Section Control für den Arlbergtunnel

Der Kappler Stefan Siegele ist seit 2017 Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraße GmbH. | Foto: ASFINAG
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KAPPL/TIROL. Seit Jänner 2017 ist Ing. Stefan Siegele Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH In Innsbruck. Damit folgte er dem langjährigen Geschäftsführer Klaus Fink nach, der sich nach 30 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedete. Der Kappler war der beste Kandidat aus einem intensiven, von externen Personalexperten begleiteten Auswahlverfahren. Die Länder Vorarlberg und Tirol, beide an der ASFINAG Alpenstraßen GmbH beteiligt, stimmten dieser Personalentscheidung einstimmig zu. Siegele kommt aus den eigenen ASFINAG-Reihen und war davor als Autobahnmeister in St. Jakob am Arlberg und als Abteilungsleiter in der ASFINAG tätig. Der zweifache Familienvater trägt somit für über 270 MitarbeiterInnen und für 315 Kilometer Streckennetz in Tirol und Vorarlberg die Verantwortung. Die BEZIRKSBLÄTTER Landeck baten den 47-Jährigen zum Interview.

Herr Siegele, sie sind seit über einem Jahr als Geschäftsführer tätig. Welche künftigen Herausforderungen gibt es zu bewältigen?
STEFAN SIEGELE: Wir haben beim Verkehr eine höhere Zunahme als beim Wirtschaftswachstum. Durch die beengten Platzverhältnisse – es wird keine dritte Spur auf der Inntalautobahn geben – müssen wir das Verkehrswachstum bestmöglich und sicher abwickeln. Dies ist sicher die größte Herausforderung für die nächsten Jahre.

Haben sich die Erwartungen in dem neuen Job erfüllt?
Ich bin viel unterwegs und in große Fußstapfen meines Vorgängers getreten. Die Erwartungen haben sich erfüllt und die Fußstapfen passen mir nicht so schlecht.

Hatte der strenge Winter Auswirkungen auf das Streckennetz?
Heuer hatten wir wieder einen richtigen Winter. Die Kunden konnten unser Netz durch den großen Einsatz des Winterdienstes aber problemlos nutzen. Es gab im ASFINAG-Streckennetz weder am Arlberg noch am Brenner Sperren.

Der schwere Unfall mit elf Verletzten im Jänner 2018 im sanierten Arlbergtunnel hat eine Diskussion über die Verkehrssicherheit ausgelöst.
154 Millionen Euro wurden in den Arlbergtunnel investiert und der Tunnel zählt zu den sichersten Gegenverkehrstunneln. Der Unfallverursacher war ein abkommendes Fahrzeug. Trotz der Millionen-Investitionen in die Sicherheit sind wir gegen solche Dinge nicht gefeilt, da der Faktor Mensch/Fahrer immer eine Rolle spielt. Jedenfalls war die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen perfekt. In zwei Stunden solch ein Großereignis abzuarbeiten war eine tolle Leistung. Ab Herbst soll der Arlbergtunnel zudem mit einer Section Control ausgestattet werden. Derzeit laufen die Abstimmungen mit den Behörden. Neben der Kontrolle der durchschnittlichen Geschwindigkeit ist das auch die beste Präventionsmaßnahme gegen immer wieder vorkommende gefährliche Überholmanöver.

Welche Großbaustellen erwarten die Verkehrsteilnehmer im heurigen Jahr?

Wie jedes Jahr sind die Baustellen eine Herausforderung, da wir den Verkehr vernünftig durchbringen müssen. Heuer werden weitere Baulose am Brennerkorridor umgesetzt. Aufgrund des Straßentunnelsicherheitsgesetzes, das mit April 2019 in Kraft tritt, gibt es Baustellen im Pianner/Quadratscher sowie im Milser Tunnel. Mit Ende 2018 sind wir dann in allen Tunneln gesetzeskonform. Die zweite Röhre des Perjentunnels mit Fluchttunneln in die Bestandsröhre wird im Dezember für den Verkehr freigegeben. Hier sind wir sehr gut unterwegs und liegen sauber im Kosten- und Zeitplan. Bis Ende 2019 wird dann die bestehende Röhre saniert.

Wie geht beim vierspurigen Ausbau des Abschnittes Lötzgalerie/-tunnel auf der S 16 weiter?

Die Vorarbeiten gehen weiter und die Planungen laufen. Ab 2020 wird zuerst eine neue Brücke gebaut und dann der Tunnel bzw. die Galerie in offener Bauweise errichtet. Im Anschluss folgt die Sanierung des Bestandes. Mit drei Jahren Bauzeit ist hier zu rechnen. Nach der Verkehrsfreigabe ist der Abschnitt von Kufstein bis Flirsch voll vierstreifig ausgebaut.
Natürlich werden wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft sein. 100 bis 120 Mio. Euro an Aufträgen fließen in die Tiroler Wirtschaft.

Welche Neuerungen gibt es im Servicebereich?
Wir haben auf allen ASFINAG-Rastplätzen eine Kundenbewertung installiert. Mit Smileys können die KundInnen mit dem Motto "Happy or Not" nach der Benützung ein Statement zur Qualität und Sauberkeit abgeben. Wir bekommen täglich zwischen 400 bis 500 Rückmeldungen. Durch dieses echte Feedback der Kunden sehen wir, dass 80 Prozent zufrieden sind.

Das Interview führte Othmar Kolp

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