Meister Petz sorgt für Aufregung in Pfunds – mit VIDEO

Der Bär löste in Spiss in der Nähe zu Samnaun eine Wildkamera aus. | Foto: Harald Nardin
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  • Der Bär löste in Spiss in der Nähe zu Samnaun eine Wildkamera aus.
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PFUNDS/SPISS (das). Der Bär geht um in Pfunds. Nachdem Meister Petz bereits im Zeitraum vom 25.06. bis 02.07.2018 im Radurschltal und im Niederpatschey, mehrere Bienenstockkisten beschädigte (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten), hat der Bär nun auch seine Spuren an der Dorfgrenze in Pfunds hinterlassen. In der Nähe des Campingplatzes "Via Claudiasee" in Pfunds plünderte der Bär einen weiteren Bienestock. Für den Bürgermeister von Pfunds, Rupert Schuchter ist klar: hier muss etwas getan werden!

Bereits zwei Sichtungen

Im Vorfeld wurde der Bär bereits vom Jäger Sandro Thöni im Ortsteil Kobl gesichtet. Dieser bemerkte auf dem Weg zum Hochsitz einen "komischen Fleck". Dieser Fleck stellte sich dann als Braunbär hinaus. "Ich habe dann durch mein Fernglas einige Fotos gemacht, als er aufstand und von dannen zog. Ich dachte er sei weg, als er dann nochmals vorbeischaute hab ich in mit meinem Handy gefilmt!" berichtete Thöni. Das Video schickte er anschließend einigen Jägerkollegen. "Ich hätte nie gedacht, dass dies solche Kreise macht", erklärte der Jäger mit einem Schmunzeln. Die Lust an der Jagd ist ihm übrigens an diesem Abend vergangen.

Mittlerweile ist ein weiteres Foto des Bärs aufgetaucht. In der Nacht von 2. auf 3. Juni löste der Bär bei Spiss in der Nähe von Samnaun eine Wildkamera aus. Aufgrund der auffälligen Rückenmelierung kann mit ziemlicher Sicherheit gesagt wedren, dass es sich hierbei um den selben Bär handelt.

Rascher Handlungsbedarf gefordert

"Numma hetzig", bezeichnet der Bürgermeister die derzeitige Situation. In der Gegend rund um den Campingplatz sind sehr viele Wanderer und Spaziergänger am Weg. Auch suchen hier viele Urlauber derzeit Erholung, darunter auch viele Kinder. Falls der Bär nochmals in die Nähe des Ortes kommt, muss laut dem Bürgermeister rasch gehandelt werden. "Dann muss er weck!" ist sich der Ortschef sicher. Laut ihm soll er betäubt und weggeschaftt werden, "bei uns hat er auf jeden Fall keinen Platz!" so Schuchter abschließend.

Land Tirol beruhigt

Das Land Tirol erklärte in einer Presseaussendung, dass der Bär den Inn überquert und Tirol in Richtung Engadin verlassen haben dürfte. Diesen Schluss lassen Informationen aus der Schweiz zu. Grundsätzlich ist mit dem Auftreten von Bären im Dreiländereck Tirol-Südtirol-Graubünden zu rechnen.
"Wir haben nach wie vor keinen genetischen Nachweis und können daher auch nicht sagen, um welches Individuum es sich handelt. Alle Hinweise deuten aber weiter darauf hin, dass der Bär scheu ist, den Kontakt zu Menschen meidet und deshalb kein Grund zur Panik besteht“, fasst Martin Janovsky, Beauftragter der Landes für große Beutegreifer, zusammen.
Grundsätzlich versuchen Bären, dem Menschen so früh wie möglich aus dem Weg zu gehen. Die Einhaltung allgemeiner Verhaltensregeln – wie etwa bei Wanderungen keine Essensreste liegen zu lassen – trägt dazu bei, dass Bären Menschen nicht als Nahrungslieferanten erkennen. „Darüber hinaus wird die BH Landeck den Gemeinden in Kürze ein Merkblatt zur Verfügung stellen“, kündigt Bezirkshauptmann Markus Maaß an. Dieses wird neben Informationen zum Vorgehen bei Sichtungen und Schäden auch grundsätzliche Verhaltensregeln enthalten. Imker und Nutztierhalter werden aber weiterhin um besondere Aufmerksamkeit gebeten.

Wo: Pfunds, Pfunds auf Karte anzeigen
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