Umstrittene Wohnungsvergabe
Diskriminierungsvorwurf gegen Stadt Landeck

In der Salurnerstraße 4 in Landeck befindet sich die Wohnung, die die Familie gerne gekauft hätte. | Foto: Seelos
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Der Traum vom Eigenheim wurde für eine Familie in Landeck zum Alptraum. Die Wohnung bekam ein anderer - sie orten fehlende Transparenz und Diskriminierung.
LANDECK (tos). Die Familie (Name der Redaktion bekannt), mit einem Sohn, lebt seit 30 Jahren in Österreich und seit 17 Jahren in Landeck. "Uns gefällt es hier sehr gut und bisher haben wir uns auch sehr wohl gefühlt. Nun müssen wir uns überlegen, ob das wirklich der richtige Ort ist um unseren Sohn hier aufwachsen zu lassen", so der Familienvater.
Er führt ein kleines Unternehmen in der Bezirkshauptstadt und wollte für seine Familie ein Eigentumswohnung von der Stadt Landeck kaufen. Das Interesse wurde angemeldet, immer wieder wurde nachgefragt wie den der Stand nun sei.

"Wir haben auch mehrfach versucht die Richtlinien für eine solche Wohnungsvergabe zu erhalten. Auch das haben wir nie bekommen. Wir wollten nie Einflus auf die Entscheidung nehmen, lediglich Informationen hätten wir uns gewünscht", erklären die Wohnungswerber.

Hätten sie die Informationen bekommen, dass es einen zweiten, geeignetern Interessenten gibt, hätten sie selbstverständlich akzeptiert, dass sie abgeleht werden - doch auch dies wurde ihnen nicht mitgeteilt.
Schließlich kam es dann doch zur Entscheidung und besagte Wohnug wurde an einen anderen Interessenten vergeben - laut den Informationen der abgelehnten Wohnungswerber einen alleinstehenden Mann.
"Auch wenn insgesamt drei Wohnungen angeboten wurden, wäre diese Wohnung die einzige gewesen, die für uns als Familie geeignet wäre. Die beiden anderen sind einfach zu klein, aber für einen alleinstehenden Mann vielleicht doch geeignet. Deshalb verstehen wir die Entscheidung nicht", so die Gattin. Von Seiten der Gemeinde wurde der Verkauf an den anderen Interessenten damit begründet, dass dieser länger in Landeck wohnhaft ist.
Familienvater und Mutter wollten die Vorgehensweise hinterfragen und haben mittlerweile Kontakt mit Bezirkshauptmannschaft, Verwaltungsgericht usw. aufgenommen. Eine Verfahren bei der Datenschutzbehörde ist derzeit noch anhängig. Als nächsten Schritt wollen sich die gescheiterten Wohnungskäufer an die Staatsanwaltschaft in Wien wenden.

"Wir sind einfach traurig und enttäuscht. Wir fühlen uns diskriminiert und verstehen die Entscheidung sowie das Vorgehen und die fehlende Transparenz in der Stadtgemeinde nicht. Wir haben niemanden etwas getan und werden hier einfach übergangen", so die Familie.

Aufgrund des schwebenden Verfahrens wollte Bürgermeister Herbert Mayer keine Stellungnahme abgeben. | Foto: Othmar Kolp
  • Aufgrund des schwebenden Verfahrens wollte Bürgermeister Herbert Mayer keine Stellungnahme abgeben.
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Bürgermeister Herbert Mayer ist über den Fall in Kenntnis gesetzt. Seine Reaktion: "Da es sich um schwebendes Verfahren handelt, bitte ich um Veständnis, dass ich dazu derzeit keine Stellungnahme abgeben kann.

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