Bezirksblätter vor Ort
Gemeinde Spiss bekommt einen LWL-Anschluss
Via Ischgl und Samnaun wird das kleine Bergdorf im Herbst an das schnelle Internet angeschlossen. Die höchst gelegene Gemeinde Österreichs hat zudem ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft. Akut bleibt hingegen das Thema Abwanderung im 100-Seelen-Dorf.
SPISS (otko). Das kleine Bergdorf Spiss mit seinen rund 100 BewohnerInnen ist bei größeren Investitionen auf die Hilfe des Landes Tirol angewiesen.
"Wir haben fast keine Betriebe und daher auch nur geringe Einnahmen bei der Kommunalsteuer. Neben den Gemeindesteuern verfügen wir als Einnahmequelle noch über die Erträge des Holzverkaufs aus den Gemeindewäldern. Da wir aber über relativ viel alten Wald verfügen, sind auch hier die Erträge nicht so hoch. Wir sind dabei, den Wald zu verjüngen",
schildert Bgm. Alois Jäger die nicht so ganz "rosige finanzielle Situation" der Kleinstgemeinde.
Der 53-jährige Bauer und Schweinezüchter ist seit 2016 Dorfchef der einwohnermäßig kleinsten Gemeinde des Bezirks. Seit heuer hat Spiss mit Daniela Schmiedbauer neben der Gemeinde Kaunertal eine von zwei Vizebürgermeisterinnen im Bezirk. "Die Zusammenarbeit im Gemeinderat funktioniert gut", so Jäger.
In Sachen Projekten wurde auch in Spiss einiges umgesetzt. Angeschafft wurde mit großzügiger Unterstützung des Landes ein neues Feuerwehrfahrzeug (KLFA) für 160.000 Euro. Weitere 50.000 Euro wurden in Asphaltierungsarbeiten investiert.
LWL wird im Herbst umgesetzt
Ein Großprojekt ist auch der LWL-Anschluss, der über das Skigebiet Ischgl via Samnaun erfolgt. "
Das LWL-Netz geht bereits bis zur Spissermühle und wir müssen noch das letzte Stück machen. Die LWL-Zentrale kommt in die Feuerwehrhalle. Der Start mit dem Provider tirolnet ist dann für Herbst geplant",
erläutert Jäger. Umgesetzt werden soll auch noch ein Lagerplatz, wo Unterstellplätze für die Gemeinde und BürgerInnen geschaffen werden.
Thema Abwanderung immer akut
"Damit bin ich mit meinen Visionen für die Gemeinde ziemlich durch", betont der Dorfchef. Derzeit sind die Bevölkerungszahlen stabil. "Das Thema Abwanderung ist aber immer akut und es sollten junge Leute kommen", hofft Jäger. Aufgrund der geringen Kinderzahlen ist das Schulgebäude und der Kindergarten seit Jahren verwaist. Derzeit gibt es neben der Feuerwehr, die Schützen, Landjugend und einen Frauenverein. Das Dorf hat viele Auspendler und fast die Hälfte arbeitet im nahen Samnaun. Die Nähe zur Silvretta-Arena Ischgl-Samnaun sorgt auch dafür, dass es einen Tourismus in der Berggemeinde gibt.
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