Arlbergtunnel: Arbeiten voll im Zeitplan

Der Arlbergtunnel ist noch bis 02. Oktober für den gesamten Verkehr gesperrt. | Foto: ZOOM.TIROL
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ST. ANTON (otko). Seit September 2014 laufen die Sanierungsarbeiten der ASFINAG im Arlbergtunnel auf der S 16 Arlberg Schnellstraße. Der längste Straßentunnel Österreichs wird mit neuester Sicherheitstechnologie und 37 zusätzlichen Fluchtwegen ausgestattet. Als ein absolutes Novum führen die Fluchtwege im ersten Stock über der Fahrbahn. Auch zusätzliche Pannenbuchten wurden errichtet. Insgesamt 160 Millionen Euro werden investiert.
Vom 24. April bis 02. Oktober ist mit dem Arlbergstraßentunnel die wichtigste Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg für den gesamten Verkehr gesperrt. Damit geht der Sicherheitsausbau in den Endspurt. Beriets 2015 gab es eine mehrmonatige Vollsperre des Tunnels. Der Arlbergpass ist wiederum die regionale Ausweichroute.
„Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Mit der Verkehrsabwicklung über den Pass sind wir derzeit sehr zufrieden. Und das bei einem doch sehr hohen Verkehrsaufkommen aufgrund des Sommer-Reiseverkehrs. Die Disziplin der Autofahrerinnen und Autofahrer ist hoch – die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten funktioniert bestens", so Stefan Siegele, GF ASFINAG Alpenstraßen GmbH.
Mit dem Stand der Arbeiten im Arlbergtunnel zeigt sich auch ASFINAG-Projektleiter Christoph Wanker zufrieden: "Wir liegen derzeit absolut im Zeitplan. Auch sind wir sicher, dass wir den geplanten Kostenrahmen einhalten können. Trotz einiger Überraschungen bei der Sanierung haben wir rückblickend die Kosten gut geschätzt und es gibt noch einen Spielraum."

Arbeiten fast abgeschlossen

Während der zweiten Vollsperre werden sämtliche Elektro- und Sicherheitseinrichtungen eingebaut. Der Tunnel hat auch eine neue Beschichtung und eine LED-Beleuchtung bekommen. 10.000 Leuchten wurden demontiert und 3.000 LED-Leuchten sowie weitere 1.100 LED-Leuchteinrichtungen an den Seiten installiert.
"Bei den baulichen Arbeiten sind wir bis auf ein paar Kleinigkeiten nahezu zu 100 Prozent fertig. Bei den Montagearbeiten für die Betriebs- und Sicherheitsausstattung liegen wir bei 92 bis 95 Prozent, wobei auch hier schon einige Gewerke ihre Arbeiten vollständig erledigt haben", erläutert Wanker. Inzwischen wurde bereits mit den Überprüfungen und Vorabnahmen angefangen, um eventuelle Mängel noch umgehend beheben zu können.
Bis zu 150 Mitarbeiter sind in der letzten Phase des Sicherheitsausbaus im Arlbergtunnel tätig – bei der ersten Vollsperre waren es bis zu 600. "Gegenüber 2015 haben wir einen deutlichen geringeren Arbeitseinsatz, da dort viele Dinge parallel ausgeführt worden sind. In den Zwischensaisonen wurden während der Nachtsperren bereits viele Arbeiten sukzessive vorbereitet bzw. erledigt", weiß der Projektleiter.

Probebetrieb ab September

"Fünf bis sechs Wochen vor der Verkehrsfreigabe müssen alle Arbeiten abgeschlossen und sämtliche Mängel behoben sein. Ende August/Anfang September startet die Inbetriebnahme bzw. es beginnt der Probebetrieb. Dort darf es eine Behinderungen mehr geben", informiert Wanker. Auch das neue Sicherheitssystem wird nun in Betrieb genommen, das parallel aufgebaut wurde. "Der ganze Betrieb geht nun über das neue System und es muss alles angeschalten und durchgetestet werden. Die Behörde nimmt dann den Tunnel ab und erteilt die neue Betriebsbewilligung", erläutert der Projektleiter den finalen Zeitplan.
Die Unterlagen der Behörden wurden bereits übermittelt. Nach der derzeit laufenden Vorbereitungsphase kommen die Behördenvertreter dann vor Ort. Unter anderem wird ein Brandversuch gemacht, um die neue Lüftung und die Hochdruck-Sprühnebelanlage zu testen. Auch eine Feuerwehrübung muss für den Test der Betriebssicherheit abgehalten werden. "Noch steht uns viel Arbeit bevor damit wir den Arlbergtunnel planmäßig am 02. Oktober wieder öffnen können", so Wanker.

Eckdaten Arlbergtunnel

Länge Arlbergtunnel: 13.972 Meter
Inbetriebnahme: 1. Dezember 1978
Pannenbuchten im Bestand: 18
Flucht- und Rettungswege im Bestand: 8
Kosten Sanierung: 160 Mio. Euro
Anzahl zusätzlicher Fluchtwege über Zuluftkanal: 37
Zusätzliche Pannenbuchten: 8
Täglicher Verkehr: rund 8.000 Fahrzeuge/24 Stunden
Prognoseverkehr bis 2025: rund 10.600 Fahrzeuge/24 Stunden
50.000 Sicherungen und Automaten
122.000 Systemdatenpunkte für die Einbindung in die Überwachungszentrale
52 Kilometer Kabeltassen im gesamten Tunnel
1.100 Stück seitliche LED-Leiteinrichtungen, 3.000 Stück neue LED-Leuchten

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