Jetzt ist es fix: Liste Pilz tritt bei den Wahlen an
Die ersten Namen stehen fest. Die bunte Mischung reicht vom VHS-Direktor bis zur Frauenvolksbegehren-Initiatorin.
WIEN. Ein aufgeräumter Peter Pilz präsentierte Dienstagvormittag erste Mitstreiterinnen und Mitstreiter für seine neue Liste Peter Pilz, mit der er für den Nationalrat einziehen will. Er beantwortet damit definitiv die Frage, ob er nach seinem Zerwürfnis mit seiner ehemaligen Partei, den Grünen, bei der nächsten Wahl kandidiert. In vielen anderen Bereichen bleiben jedoch nach dem heutigen Auftritt noch Fragezeichen. So sagt Pilz, dass erst Ende der Woche bekannt gegeben wird, welche Nationalratsabgeordnete die drei für seinen Antritt notwendigen Unterschriften leisten werden. Wie genau er sein Antreten finanzieren wird, ist ebenfalls noch offen, ebenso wie Stellungnahmen zu wichtigen Themen wie Steuern oder Sicherheit.
Was aber deutlich wird: Auf der Liste Pilz soll jeder Kandidat und jede Kandidatin mit einem eigenen Themenbereich antreten, in dem er oder sie sich Expertise erworben hat. Es gibt auch bereits einen Überläufer aus einer anderen Partei: Sebastian Bohrn-Mena war bisher für die SPÖ aktiv. Hier die Kandidaten im Überblick:
Maria Stern, Mitinitiatorin des Frauenvolksbegehrens
Die 44-jährige gebürtige Berlinerin, die seit Jahren in Wien wohnt, setzt sich aus eigener Betroffenheit für die Rechte von Alleinerziehenden ein. Sie ist Obfrau des Forums Kindesunterhalt und thematisiert Armut von alleinerziehenden Frauen und ihren Kindern. Zuletzt trat sie als eine von drei Initiatorinnen des neuen Frauenvolksbegehrens an die Öffentlichkeit. Armutsgefährdung von Alleinerziehenden will Stern auch innerhalb der Liste Pilz zu ihrem Thema machen.
Sebastian Bohrn Mena, Direktor der VHS Penzing
Der 32-jährige Wiener Borhn Mena ist seit 2012 Direktor der Penzinger Volkshochschule und war bisher für die SPÖ aktiv. Er kandidierte bei der 2015 auf ihrer Liste für den Gemeinderat, erreichte aber kein Mandat. Sein Thema wird der Tierschutz sein. Sein Ziel: "Jede Tierfabrik in Österreich soll geschlossen werden." Er wäre der Ansprechpartner für die österreichischen Tierschützer im Parlament.
Stephanie Cox, Gründerin der Berufsmesse für Geflüchtete
Die Wienerin mit australischen Wurzeln (28) ist seit Jahren in der Start-Up-Szene aktiv. Sie hat zuletzt mit dem Verein "Chancenreich" eine Berufs- und Orientierungsmesse für geflüchtete Menschen organisiert. Start-Up, Gründen und soziales Unternehmertum sind die Themen, die sie in die Liste Pilz einbringen will.
Peter Kolba, früher Jurist beim Verein für Konsumenteninformation
Kolba war jahrzehntelang als Konsumentenschützer aktiv und will sich dafür einsetzen, dass Verbraucherrechte vermehrt durchgesetzt werden, "denn im Moment gibt es sie nur am Papier". Ein weiteres Thema aus eigener Betroffenheit - Kolba leidet an der schmerzhaften Nervenerkrankung Polyneuropathie: Erleichterter Zugang zu medizinischem Cannabis.
Die doch recht unterschiedlichen Interessen von Peter Pilz' Mitstreiterinnen und Mitstreitern sind, so sagt dieser, von gemeinsamen Werten geprägt. Die Heimat Euopa und die Heimat Österreich würden alle schützen wollen, da sie von mehreren Seiten gefährdet sei: "Ob das jetzt von nationalistischen Rechten, dem politischen Islam oder vom schwindenen sozialen Zusammenhalt ist."
Die nächsten Kandidaten, die dann auch zu Verteilungsgerechtigkeit und anderen Fragen Stellung nehmen werden, sollen am Freitag präsentiert werden.
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