Arlberg: Lösung für Frächter

Die Totalsperre des Arlbergstraßentunnels rückt immer näher. Derzeit werden Lösungen für den Ausweichverkehr gesucht.
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ST. ANTON (otko). Der Arlbergstraßentunnel muss 2015 und 2017 für insgesamt zwölf Monate gesperrt werden. Die ASFINAG investiert 136 Millionen Euro in die Sanierung. Zusätzlich wird die Technik und die Sicherheit auf den neuesten Stand gebracht - die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Der Aufschrei in der Wirtschaft über die Totalsperre der wichtigen Verbindung war groß. Bei zwei Tunnelgipfeln mit Vertretern der ASFINAG, der ÖBB, der Wirtschaftskammern aus Tirol und Vorarlberg und der Länder wurde nach Lösungen gesucht. Kürzlich fand ein weiteres Detailgespräch statt.

Fahrverbot aufweichen

"Wir hatten einige Forderungen und haben uns, wie es im Moment ausschaut, damit durchgesetzt", zeigt sich WK-Bezirksobmann Anton Prantauer zufrieden.
Im Kern geht es dabei um eine Aufweichung des bisherigen Hängerfahrverbots über den Arlbergpass. Solo-Lkw dürfen den Pass bereits jetzt nutzen. Für die Zeit der Sperren sollen Frächter aus den Bezirken Landeck und Bludenz, wahrscheinlich auch aus Feldkirch, mit Anhängern frei über die Passstraße fahren dürfen. Transporteure aus dem erweiterten Umfeld sollen den Pass nur bei Ziel- und Quellverkehr für die Region zwischen Süddeutschland und Trentino nutzen dürfen. Frächter außerhalb dieser Zonen dürften demnach nicht mit Anhänger fahren.
"Die Regelung ist noch nicht fix, wird noch weiter überprüft und dann im Zuge der notwendigen Behördenverfahren von entsprechender Seite dann verfügt", ergänzt ASFINAG-Pressesprecher Alexander Holzedl.
Auch Prantauer sieht noch Klärungsbedarf bei den Details. "Grundsätzlich sind wir mit der Sperre nicht glücklich, aber wir sind kompromissbereit", verweist Prantauer.

Ausschreibung läuft

Mit den Baumaßnahmen soll im Herbst 2014 gestartet werden und die erste Totalsperre ist für April 2015 vorgesehen. Die Ausschreibung des Generalunternehmers ist derzeit voll im Gange.
„Um die Zeit der Sperre zu reduzieren, hat die ASFINAG zudem ein Anreizsystem in die Ausschreibung integriert: Sollte das mit der Sanierung beauftragte Unternehmen Mittel und Wege finden, die Sperrzeiten zu verkürzen, erhält es einen Bonus“, sagt Klaus Fink, Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH. Ein Termin für die Verkehrsverhandlung steht bisher noch aus.

Begleitmaßnahmen gefordert

Wenig Freude mit der Totalsperre hat der St. Antoner Bgm. Helmut Mall. Derzeit frequentieren rund 8.000 Fahrzeuge täglich den Tunnel, wobei es an Spitzentagen auch doppelt so viele sein können. "Wir haben unsere Positionen formuliert, aber langsam wird die Zeit knapp", so Mall. Allen voran soll die bestehende Umfahrungsstraße in Richtung Rosanna verlegt werden. Zudem muss der Kreisverkehr beim Bahnhof umgebaut werden.
"Es geht hier vor allem um die Sicherheit. Was passiert bei einem Brand in St. Christoph wenn die Straße verstopft ist", so Mall.
Hier muss ein gemeinsamer Weg gefunden werden, wobei es bei den Begleitmaßnahmen hauptsächlich um die Kostenaufteilung zwischen dem Land und der ASFINAG geht.
"Wir bleiben weiterhin mit allen Beteiligten im direkten und engen Gespräch – insbesondere auch, was die notwendigen baulichen Maßnahmen auf der Passstraße betrifft", so Fink. Die ASFINAG will in absehbarer Zeit eine Bürgerinformation in den Anrainergemeinden durchführen.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Arlberg – Licht am Ende des Tunnels

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