Bergbauerntag in Grins abgehalten

Der Themenschwerpunkt der Fachtagung widmete sich der Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf die Berglandwirtschaft. | Foto: Gabl
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GRINS. Kürzlich fand in Grins der zweite Bergbauerntag statt. Über 150 Interessierte Landwirte konnten von Gebietsobmann Magnus Siehs im bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindesaal begrüßt werden.
Der Themenschwerpunkt der Fachtagung widmete sich der Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf die Berglandwirtschaft. Tatsächlich hat es heuer schon einige Hitzetage, an denen die Quecksilbersäule bis über 30 Grad geklettert ist, gegeben. Die Temperatur steigt rasant an, Extremereignisse und vor allem die Trockenheit, in den bereits schon jetzt gefährdeten Gebieten wird sich verschärfen. Andererseits führt die Erwärmung bei ausreichenden Niederschlägen zu einem verbesserten Wachstum, insbesondere auch in den Höhenlagen.

Beregnung

Seit Jahrhunderten werden die inneralpinen Trockenlagen bewässert, davon zeugen die vielen Piezen, Waale und Wasserrechte. Der Gastreferent Thomas Prünster vom Beratungsring Südtirol zeigt in einem spannenden Vortrag die aktuelle Lage zur Bewässerung in Südtirol auf. Seine Erfahrungswerte „Eine Bewässerungsmenge von 20 bis 25mm pro Woche ist ideal. Damit kann der durchschnittliche Ertrag gehalten werden und auch die Futterqualität passt“. In Südtirol werden 80% der Weinbaufläche, 100% der Obstbaufläche und ca. 15% der Grünlandfläche bewässert. Es ist natürlich immer wieder notwendig bestehende Anlagen zu erneuern und zu verbessern, weiß Prünster.

Früherer Vegetationsbeginn

Die Klimaveränderung führt zu einem früheren Vegetationsbeginn von 10 bis 14 Tagen, und das wird sich noch weiter verändern. Siegfried Steinberger aus Bayern, er ist international anerkannter Weideexperte, gab einen Einblick in die großen Potenziale der Weide am Heim- und auch am Almbetrieb. „Da müssen aber einige Dinge verändert werden, denn ein früherer Vegetationsbeginn bedeutet einen früheren Weidestart im Tal und natürlich auch einen rechtzeitigen Almauftrieb. Der Almauftrieb muss aufgrund der klimatischen Veränderungen um 10 bis 14 Tagen vorverlegt werden“, so Steinberger. Von seinen sehr positiven Erfahrungen mit der Frühjahrsweide ab Vegetationsbeginn, berichtete Johannes Reinalter, Berater der BLK Landeck. Er praktiziert das seit einigen Jahren auf seinem Bergbauernbetrieb auf 1400 Metern Seehöhe. Daraus ergeben sich viele Vorteile, insbesondere verbessert sich auch der Pflanzenbestand. Als Obmann der Alpe Dias hat Reinalter auch viele Erfahrungen mit der Almweide. Rechtzeitiger Auftrieb, geeignete Viehtriebwege, die Ausweitung auf die Nachtweide und die rechtzeitige Weidepflege sind für ihn wichtige Ansatzpunkte. Potential sieht er noch bei der Anzahl und Einrichtung von Tränkestellen für die Almkühe.

Klima und Naturgefahren

Gebhard Walter, Sektionsleiter der WLV Tirol, informierte über das Ausmaß der bisherigen Veränderungen und den sehr spürbaren Auswirkungen. Durch den Temperaturanstieg nehmen die Extremereignisse zu, allerdings hat es auch schon früher Großereignisse gegeben, die momentane Häufung ist aber schon außergewöhnlich, informiert Walter.

Gerätevorführung

Zur Bewirtschaftung von Hangflächen braucht es Spezialtechnik. Dementsprechend gab es bei der Gerätevorführung nur Maschinen für diesen Einsatzbereich zu sehen. Gezeigt wurden ein Naschsaatgerät für Hanglagen, ein Mulchgerät, ein Heuschieber sowie ein Kalkstreuer aufgebaut auf einen Transporter. Die gemeinsame Veranstaltung von Landwirtschaftskammer und Maschinenring Oberland war wiederum ein kräftiges Zeichen der Berglandwirtschaft, meint Bezirksstellenleiter Peter Frank. Allen die mitgeholfen haben, insbesondere den Bäuerinnen, der Ortsbauernschaft und der Feuerwehr von Grins sei gedankt.

Wo: Grins, 6591 Grins auf Karte anzeigen
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