Tausende demonstrieren in Wien gegen die Angelobung
Laut Wiener Polizei versammelten sich am Montag rund 6.000 Demonstranten am Heldenplatz. Größere Zwischenfälle gab es keine.
WIEN. Rund 6.000 Menschen haben sich am Montag auf dem Wiener Heldenplatz versammelt, um gegen die Angelobung der türkis-blauen Regierung zu demonstrieren. Neun angemeldete Demonstrationszüge sind aus verschiedenen Teilen der Stadt ab 8.30 Uhr zum äußeren Burgtor gezogen. Das erwartete Verkehrschaos blieb aus, es kam allerdings zu kürzeren Staus.
In Teilen der Innenstadt rund um Ballhausplatz und Hofburg wurde seitens der Polizei ein Betretungsverbot ausgesprochen. Dieses war bereits um 6 Uhr früh in Kraft getreten. Während auf dem Heldenplatz Sprechchöre skandiert wurden, konnten die zukünftigen Regierungspartner unbehelligt über den Ballhausplatz zur Angelobung schreiten. Zahlreiche Demonstranten verstießen gegen das allgemeine Verhüllungsverbot, wurden von der Polizei jedoch unbehelligt gelassen.
Sack mit Birnen brannte am Heldenplatz
"Ingesamt verliefen die Demonstrationen friedlich", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Es hätte zwar einige kleinere Zwischenfälle gegeneben, diese würden aber nur Rauchbomben und ein kleines Feuer betreffen, so Maierhofer. Gegen 11 Uhr stieg mitten am Heldenplatz schwarzer Rauch auf. Demonstranten hatten einen Sack mit Birnen mit Teer übergossen und in Flammen gesetzt. Zwei Feuerwehrmänner rückten 10 Minuten später an, um das Feuer zu löschen. Zu kleineren Zusammenstößen und einigen Festnahmen kam es, als eine Gruppe Demonstranten vom Heldenplatz Richtung Parlament vorstoßen wollte.
Derzeit befinden sich 5000 bis 6000 Demonstranten am #Heldenplatz. Es wird vereinzelt versucht die Tretgittersperren zu überwinden, wir führen weitere Kräfte zu. #DemoWien
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) 18. Dezember 2017
"Es kam zu vereinzelten Störaktionen, bei denen Polizisten mit Gegenständen und Obst beworfen worden sind und einzelnen Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz. Im Zuge des Abstroms mussten insgesamt drei Personen im Bereich des Rathausparks vorläufig festgenommen werden – Zwei Festnahmen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und eine Verwaltungs-Festnahme", so die Polizei in einer Presseaussendung.
1.500 Polizisten sichern Angelobung
Rund 1.500 Polizisten waren laut Polizeipressestelle im Einsatz. Der Heldenplatz wurde weitgehend mit Tretgittern abgesperrt. Einsatzgruppen der WEGA waren am Ring und im Sperrgebiet positioniert. Die beiden Polizei-Wasserwerfer wurden demonstrativ direkt neben den Demonstranten aufgefahren – üblicherweise hält die Wiener Polizei die beiden LKWs eher im Hintergrund. Zähne wurden auch mit der Hundestaffel gezeigt, die auf dem Rasen einsatzbereit gehalten wurde.
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