Pettneu: Deponie verhindert

Die Bewohner des Ortsteils Reit protestierten auf der betroffenen Wiese gegen die geplante Deponie.
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  • Die Bewohner des Ortsteils Reit protestierten auf der betroffenen Wiese gegen die geplante Deponie.
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PETTNEU (otko). Für einigen Wirbel sorgte ein Deponie-Projekt im Pettneuer Ortsteil Reit. Die Firma Siegl Erdbau KEG aus Strengen wollte eine Bodenaushubdeponie mit Aufbereitungsflächen und einem Zwischenlager errichten. Insgesamt sollten 70 Meter vom Weiler entfernt auf einer Wiese, gegenüber der Bundesstraße, 88.000 Kubikmeter aufgeschüttet werden. Laut Ansuchen hätte die Deponie zehn Jahre in Betrieb sein sollen.
Gegen die Pläne des Unternehmers formierte sich Widerstand der Anrainer. Unterschriften wurden gesammelt und bei einem Lokalaugenschein vergangenen Montag mit Bgm. Manfred Matt und Vizebgm. Patrik Wolf äußerten die Betroffenen ihre Bedenken.
"Allen voran macht uns der Staub und der Lärm der Baumaschinen Sorgen. Dazu kommt noch der Lkw-Verkehr und die Brechanlage", brachte es Alexander Herovitsch auf den Punkt. Mit der Aufschüttung und der Rodung von 2.500 Quaratmetern Schutzwald könnte auch der Schutz vor Muren und Lawinen verloren gehen.
Allen voran stieß den Bewohnern sauer auf, dass sie im Verfahren keine Parteistellung bekommen haben. "Die Unterlagen auf der Gemeinde, waren nicht vollständig und gewisse Infos wurden uns vorenthalten", kritisierte Silvia Matt. Auch Bgm. Manfred Matt war mit der Vorgehensweise unzufrieden: "Für uns ist die Deponie zu nahe am Siedlungsgebiet." Auch hätte sich die Gemeinde gewünscht, dass die Anrainer vorab informiert werden.

Deponie auf Eis gelegt

Die mündliche Verhandlung der Deponie war für den 2. April angesetzt. Am Mittwoch gab es dann eine dramatische Wende. Der Verhandlungstermin wurde von Seiten der BH Landeck abgesagt und den Betroffenen Parteienstellung eingeräumt.
"Es hat sich alles relativ schnell aufgelöst. Wir haben die Zufahrt unterbunden", zeigt sich Bgm. Matt erfreut. Die Agrargemeinschaft Schnann ist dort Grundbesitzer. Bei der Sitzung hat der Gemeindegutsagrar Bgm. Matt ein Veto gegen die Zurverfügungstellung des Grundes eingelegt.
Enttäuscht zeigte sich der Betreiber: "Wenn man so etwas macht, dann rechnet man mit Widerständen. Von der Massivheit waren wir aber überrascht. Wir werden weitere Gespräche führen." Generell kritisierte der Betreiber, dass es im Stanzertal keine Aushubdeponie gibt und überall eine hohe Bautätigkeit herrscht. Das Material muss nun nach Zams transportiert werden, was aus Umweltschutzgründen auch kontraproduktiv sei.
"Ich verstehe, dass die Firmen Platz brauchen, aber Deponien gehören weg vom Siedlungsgebiet", so Bgm. Matt. Er will aber bei der Suche nach einer Ersatzfläche behilflich sein.

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