Landeck: Sozialsprengel forciert die Tagespflege

Zogen Bilanz: Obmann Anton Pircher, Stv. Bgm. Wolfgang Jörg und Schriftfürher Hermann Schöpf (vorne v.l.). Manuela Juen,  Elfriede Mair, PDL Birgit Zangerl, Monika Wackernell, Rosmarie Reinstadler und GF Doris Habicher (hinten v.l.). | Foto: SGS Landeck
  • Zogen Bilanz: Obmann Anton Pircher, Stv. Bgm. Wolfgang Jörg und Schriftfürher Hermann Schöpf (vorne v.l.). Manuela Juen, Elfriede Mair, PDL Birgit Zangerl, Monika Wackernell, Rosmarie Reinstadler und GF Doris Habicher (hinten v.l.).
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LANDECK. Der Sozial- und Gesundheitssprengel (SGS) Landeck-Zams-Fließ-Schönwies hielt am 20. März die jährliche Generalversammlung im Sprengelstützpunkt ab. Im Jahr 2017 hat sich der SGS strukturell, personell und organisatorisch stabilisiert und ist weiterhin auf einem positiven Weg.
Geschäftsführerin Doris Habicher präsentierte dabei beeindruckende Zahlen. In der mobilen Betreuung/Pflege (Hauskrankenpflege und Heimhilfe) wurden 2017 rund 33.000 Basis-Leistungsstunden erbracht. 46 Mitarbeiterinnen sind im SGS in den Bereichen Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Verwaltung und Mobile Sozialarbeit tätig. Wie bereits 2016, war auch 2017 wieder ein leichter Rückgang bei der Nachfrage im Bereich der Heimhilfeleistungen zu verzeichnen Der Fuhrpark umfasste 13 Fahrzeuge. Insgesamt wurden rund 135.000 Kilometer gefahren. Die 2016 neu eingeführte Bereichsleiterebene, hat sich im Jahr 2017 sehr gut entwickelt.

Mobile Sozialarbeit

"Die interne Struktur wurde damit auf eine breitere Führungsbasis gestellt – zum Vorteil der Klienten aber auch zur Entlastung der Pflegedienstleitung. Die seit Oktober 2016 eingeführte Stelle der Mobilen Sozialarbeit erwies sich als ein wichtiger Lückenschluss im Leistungsangebot des SGS", erklärte Habicher.
Die Stelle der Mobilen Sozialarbeit wird von den Gemeinden auf zwei Jahre finanziert (bis Oktober 2018). Im Frühling soll nach Vorliegen der Evaluierungsergebnisse eine Entscheidung getroffen werden, ob und in welcher Form die Stelle weiter bestehen bleibt bzw. finanziert wird. Die Zahlen sprechen für sich: Im ersten Jahr betreute Manuela Juen rund 630 Stunden lang Klienten im eigenen Zuhause (341 Klientenkontakte). Hinzukommen noch Vernetzungsarbeit mit anderen Anbietern von sozialer Hilfestellung und Informationsarbeit für die Öffentlichkeit. „Der SGS bekennt sich zu 100 Prozent zur Mobilen Sozialarbeit, diese Leistung muss unbedingt für die Bevölkerung erhalten bleiben!“, bestätigte Obmann Anton Pircher.

Zeit der Überschüsse vorbei

Der SGS feierte am 25. Juni 2017 am Venet gebührend sein 30-jähriges Bestehen.
Zur finanziellen Situation erklären Obmann Pircher und GF Habicher: „Wie bereits in den letzten Jahren angekündigt, ist die Zeit der großen Überschüsse vorbei. Auf der anderen Seite steigt der bürokratische Aufwand verhältnismäßig stärker an. Es wird daher immer schwieriger ausgeglichen bilanzieren zu können", so die Geschäftsführerin. „Die Personalkosten steigen in höherem Ausmaß als die Vergütung seitens des Landes an den SGS“, führte der Obmann weiter aus.
Doris Habicher und Pflegedienstleiterin Birgit Zangerl bedanken sich bei den kompetenten und fleißigen Mitarbeiterinnen des SGS, die sich tagtäglich für die Klienten mit voller Energie und viel Herz einsetzen: „Unsere Mitarbeiterinnen bekommen sehr viel Lob und Dankbarkeit von unseren Klientinnen und Klienten. Sehr viel positives Feedback spenden uns auch immer wieder unsere Bürgermeister.“

Tagespflege ab 2019

Ein weiterer Meilenstein soll 2018 mit der Schaffung von neuen Tagespflegeplätzen in Landeck erreicht werden. Das eingereichte Konzept wurde bereits seitens des Landes Tirols genehmigt und die notwendigen Beschlüsse in den vier Sprengelgemeinden wurden ebenso gefasst. Der SGS ist auf die Betreuung von Tagespflegegästen sehr gut vorbereitet und startklar. Wer sich gerne freiwillig und ehrenamtlich in der Tagespflege engagieren möchte, hat die Möglichkeit sich direkt beim SGS zu melden. "Wir freuen uns Über alle, die mithelfen möchten."
Derzeit befindet man sich in der Planungsphase. Die neue Tagespflege soll voraussichtlich ab Jänner 2019 in Betrieb gehen und damit wird eine weitere Vorgabe des Strukturplans Pflege des Landes Tirols umgesetzt. Interessierte können bereits jetzt mit dem Sozialsprengel (05442/66600) bezüglich Tagespflege Kontakt aufnehmen. Zu Beginn wird die Tagespflege voraussichtlich an 3 Tagen pro Woche geöffnet sein. Ein Hol- und Bringdienst wird ebenso seitens des SGS angeboten werden. Der Preis für einen Tag in der Tagespflege ist sozial gestaffelt und beläuft sich zwischen 27 und 90 Euro. Das Land Tirol stellt eine einkommensabhängige Unterstützungsleitung für die Tagespflegegäste zur Verfügung.

Gesellschaftliche Veränderungen

Mehrere Herausforderungen, die momentan durch unterschiedliche Veränderungen in unserer Gesellschaft entstehen, machen die Entwicklung des mobilen Bereichs schwer vorhersehbar: Durch die Abschaffung des Pflegeregresses entstehen Wartelisten für Altersheimplätze, die Pflegebetten im Sprengelgebiet werden erhöht, die 24-Stunden-Betreuung wird vermehrt in Anspruch genommen. Durch den Ausbau des Krankenhaus Zams und des Seniorenzentrum Zams entsteht ein stark erhöhter Personalbedarf. Bereits jetzt ist die Stellennachbesetzung nicht einfach. Bereits jetzt sind wenig freie Pflegekräfte am Markt verfügbar und die Arbeitgeber im mobilen Bereich leiden, im Vergleich zum stationären Bereich, stärker unter falschen oder veralteten Vorstellungen bei Pflegekräften betreffend der Tätigkeit und den Rahmenbedingungen bei der Arbeit. Vor allem für Wiedereinsteigerinnen sichert der SGS mit flexiblen Arbeitszeitmodellen (Anstellungsverhältnis möglich ab 30 Prozent einer Vollzeitstelle) eine gute Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben. Der SGS wird hier mit neuen Ansätzen weiter an seiner Attraktivität als moderner und fairer Arbeitgeber für ausgebildete Pflegekräfte arbeiten. Die Tätigkeit in der Heimhilfe bietet einen sinnvollen sicheren und ganzjährigen Arbeitsplatz und ist für viele MitarbeiterInnen eine gute Alternative zu saisonalen Dienstleistungsstellen im Tourismus.

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