Herz aus dem Takt: Lebensretter Defibrillator

Die Plattform Definetzwerk Österreich erfasst die Aufenthaltsorte der kleinen Lebensretter. | Foto: Gerald Kirschner
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BEZIRK LANDECK (das). Plötzlich bricht ein Mitmensch neben Ihnen zusammen. Er reagiert nicht, er atmet nicht normal. Kann nicht sein, denken Sie? Es kommt jedoch öfter vor, als Sie denken! Rund alle 45 Minuten erleidet in Österreich ein Mensch einen plötzlichen Kreislaufstillstand. Durch kräftigen Druck in der Mitte des Brustkorbes und den raschen Einsatz eines Defibrillators noch vor Eintreffen der Rettung, können Ersthelfer wirksame Hilfe leisten. Aus diesem Grund wurden bereits in den letzten Jahren an vielen öffentlichen Plätzen sogenannte "AED" (Automatisierte externer Defibrillatoren) aufgestellt, mit deren Hilfe auch Laien die Reanimation von Menschen mit plötzlichem Herz­stillstand gelingen kann.

Zeitfaktor spielt große Rolle

Ca. 12 000 Österreicher/innen sterben jährlich an einem plötzlichen Kreislauf Stillstand. In solchen Fällen spielt die Zeit eine tragende Rolle. "Wenn bereits der Ersthelfer mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnt, dann verbessern sich die Chancen für den Betroffenen, das Ereignis unbeschadet zu überstehen, enorm. Ideal wäre der Einsatz eines Defibrillators, der den Kreislaufstillstand durchbrechen könnte und das Herz des Betroffenen wieder schlagen lässt", so der Geschäftsführer der Rot- Kreuz Bezirksstelle Landeck, Andreas Mayer.

Plattform erfasst verfügbare "Defis"

Seit über 15 Jahren ist es in Österreich den Ersthelfern erlaubt Defibrillatoren ein zusetzten. Seit dieser Zeit haben sich auch im Bezirk Landeck viele Private, Firmen, Gemeinden und Organisationen für den Ankauf solcher Geräte entschieden und stellen in den meisten Fällen diese der Bevölkerung zur Verfügung. Um möglichst flächendeckend oder zumindest in jeder Gemeinde ein solches Gerät bereit stellen zu können, müssten aber noch Geräte angeschafft werden.
Damit diese Geräte auch erfasst werden können und im Notfall zur Verfügung stehen, haben 144 Notruf NÖ und der Verein Puls die Plattform Definetzwerk Österreich ins Leben gerufen. Auf der Plattform werden die Standorte von funktionsfähigen Defis im ganzen Land gesammelt. Passiert ein Notfall, kann derjenige, der als Erster dazu kommt, 144 anrufen. Dort erfährt er, was zu tun ist. Gleichzeitig kann ihm oder einem zweiten Ersthelfer vor Ort aber auch gesagt werden, wo der nächstgelegene Defi ist.

Weitere "Defis" dem Netzwerk melden

Da erst 19 Defis im Bezirk Landeck überprüft und erfasst wurden, es aber beispielsweise bei den Seilbahnen in den Tourismusorten, in Hotels oder an Gemeindehäusern weitere unerfasste Defis gibt, sucht das Definetzwerk Österreich jetzt nach weiteren Standorten. Firmen, Privatpersonen, Organisationen usw., die irgendwo einen Defi sehen oder selbst besitzen, können diesen beim Netzwerk melden.
Mitarbeiter der Rettungsorganisationen setzen sich dann mit dem Besitzer in Verbindung und überprüfen das Gerät, um herauszufinden, ob es funktionsfähig ist. So kann beim nächsten Notfall der Defi auch von anderen verwendet werden.

Angst vorm Defi brauchen Ersthelfer übrigens nicht zu haben. Man kann nichts falsch machen. Der Defi gibt alle wichtigen Anweisungen. Und sollte der Betroffene gar keinen Defi brauchen, die eigene Einschätzung also nicht passend ist, dann empfiehlt der Defi auch, ihn nicht einzusetzen.

Verfügbare Defibrillatoren können der Plattform unter: www.definetzwerk.at gemeldet werden.

Die Plattform Definetzwerk Österreich erfasst die Aufenthaltsorte der kleinen Lebensretter. | Foto: Gerald Kirschner
Foto: Schweinester
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