Naturpark Kaunergrat
Breite Zustimmung zum geplanten Landschaftsschutzgebiet Kaunergrat

Naturpark Kaunergrat: Auch die Aifner Alm würde im geplanten rund 130 Quadratmeter großen Landschaftsschutzgebiet liegen. | Foto: Naturpark Kaunergrat, Wolfgang Schranz
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FLIEß, KAUNERGRAT (otko). Noch heuer könnte im Naturpark Kaunergrat ein rund 130 Quadratmeter großes Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Das Projekt Gletscherwelten-Ausstellung im Quellalpin Kaunertal ist im Laufen.

Naturpark Kaunergrat: Auch die Aifner Alm würde im geplanten rund 130 Quadratmeter großen Landschaftsschutzgebiet liegen. | Foto: Naturpark Kaunergrat, Wolfgang Schranz
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Arbeitsintensives Jahr

Im Naturparkhaus am Gachen Blick wurde bei der 21. Vollversammlung am 16. Juli eine erfolgreiche Bilanz gezogen werden. Die Begrüßung nahm Obmann Bgm. Hans Peter Bock vor. "Der Naturpark Kaunergrat hat ein sehr arbeitsintensives Jahr hinter sich. Viel Zeit und Engagement haben wir auch dieses Jahr wieder für die Betreuung unserer Schutzgebiete und in die Entwicklung der Naturpark-Außenstellen im Pitztal und Kaunertal investiert. Besonders hervorheben möchte ich aber die gute Zusammenarbeit mit unseren Naturparkschulen bzw. Naturpark-Kindergärten", betonte Geschäftsführer Ernst Partl.

Die Grenzen des geplanten Landschaftsschutzgebietes Kaunergrat wurden bei der Vollversammlung gezeigt. | Foto: Naturpark Kaunergrat
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Neuer Meilenstein für Naturpark

Für die geplante Unterschutzstellung des Kaunergrat als Landschaftsschutzgebiet und Kernzone des Naturparks wurden weitere Infoveranstaltungen in den betroffenen Naturparkgemeinden und bei Agrargemeinschaften durchgeführt. "Das Landschaftsschutzgebiet ist ein Ziel seit der Gründung des Naturparks vor über 20 Jahren. Es gibt eine breite Zustimmung – aktuell liegen für 91 Prozent der geplanten Schutzgebietsfläche positive Grundsatzbeschlüsse der Grundeigentümer vor. Die Unterschutzstellung des Kaunergrat als Kernzone des Naturparks wird von der Abteilung Umweltschutz koordiniert", erläuterte Partl. Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Kaunergrat soll rund 130 Quadratkilometer umfassen. Geschützt werden soll das alpine Gelände und daher wird weitgehend der Baumgrenze (über 1.700 Meter) gefolgt. "Ziel ist es auch die Almbewirtschaftung im Gebiet zu erhalten und die Nutzung durch Gäste zu ermöglichen. Es wird aber keinen Massentourismus geben", unterstreicht der Naturpark-Geschäftsführer.
Während im Kaunertal bereits alle Zustimmungen vollzählig vorliegen, fehlen im Pitzal noch einige Erklärungen. Im Sommer sollen noch die ausstehenden Infoveranstaltungen abgehalten werden. Im Land werde derzeit laut Parl am Verordnungsentwurf gearbeitet und nach dem Sommer startet die Begutachtung. Möglicherweise könnte das LSG Kaunergrat noch heuer beschlossen werden.

Sieben Steinböcke haben im Tiroler Steinbockzentrum ihr neues Zuhause – ein 2.500 Quadratmeter großes Gehege – bereits bezogen. | Foto: Land Tirol/Florian Lechner
  • Sieben Steinböcke haben im Tiroler Steinbockzentrum ihr neues Zuhause – ein 2.500 Quadratmeter großes Gehege – bereits bezogen.
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Neue Außenstellen im Pitztal und Kaunertal

"Durch das geplante Landschaftsschutzgebiet verlagert sich der Naturpark stärker in die Täler hinein. Das Naturparkhaus wird nun das Tor in das LSG Kaunergrat", verwies Petl. Dazu sollen auch die neuen Naturpark-Außenstellen im Pitztal und Kaunertal beitragen. Nach einjähriger Bauzeit konnte das Tiroler Steinbockzentrum in St. Leonhard im Pitztal am 18. Juli eröffnet werden – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Ernst Partl (GF Naturpark Kaunergrat), Bgm, Elmar Haid, LHstvIn Ingrid Felipe, LH Günther Platter, Rainer Schultes (TVB Pitztal) und Alpenzoo Direktor Andre Stadler (v.l.). | Foto: Land Tirol/Florian Lechner
  • Ernst Partl (GF Naturpark Kaunergrat), Bgm, Elmar Haid, LHstvIn Ingrid Felipe, LH Günther Platter, Rainer Schultes (TVB Pitztal) und Alpenzoo Direktor Andre Stadler (v.l.).
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Intensiv gearbeitet wird auch an der inhaltlichen Konzeption der Ausstellung zum Thema Gletscherwelten im Kaunertaler Quellalpin. Das Siegerprojekt stammt vom Architekturbüro columbosnext und die Ausstellungskuratoren sind Petra Paolazzi und Niko Hofinger. Inhaltlich sind vier Bereiche geplant: "Goodbye Glaciers", "Der Kaunertaler Ferner im Fokus der Wissenschaft", "Die Nähe der KaunertalerInnen zur ihrem Ferner" und "Mit aller Kraft". "Gemeinsam mit den Architekten wurde die gestalterische Grundlage für die Umsetzung geschaffen. Als vorläufiger Eröffnungstermin ist der Juni 2021 anvisiert", berichtete Partl.

