Frühchristliche Kultstätte
- hochgeladen von Othmar Kolp
Bei den archäologischen Grabungen in der Stadtpfarrkirche wurde ein 1.500 Jahre alte Kirche entdeckt.
LANDECK (otko). Die Grabungskampagne des Archäologenteams im Zuge der Renovierung der Stadtpfarrkirche bringt neue Erkenntnisse für die Geschichte von Landeck. Nach dem sensationellen Fund einer Lederkassel aus der Barockzeit - die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet - wurden die Überreste einer frühchristlichen Kirche gefunden. Damit ist wohl endgültig die geplante 750-Jahr-Feier im Jahr 2016 von den neuen Fakten überholt worden.
"Nach der Entfernung des gotischen Estrichs im Chorraum haben wir die Reste eines frühchristlichen Gotteshauses aus der Zeit zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert gefunden", zeigt sich Grabungsleiterin Tamara Senfter (Talpa GnbR) erfreut.
Durch den Fund einer gemauerten Priesterbank ist eine Datierung möglich. Außergewöhnlich ist auch der Fund von Fensterglas. Die Verwendung dieses teuren Materials und die gemauerte Kirche deuten darauf hin, dass es schon im Frühmittelalter eine Siedlung gegeben haben muss. "In Tirol gibt es nur eine Handvoll solcher frühchristlichen Kirchen und diese ist besonders gut erhalten", betont Senfter.
Die Kirche ist einem Brand zum Opfer gefallen. Der Brandhorizont ist am Boden deutlich erkennbar. Darauf wurden Reste einer romanischen Kirche sowie ein Friedhof aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert gefunden. Die Skelette werden nun genauer untersucht.
"Anstatt der vermuteten Schrofensteingräber haben wir die Überreste von zwei weiteren Priestern aus der Barockzeit gefunden", so Senfter.
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