Diversitätsmonitor: Menschen aus 190 Ländern leben in Wien
Seit 10 Jahren erhebt die Stadt Wien Daten über Integration, Zuwanderung und gesellschaftliche Entwicklungen. Am Donnerstag wurde der 4. Integrations- und Diversitätsmonitor präsentiert.
WIEN. Menschen aus über 190 Herkunftsländern leben in Wien, mehr als ein Drittel der Wiener sind im Ausland geboren und 61 Prozent der zugewanderten Wiener leben schon seit mindestens zehn Jahren in der Stadt. Das sind nur einige der Ergebnisse aus dem 4. Wiener Integrations- und Divsersitätsmonitors, der am Donnerstag im Rahmen einer Fachtagung präsentiert wurde.
Im rund 250 Seiten starken Bericht – mittlerweile die vierte Ausgabe – blickt die Stadt Wien auf zehn Jahre Integrations- und Diversitäts-Monitoring zurück. Die Daten und Ergebnisse spiegeln aber vor allem politische, historische und gesellschaftliche Ereignisse des vergangenen Jahrzehnts wider, allen voran das Bevölkerungswachstum Wiens: Seit 2007 leben fast 190.000 Menschen mehr in der Stadt.
Bildung, Teilhabe, Integration
Was sind die grundlegenden Erkenntnisse? Der Integrationsmonitor zeige zum Beispiel, dass die Bildungsbeteiligung nach der Pflichtschule insgesamt steige. Mehr noch sei ein Trend zu höheren Bildungsabschlüssen zu beobachten. Interessant: Je kürzer die Zuwanderung zurückliege, desto höher sei der Grad der Bildung.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach den demokratischen Teilhabemöglichkeiten. Über ein Viertel der Wiener ist vom Wahlrecht ausgeschlossen, weil sie keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Das treffe viele Menschen, die schon mindestens zehn Jahre in der Stadt leben. „Demokratische Teilhabe und Mitbestimmung stärken die Integration und den sozialen Zusammenhalt“, so Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Nächstes Jahr soll sich eine Expertenkonferenz mit dem Thema "Teilhabe, Mitwirkung und politische Partizipation" beschäftigen.
„Tragfähige politische Zielsetzungen und konkrete Maßnahmen erfordern eine fundierte Kenntnis unserer Stadtgesellschaft und ihrer Herausforderungen. Der Wiener Integrations- und Diversitätsmonitor bietet dafür seit mittlerweile zehn Jahren ein starkes, fakten- und evidenzbasiertes Instrument für Politik und Verwaltung“, sagt Czernohorszky.
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