ÖGB Frauen in Landeck
Equal Pay Day: Klares Nein zu privater Pflegeversicherung

Die ÖGB Frauen machten bei einer Straßenaktion auf die ungerechte Bezahlung aufmerksam.
  | Foto: ÖGB Tiroler Oberland
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BEZIRK LANDECK. Equal Pay Day am 3. Oktober: Die ÖGB Frauen weisen darauf hin, dass erwerbstätige Frauen im Schnitt 27 Stunden in der Woche unbezahlt arbeiten.

Bessere Rahmenbedingungen

11.388 Euro bzw. 24,5 Prozent weniger verdienen Frauen im Bezirk Landeck, ab dem 3. Oktober arbeiten sie sozusagen bis Jahresende unbezahlt. Für ÖGB-Regionalfrauenvorsitzende Alberta Zangl ist die unbezahlte Arbeit – sprich Kindererziehung, Pflege und Haushalt – der Knackpunkt: „Erwerbstätige Frauen arbeiten im Schnitt 27 Stunden in der Woche unbezahlt, Männer 16. Daher ist Vollzeitarbeit für viele Frauen nicht möglich. Wir wollen bessere Rahmenbedingungen und Investitionen in soziale Infrastruktur, denn Frauen sollen die Möglichkeit haben, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.“ Sie bezieht sich auf eine Zeitverwendungserhebung der WU Wien.

Flächendeckende Kinderbetreuung

Die ÖGB-Frauen wollen daher einen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen mit Schwerpunkt auf regionalen Bereichen, den Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr sowie einen Ausbau professioneller Pflege- und Betreuungsangebote, vor allem bei der ambulanten Tagesbetreuung. „Frauen müssen selbst entscheiden können, ob und in welchem Ausmaß sie familiäre Pflegearbeit übernehmen wollen“, ist Zangl überzeugt.


Aufwertung der Pflege

Ein klares Nein kommt hingegen zur privaten Pflegeversicherung. „Eine Pflegeversicherung würde zu einer Verschiebung der Finanzierungslast führen, und zwar zu den ArbeitnehmerInnen und den Arbeitgebern“, warnt Zangl. Vielmehr befürwortet sie die Einführung einer sogenannten Millionärssteuer, denn „vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen müssen jetzt schon einen beträchtlichen Teil ihres Einkommens für Sozialversicherungsbeiträge aufwenden und könnten sich eine zusätzliche Versicherung nicht leisten!“
Aufgrund der demographischen Entwicklung sei eine Aufwertung der Pflege dringend notwendig. „In den Pflegeberufen arbeiten zum Großteil Frauen und hier braucht es einerseits beste Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung für die Beschäftigten, sowie qualitativ hochwertige Ausbildungen, um das Image des Pflegeberufs zu verbessern. Andererseits ist ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit dringend notwendig, damit die häusliche Pflege zu keiner unzumutbaren Belastung wird“, fordert Zangl abschließend.

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