Grenzüberschreitende Verbesserung beim öffentlichen Verkehr

4Bilder

OBERES GERICHT (otko). Lange Zeit war das grenzüberschreitende Reisen in der Terra-Raetica-Region (Bezirke Landeck, Imst, Vinschgau, Engadin, Val Müstair) mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Geduldspiel: Buslinien endeten kurz vor der Grenze, häufiges Umsteigen mit langen Wartezeiten und kein grenzüberschreitendes Tarifsystem prägten das Bild.
Lange Zeit gab es nur Absichtserklärungen für eine Verbesserung. Vergangenen Freitag wurde auf der BH Landeck von Mobilitätslandesrätin LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) im Beisein von Vertretern aus der Terra-Raetica-Region der erste Schritt für eine Verbesserung präsentiert. "Es ist eine lange Geschichte, aber nach dem jüngsten Schlanderer Gespräch gelang der Durchbruch und mit dem neuen Schnellverkehr sind wir nun auf dem richtigen Weg", betonte Vorsitzender BH Markus Maaß.

Neuer Schnellverkehr

Das Land Tirol und der Verkehrsverbund Tirol (VVT) haben in Zusammenarbeit mit dem Kanton Graubünden und Südtirol den Öffentlichen Verkehr im Oberen Gericht Richtung Mals im Vinschgau und Scoul im Engadin neu organisiert. Mit Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 stehen neue attraktive Angebote zur Verfügung.
„Diese Kooperation mit dem Engadin und Südtirol in der Region Terra Raetica setzt unseren bisherigen Weg konsequent fort, Tirol im öffentlichen Verkehr an die umliegenden Regionen anzuschließen – und das einfach, schnell und kostengünstig", erläuterte Felipe.
Das bisherige Angebot auf der Tiroler Seite war bisher vor allem durch Unregelmäßigkeit (keine Vertaktung) gekennzeichnet. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 ändert sich dieses Angebot merklich: Nun gibt es regelmäßig stündlich ab Landeck bis Kajetansbrücke und mindestens zweistündlich nach Nauders eine attraktive Bunsverbindung. Alle zwei Stunden verkehrt nach Martina ein Schnellbus mit Anschluss nach Nauders – Vinschgau und Engadin (Scuol). Dazu kommen noch verbesserte Anschlüsse an Railjet und Regionalzüge Richtung Innsbruck und Vorarlberg.

Bessere Anbindung

"Wir fahren öfter, schneller und mehr", brachte Andreas Knapp vom VVT die Neuerungen auf den Punkt. "Mindestens von 7 bis 7 an 7 Tagen pro Woche stündlich eine Verbindung. Nach diesem Grundsatz wird der öffentliche Verkehr nun im gesamten Grenzraum betrieben", so Thierry Müller vom Amt für Energie und Verkehr in Graubünden. Derzeit seien auf der Strecke Landeck-Scoul rund 4.800 Reisende unterwegs und durch die Fahrzeitverkürzung von rund einer Stunde erwartet Müller steigende Fahrgastzahlen.
"Speziell profitieren werden an die bessere Anbindung auch die vielen Studenten aus dem Vinschgau, welche so auf funktionierende Transportketten zählen können", zeigt sich der Malser Bgm. Ulrich Veith erfreut.
Zu einer möglichen Wiederbelebung der Reschenbahn Landeck-Mals meinte Veith, dass es noch dauern werde und das Projekt langfristig zu sehen sei. "Ich finde es wünschenswert in diese Richtung zu arbeiten, aber solch ein Projekt ist nicht morgen umsetzbar", erklärte LHStv. ihre persönliche Haltung.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.