MINI MED: Rasante Zunahme bei Allergien

MINI MED Studium: Lucia Moly Y Rosich, Herbert Mayer, Aniketa Seelos-Prock, Bgm. Wolfgang Jörg, Matthias Schmuth, Dieter zur Nedden.
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LANDECK (otko). Im Landecker Stadtsaal referierte vergangenen Donnerstag der Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Matthias Schmuth, unter der Moderation von Dieter zur Nedden über Allergien und Unverträglichkeiten der Haut.
Die Zahl der Allergien ist im Steigen begriffen. Mittlerweile leiden rund 20 Prozent der ÖsterreicherInnen (1,6 Millionen) unter einer Allergie. Seit den 1990er Jahren hat sich diese Zahl verdoppelt. "Allergien nehmen zu und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen", stellt Prof. Schmuth zu Beginn fest.
Aber was ist eigentlich eine Allergie? "Eine Allergie wir im Laufe des Lebens erworben, das heißt sie ist nicht von Geburt an vorhanden. Das Immunsystem reagiert überempfindlich gegenüber einem Stoff, der den Organismus normalerweise nicht bedroht", erklärt Schmuth. Allergien betreffen alle Altersgruppen – am häufigsten wird eine Allergie zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr erworben.
Die häufigsten Auslöser von Allergien sind Pollen (79 Prozent), Haustiere (40 Prozent), Milben (31 Prozent), Schimmelpilze (5 Prozent) und Latex (1,4 Prozent). Insbesondere warnt der Experte vor Heuschnupfen, da er sich bei 38 Prozent der Betroffenen zu Asthma weiterentwickelt.

Oftmals Unverträglichkeiten

Oftmals handelt es sich nicht immer um eine Allergie sondern um eine Unverträglichkeit. "Im Falle einer Unverträglichkeit, die bei Nahrungsmitteln weit häufiger als eine Allergie ist, reagiert nicht das Immunsystem sondern es fehlt dem Körper zum Beispiel ein bestimmtes Enzym", weiß Schmuth. Nur drei Prozent der Erwachsenen haben eine echte Nahrungsmittelallergie, etwa auf Erdnüsse. Wer auf eine Substanz allergisch ist, weist oft Symptome wie Nesselausschläge und Schwellungen der Haut, aber auch Bindegewebsentzündung der Augen oder Heuschnupfen und allergisches Asthma auf. Eine lebensbedrohliche Gefahr ist aber ein anaphylaktischer Schock. "Daher gilt, dass bei einem Verdacht auf eine Allergie unbedingt ein Test gemacht werden sollte. Zusätzlich müssen die Symptome individuell in einem Arzt-Patienten-Gespräch besprochen werden. Erst dann kann über medikamentöse Therapien oder Impfungen entschieden werden", betont Schmuth.

Stufenschema bei Behandlung

Die Behandlung von Allergien erfolgt in einem Stufenschema. Stufe eins bildet die Allergenkarenz, also die Vermeidung des Allergie-Auslösers. Stufe zwei bildet eine medikamentöse Behandlung mit Antihistaminikum oder Cortison, die bei mäßigen bis schweren Symptomen sinnvoll ist, jedoch auch mit Nebenwirkungen verbunden ist. Die letzte Stufe bildet eine Immuntherapie, bei der die Allergieauslöser in gereinigter Form über längere Zeit dem Körper zugeführt werden. "Dabei wird das Immunsystem des Körpers schrittweise an die Auslöser gewöhnt", so Schmuth.

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