"Knapp am Tod vorbei"
Dengue-Fieber überschattete Frizzey Light Helptour in Nepal
Die neunte Frizzey Light Helptour nach Nepal wurde für den Prutzer Visionär und Friedensbotschafter Frizzey Greif zum Albtraum und zu einer Tortur. Nach einem Zusammenbruch musste er mit hohem Fieber in ein Missionsspital eingeliefert werden: Die Diagnose lautete: Dengue-Fieber.
PRUTZ, NEPAL. Die neunte Frizzey Light Helptour in Nepal war vom lebensgefährlichen Dengue-Fieber überschattet. Während der Fahrt mit dem Frizzey Light Team in die Berge nach Palpa, um weitere Hilfspakete zu verteilen, brach Frizzey Greif, Organisator des Friedensprojektes zusammen, und ein Albtraum begann.
"Als würde ein heißer Vulkan im Kopf ausbrechen, fühlte ich auf einmal im rumpelndem Jeep, dann wachte ich in einer Unterkunft auf. Ich war zu nichts mehr fähig!"
Mit 41 Grad Fieber wurde Frizzey Greif in das Missionshospital Tansen in Palpa auf 1.320 Metern Seehöhe eingeliefert, das eher einem alten Lazarett gleicht, mit begrenzten, technischen Ausrüstungen, wo emphatische Ärzte aus Schweden, Kanada, Australien, England u.s.w. sich bemühen den Ärmsten zu helfen. Nach Untersuchungen, Blutproben, unter extremen Bedingungen wurde schließlich das Dengue-Fieber festgestellt.
Hirn- und Knochenkrankheit
Brechreiz, Schlafstörungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Angstzustände, Dauermüdigkeit, Schweißausbrüche, Geschmack & Appetitlosigkeit, Nierenschmerzen, Halsschmerzen, Ausschlag am Körper, Schwindelgefühle, Kreislauf, die Augen bekommen eine Mattscheibe, Schüttelfrost, trockener Mund, tausende verwirrte Bilder, Gedanken, Halluzinationen sowie Seh-, Sprach- und Hörstörungen.
"Man kommt lange aus diesem Tunnel nicht raus, geistig total neben der Spur, unfähig einen Satz zu formulieren, körperlich am Ende, der Weg zur Toilette eine Herausforderung. Ein unberechenbarer Moskitostich, der das ganze Nervensystem lahm legt, ein wochenlanger Prozess, bis man wieder fähig ist zu denken, gehen, handeln, leben",
schildert Greif die Odyssee.
Wunderbare Geste
Dr. Rohit Man Shing hat mit seinem Ärzteteam liebevoll die Verteilung von Frizzey übernommen. Sie waren von der Philosophie, den Frizzey Light Helptouren derart begeistert, zogen sich die Frizzey Light T-Shirts an, machten zusätzlich die Ärmsten der Armen ausfindig, welche dringendst Hilfe benötigten. Teilweise waren es Patienten aus ihrem Missionshospital, verteilten Schlafsäcke, Anoraks, Mützen, Essenspakete sowie handgestricktes aus Tirol.
Lebensgefährtin Christine Jarosch und Tshering Lama Sherpa, welche Frizzey betreuten, hat es drei Tage später ebenso mit Dengue erwischt. Während das Frizzey Light Team, welche vom Virus verschont blieben, die Hilfspakete im anliegenden Distrikt verteilten, mussten die drei Patienten nach Pokhara in die Klinik geflogen werden, da sich der Zustand verschlechterte und eine stundenlange Jeepfahrt auf diesen gefährlichen, holprigen Pfaden, laut Ärzten, unmöglich gewesen wäre. Die Kosten übernimmt der Weltreiseschutz.
67-er und "knapp am Tod vorbei"
Über 50 Todesfälle wurden in dieser Zeit an Dengue-Fieber registriert, die Dunkelziffer hingegen ist enorm höher, da es in den ärmsten Gebieten weder Ärzte, Medikamente, Krankenstationen noch Adressen gibt, um Betroffene ausfindig zu machen, zu registrieren. Durch den Klimawandel und dem langen Monsun sind stillstehende Sümpfe, Wasserlachen ideale Brutplätze für Moskitos.
Frizzey hat diesen Oktober zwei Geburtstage gefeiert. Den 67-er und "knapp am Tod vorbei".
Was für eine Wertschätzung
Poster und Broschüren hängen jetzt nicht nur beim Dorfarzt in Prutz, sondern auch im Ciwec Hospital in Pokhara, wo Chefarzt Dr. Abhishek Shrestha für Frizzey seine Gitarre auspackte, während Tshering die eigens kreierte Geburtstagstorte überreichte und trotz Dengue-Fieber alles in Bewegung setzte, was in seiner Kraft steckte, damit wir so gut als möglich aus diesem Albtraum heraus kommen. Dr. Rohit Man Singh kam zum Abschied zum Flughafen, der uns bis heute mit Dr. Abhishek Shrestha über Social Media betreut.
Viele neue Freundschaften sind entstanden, auf Nächstenliebe aufgebaut, bestehende Freundschaften bestätigt, wie die wunderbare Gynäkologin Dr. Shuvechchha Dewa, die Familie und Freunde von Tshering Lama Sherpa.
"Wer von Herzen gibt, bekommt von Herzen zurück, spürbar der liebevolle Einsatz des Ärzteteams, Pflegepersonal, den Krankenschwestern rund um die Uhr. Es war eine extreme Prüfung, eine Herausforderung für uns alle! Tshering ist mit dem Frizzey Light Team schon wieder unterwegs, um Hilfspakete zu verteilen und das größte Friedensprojekt der Frizzey Light Geschichte in sämtlichen 77 Distrikts dieses Jahr abzuschließen",
so Frizzey Greif.
Im Zeichen des Miteinanders, Gerechtigkeit, Gleichheit, Menschlichkeit und Mut. Besonders in Zeiten wie diesen, wo es hier nicht um steigende Benzin, Lebensmittel, Strompreise geht, sondern allein ums Überleben. Mit Leib und Seele vor Ort die Armut, Krankheiten, die Zustände erleben, wie ungerecht auf dieser Welt alles verteilt ist. "Wer kein Geld hat, stirbt, kann medizinisch nicht versorgt werden, verhungert, verdurstet, erfriert." Allein mit 25 Euro können SIE eine 5-köpfige Familie ernähren. Gesamtpaket um 150 Euro Schlafsack, Anorak, Mütze, Medikamente und Essenspakete.
„Together for a better world“
"Alles wieder langsam angehen und 10 kg weniger schaden nicht. Welche Energie Christine besitzt, nach all den Nepalerfahrungen, den Herzoperationen, Stants usw. zeigt, welche überdimensionale Kraft in einem steckt, wenn eine Berufung von Herzen gelebt wird. Eine Mücke ist kein Grund, Visionen stillzulegen! Wir sind wieder zuhause, was für ein Privileg, wo und wie wir leben dürfen",
so Frizzey abschließend.
Spendenkonto
Frizzey Light Nepalhilfe
Raiba Oberland-Reutte
IBAN: AT62 3699 0000 0672 8224
Alle Infos auf: www.frizzey-light.org
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