Fastenzeit: Verzicht richtig üben

Ratsame Kurskorrektur: Die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern bietet sich an, den Lebensstil zu überdenken. | Foto: Printemps/fotolia
  • Ratsame Kurskorrektur: Die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern bietet sich an, den Lebensstil zu überdenken.
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BEZIRK (otko). Nach dem Faschingstrubel beginnt mit dem Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit. Viele Menschen wollen sich nun bewusster ernähren oder gänzlich auf Alltagssünden, wie Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten verzichten.
Fasten ist seit Jahrhunderten ein religiöser und kultureller Brauch. Heutzutage steht aber eher das Dezimieren des angefallenen "Winterspecks" oder das so genannte "Entschlacken" im Vordergrund. Allerdings ist der Begriff des "Entschlackens" laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wissenschaftlich nicht begründbar, da es in einem gesunden Körper keine Ansammlungen von Schlacken gäbe.

Fasten macht nicht schlank

Beim Fasten gibt es vier gängige Arten: Nulldiät, Saftfasten, modifiziertes Fasten oder das Heilfasten. Die radikalste Art ist die Nulldiät, wobei pro Tag nur zwei bis drei Liter Flüssigkeit wie Wasser, Mineralwasser oder Tee getrunken werden. Hier verliert der Körper vor allem viel Wasser und auch viel an wertvoller Muskelmasse. Diese muss später wieder mühevoll aufgebaut werden und bei normaler Ernährung stellt sich oft der so genannte "Jo-Jo-Effekt" ein.
"Allerdings können extreme Fastenkuren, wo gar nichts gegessen wird, sogar für den Körper gefährlich sein", warnt Diätologin Heidi Nicolussi. Wenn man es macht, sollte es immer unter ärztlicher Aufsicht geschehen.
Wie fastet man nun richtig? "Sinnloses Drauflosfasten bringt relativ wenig. Besser ist es generell auf eine gesunde Ernährung umzustellen und auf gewisse Sachen zu verzichten oder diese zu reduzieren", rät Nicolussi. Vor allem sollten Fett und Zucker reduziert werden und fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag gegessen werden. Obst und Gemüse enthalten Vitamine und Mineralstoffe und haben wenig Kalorien.
"Zudem sollte man auch zwischen den Mahlzeiten öfters Kleinigkeiten zu sich nehmen, damit kein Heißhunger entsteht. Auch bei den Hauptmahlzeiten sollte langsam gegessen werden damit das Sättigungsgefühl schneller eintritt", rät die Expertin. Auch viel Trinken (Wasser und Tee ohne Zucker) ist empfehlenswert, allerdings keine zuckerhaltigen Soft-Drinks. Zudem ist eine Reduktion des Alkoholkonsums ratsam, da auch hier viele Kalorien enthalten sind. Wie beim Essen sollte man aber auch beim Trinken generell darauf achten, dass alles mit Maß und Ziel gemacht wird. Bleibt als Fazit: Ein bisschen Fasten schadet nicht, aber man sollte nicht übertreiben.

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