Herausfinden was Menschen wollen

Auf Einladung der Lebenshilfe sprach Prof. Wolfgang  Hinte in Landeck über Sozialarbeit, die bei den Menschen ankommt. | Foto: Lebenshilfe
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  • Auf Einladung der Lebenshilfe sprach Prof. Wolfgang Hinte in Landeck über Sozialarbeit, die bei den Menschen ankommt.
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LANDECK. „Arbeiten sie nie härter als ihr Klient!" Mit provokanten Sprüchen sorgte der Sozialforscher Prof. Wolfgang Hinte vergangen Freitag für Lacher unter Branchenkollegen im Landecker Stadtsaal. Seine These: Wer Menschen fertige Hilfspakete vorsetzt, entwürdigt sie und braucht sich nicht zu wundern, dass sie keine eigenen Aktivitäten entwickeln.
Vor rund 250 Sozialarbeitern aus Tirol und Vorarlberg erklärte Hinte sein Konzept der „Sozialraumorientierung“. Dabei geht es darum, Betroffene und ihre Umgebung in die Lösung von Problemen einzubinden. Auf diese Weise begleitet die Lebenshilfe Landeck nun Menschen, die selber in ihrer Umgebung nach Aufgaben und Betätigungen suchen.
„Wenn jemand herausgefunden hat, was er will, entwickelt er auch die Kraft um sein Ziel zu erreichen“, ist Hinte überzeugt. Wenn eine Frau heute mit dem öffentlichen Bus nach Perjen kommt anstatt mit dem Behinderten-Transport, sei das ein Schritt in die richtige Richtung, so der Sozialforscher. „Würde bekomme ich nämlich nicht, wenn andere was für mich tun, sondern durch das, was ich tue“. Unterstützungsangebote müssen so ausgerichtet sein, dass Betroffene ihr Leben selber gestalten können. Und dazu gehören vorranging Menschen aus der unmittelbaren Wohnumgebung.

Sozialraum Landeck

„Hintes Konzept ist sehr inspirierend für die Bildungslandschaft im Bezirk“, bestätigt auch Bernhard Frischmann Pflichtschulinspektor für Landeck. „Wer die Gemeinschaft nutzt, muss wissen, dass in der Gemeinschaft Unterschiede dazugehören.“
Wie solch helfende Initiativen im Sozialraum von Landeck aussehen können, zeigten die Beispiele der die Computeria, der „sorgende Gemeinde“ und der neue Lebenshilfe-Entwicklungsraum. In Landeck erkunden Klienten der Lebenshilfe den „Sozialraum“. Sie suchen nach Wegen, Betrieben, Vereinen oder Privatpersonen in Perjen zur Hand zu gehen und ihren Beitrat zu leisten. „Wir wollen Verwirklichungs-Chancen eröffnen und lassen den Menschen Zeit, selber aktiv zu werden“, erklärt Werner Weibold. Regionalleiter der Lebenshilfe Landeck lässt sich vom Konzept der Sozialraumorientierten Sozialarbeit von Prof Hinte leiten.

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