Die Ausstellung zum Thema Gletscherwelten im Kauntertaler Quellalpin soll im Juni 2021 eröffnet werden. | Foto: Naturpark Kaunergrat
  • Die Ausstellung zum Thema Gletscherwelten im Kauntertaler Quellalpin soll im Juni 2021 eröffnet werden.
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Zahlreiche Aktivitäten

Das vergangene Jahr war wieder durch zahlreiche Aktivitäten geprägt. Bereits Ende März 2019 wurde zum Frühjahrsputz in die Trockenrasen nach Fließ und Kauns geladen. Über vier Hektar Trockenrasen wurden gepflegt. Im November ging es weiter mit einer groß angelegten Entbuschungsaktion im Naturschutzgebiet Kauns-Kaunerberg-Faggen. Die Kosten für die Umsetzung der Maßnahmen (ca. 10.000 Euro) wurden von der Abteilung Umweltschutz im Rahmen eines Förderprojektes getragen.
Bis Ende Oktober wurden über 40 Naturführungen und mehrere Publikumsveranstaltungen durchgeführt, wie z.B. die ORF Radio Tirol Sommerfrische beim Naturparkhaus.  Sehr gut besucht waren auch wieder die beiden Naturpark-Huangart im Kaunertal („150 Jahre DAV Frankfurt“) und im Pitztal („Die Natur in Arzl“). Zudem gab es 63 regionale Veranstaltungen mit 730 TeilnehmerInnen.
Der Naturpark Kaunergrat ist auch aktives Mitglied der grenzüberschreitenden Plattform „Natura Raetica“. Mit Partnern aus dem Vinschgau (Gemeinden Graun und Mals) wurden 2019 zwei Interreg-Kleinprojekte (Thema Trockenrasen-Schmetterlinge & „Grenzüberschreitendes Steinwildmanagement“) bearbeitet bzw. umgesetzt. Das Projekt „Steinwildmanagement in der Terra Raetica“ wird in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband umgesetzt.
In Kooperation mit der KLAR! (Klimawandelanpassungsregion) Kaunergrat wurde der Kauner Weiher renaturiert. Gefördert wurde das Projekt durch das Landecker Regionalmanagement regioL (Leader) und die Abteilung Umweltschutz. Auch der Kaunerberger Wasserweg wurde überarbeitet.
Im Landschaftsschutzgebiet Arzler Pitzeklamm (Natura 2000) wurde 2019, gemeinsam mit dem TVB Pitztal, ein Sanierungsprojekt für den Luis Trenker Steig erarbeitet und eingereicht.

Falkauns Alm: Die Almwirtschaft in der bisherigen Form soll im Naturpark Kaunergrat erhalten werden. | Foto: Naturpark Kaunergrat, Wolfgang Schranz
  • Falkauns Alm: Die Almwirtschaft in der bisherigen Form soll im Naturpark Kaunergrat erhalten werden.
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Erfolgreiches Umweltbildungsprogramm

Eine wesentliche Säule ist auch das Umweltbildungsprogramm (Schulexkursionen), das auch im vergangenen Jahr sehr gut in Anspruch genommen wurde. "1.381 Kindern wurden die Besonderheiten der Naturparkregion nähergebracht – so viele wie noch nie! Darunter auch Schulklassen aus dem Raum Innsbruck, Wien und sogar aus Luxemburg und Schweden", so der Naturpark-Geschäftsführer. Zudem wurde die Volksschule und der Kindergartens in Leins (Arzl im Pitztal) zur offiziell Naturparkschule bzw. zum Naturpark-Kindergarten prädikatisiert. Die mittlerweile sieben Naturparkschulen (NMS Pitztal, NMS Fließ und fünf Volksschulen) sind wesentlicher Teil des „Netzwerks Kaunergrat“. Um die Zusammenarbeit mit den Schulen in Zukunft noch intensiver und effizienter gestalten zu können, wurde eine eigene Steuerungsgruppe ins Leben gerufen.
Aber auch bei Forschern und Universitäten gibt es eine steigende Nachfrage zu verzeichnen. Unter anderem gab es Fachexkursionen für StudentInnen der Universitäten Münster und Wien.

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