"All das Schöne"
Peppi Spiss brachte melancholisches Theaterstück auf die Bühne

Peppi Spiss mit der Liste mit all den schönen Dingen, die das Leben lebenswert machen.  | Foto: Elisabeth Zangerl
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Es ist ein lebensbejahender Monolog über ein todernstes Thema. "All das Schöne" ist auch so etwas wie ein klares Plädoyer für das Leben. Der Präsident des Vereins Arlberger Kulturtage, Peppi Spiss, brachte dieses melancholische Stück des britischen Autors Duncan Macmillan am 1. und 2. Juli auf die Bühne. Als Alleininterpret erlebte das Stück besonders im späteren Verlauf eine besondere Erzähldynamik.

ST. ANTON AM ARLBERG. (lisi). Wie verhält man sich als Siebenjähriger, wenn die eigene Mutter nach einem Selbstmordversuch ins Krankenhaus eingeliefert wird? Etwa mit dem kindlich-naiven Versuch, sich und die Mutter an die schönen Dinge des Lebens zu erinnern und all diese auf eine Liste zu schreiben. „All das Schöne“ im Leben aufzuschreiben, um damit aufzuzeigen, wofür es sich zu leben lohnt, sozusagen. „1. Eiscreme. 2. Wasserschlachten. 3. Länger aufbleiben dürfen als sonst und fernsehen“, über die Jahre hinweg, bis ins Erwachsenenalter erweitert sich die Liste bis Nummer 1.000.000. Gedacht ist die Liste ursprünglich als Geschenk für die Mutter, im Laufe der Zeit wird die Liste aber immer länger – in verschiedensten Phasen des Lebens wird daran weitergearbeitet – so kommen auch die erste Liebe vor, oder Banales, wie: „Jemanden ansehen, während er deinen Lieblingsfilm sieht“ oder „Leute, die stolpern.“ „Es sind drei Dinge, an die ich mich halte“, heißt es im größtenteils von Peppi Spiss allein gespielten Monolog (manchmal wurden Leute aus dem Publikum für diverse, kleine Nebenrollen eingespannt) - diese Regeln lauten: Man darf nicht mogeln, es müssen lebensbejahende Punkte auf der Liste sein und diese dürfen nicht zu materiell sein. Ein Beispiel war: „Ein Friseur, der zuhört, was man will.“ Nummer 999 lautete: Sonnenschein. „Man hat immer das Gefühl, selbst schuld zu sein, aber das ist normal“, mit Überleitungen wie diesen wurde immer wieder eine Assoziation zum Thema Depression hergestellt. In diesem ergreifenden Theaterstück bewies der Präsident Peppi Spiss einmal wieder aufs Neue sein Talent zum Theaterspielen. Auch am Klavier und gesanglich präsentierte er sich dabei in professioneller Manier. „All das Schöne“ ist eine melancholisches, teils sogar auch heiteres, Stück aus der Feder des Briten Duncan Macmillan, der den Nestroypreis 2013 gewonnen hat. Das Stück zeigt auf, dass es wichtig ist, die kleinen Freuden im Leben zu schätzen, um nicht an den großen Problemen zu verzweifeln. Die Premiere war am Samstag, dem 1. Juli 2023, die zweite Vorstellung am 2. Juli, Beginn war jeweils um 20 Uhr im Arlberg WellCom.

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