Durststrecke endlich vorbei
Neues "Grinner Ladali" sichert wieder die Nahversorgung
Ein Freudentag war am 13. April in der Gemeinde Grins. Nach sechs Jahren öffnete wieder ein Lebensmittelgeschäft. Marlies Schmid sichert mit ihren "Grinner Ladali" wieder die Grundversorgung.
GRINS (otko). Es waren lange sechs Jahre ohne einen Nahversorger in der Gemeinde Grins oberhalb von Landeck. Ende Jänner 2017 wurde der miniM geschlossen – MeinBezirk.at berichtete. In den Folgejahren waren trotz Bürgerbeteiligungsprozess alle Versuche erfolglos, wieder einen Nahversorger zu bekommen. Für viele EinwohnerInnen war es eine lange Durststrecke ohne einen Bäcker oder einen Lebensmittelhändler.
Freudentag und großer Andrang
Die Freude war daher umso größer, als sich am Donnerstag, 13. April, morgens um 6.45 Uhr die Türen beim neuen "Grinner Ladali" im Gemeindehaus öffneten. Auch den ganzen Tag über hielt der Andrang in dem kleinen Krämerladen an.
Hinter dem neuen Geschäft steckt aber keine große Lebensmittelkette oder eine Genossenschaft. Die Grinnerin Marlies Schmid hat das Projekt umgesetzt:
"Ich habe immer nur im Dorf gearbeitet und habe selber kein Auto. Wegen jeder Kleinigkeit oder frischen Brot extra nach Landeck zu fahren, ist zeitaufwendig. Daher hatte ich die Idee, in meinen erlernten Beruf zurückzukehren und eigenes Geschäft zu eröffnen."
Damit stieß sie beim Grinner Bürgermeister Franz Benedikt auf offene Ohren. Auch der Vorstand und der Gemeinderat zeigten sich begeistert und waren alle dafür. Im Gemeindehaus wurde das rund 44 Quadratmeter große alte Arztzimmer von der Gemeinde saniert und erneuert.
"Für uns ist es eine große Freude, wieder ein Lebensmittelgeschäft und einen Nahversorger im Dorf zu haben. Die Gemeinde unterstützt das neue Ladali mit einer günstigen Miete – ansonsten würden die Räume leer stehen",
betonte der Dorfchef. Unterstützung gibt es auch durch eine Landesförderung.
Produkte für die Grundversorgung
Nach 25 Jahren in der Pflege ist die gelernte Einzelhandelsverkäuferin Marlies Schmid zu ihren Wurzeln zurückgekehrt.
"Ich wollte noch einmal etwas anders tun und habe mir nun meinen Traum verwirklicht."
Ihr erster Kunde am Eröffnungstag war ihr Mann, gefolgt vom Bürgermeister, den Volks- und HauptschülerInnen sowie Arbeitern, die sich mit Frühstück eindeckten. Der Renner war neben dem Fleischkas- auch der Bombensemmel mit einer Schwedenbombe. Im "Grinner Ladali" gibt es Produkte der Grundversorgung, über regionale Erzeugnisse bis hin zu kleinen Geschenken. Derzeit steht Marlies Schmid alleine hinter dem Verkaufstresen, wird aber von ihrer Familie unterstützt.
Begeistert von der Initiative zeigte sich auch Otmar Ladner, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Landeck. Pfarrer Herbert Asper nahm die Segnung vor.
"Jetzt müssen nur noch alle GrinnerInnen fleißig einkaufen gehen, damit das Ladali lange erhalten bleibt. Wenn ein Geschäft weg ist, kommt es nicht mehr",
sandte Bgm. Benedikt einen Appell an die Bevölkerung aus.
Öffnungszeiten
Das "Grinner Ladali" hat von Montag bis Samstag von 6.45 bis 12.00 Uhr geöffnet. Am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag zusätzlich auch von 15.00 bis 18.00 Uhr.
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