahl aber auf 250.000 - ein Wert, den man von den registrierten Hunden hochrechnet.
7. Wiener Promi-Katzenbesitzer
Zwei prominente Wiener Katzenbesitzer sind Roxanne Rapp und Daniel Serafin. Für ein Charity-Projekt vom Katzenfutterhersteller Purina ließen sie sich mit ihren Katzen fotografieren
Roxanne Rapp mit Kater Sammy (Foto: Purina PetCare Austria/Gradwohl)
Daniel Serafin mit Kater Harry (Foto: Purina PetCare Austria/Gradwohl)
8. 788 Katzen wurden im ersten Jahr des Tierquartiers vermittelt
Das TierQuartier in der Wiener Donaustadt ist seit März 2015 für heimatlose Hunde, Katzen und Kleintiere offen. Im ersten Jahr des Bestehens konnten schon 788 an neue Zuhause vermittelt werden - und das nach durchschnittlich 35-40 Tagen.
9. Katzen im öffentlichen Raum
Die Katze als Sujet in der Kunst ist in Wien leider ein bisschen unterrepräsentiert. Es gibt nur zwei Skulpturen von Katzen: Eine vor einem Kindergarten in der Döblinger Paradisgasse und eine in der Floridsdorfer Autokaderstraße. Ganz prominent platziert und berühmt ist aber eine Großkatze: Der Löwe im Hauptbahnhof wurde vom alten Südbahnhof übersiedelt und ist allen Zugreisenden ein Begriff.
Die Katze vor dem Kindergarten in der Paradisgasse (Foto: Wikimedia Commons)
Mit ein bisschen Glück kann man auch diese lokalen Berühmtheiten auf einem Streifzug erwischen:
Die Katze, die es sich gern am Hundestrand auf einem Baum bequem macht (Foto: Aigner)
Die Katze, die Stammgast in einem Wiener Lokal ist (Foto: privat)
10. Für Leute mit Katzensehnsucht und Fremdstreichler
Das Katzencafé Neko in der Blumentopfgasse in der Innenstadt ist die erste Anlaufstelle für alle Katzenfreunde, die sich zuhause keine Haustiere halten können oder wollen. Fünf Katzen, die aus dem Tierheim ins Café gekommen sind, können dort gestreichelt und liebkost werden - wenn sie wollen. Wenn sie nicht wollen, gehen sie in den eigens eingerichteten Katzen-Ruheraum.
Mehr oder weniger begeisterte Katzen erwarten die Besucher im Cafè Neko (Foto: Rainer Schilcher)
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.