Sensationsfund in Pfarrkirche

Das gefundene Skelett ist 1,70 Meter groß und das Schwert misst 1,25 Meter.
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  • Das gefundene Skelett ist 1,70 Meter groß und das Schwert misst 1,25 Meter.
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LANDECK (otko). Vergangenen Donnerstag versetzte ein Zufallsfund in der Landecker Stadtpfarrkirche Archäologen und die Verantwortlichen der Kirchenrestaurierung in helle Aufregung.
Seit Montag wurde im Zuge der Restaurierung archäologisch gegraben. "Wir haben den Bauschutt aus den 1970er Jahren entfernt und sind mithilfe eines Suchschnittes im hinteren Eck der Kirche auf Gräber gestoßen. Nach 40 Zentimetern haben wir dann das Grab entdeckt", berichtet Grabungsleiterin Tamara Senfter. Dass es sich um ein besonderes Grab handeln muss, zeigen die nicht alltäglichen Grabbeigaben: Mit dem Toten wurde ein 1,25 Meter großes Eisenschwert sowie Eisensporen beerdigt. Das Langschwert zieren am Knauf drei gotische Buchstaben. Dem Skelett fehlt das komplette linke Bein. Dieses Tatsache wirft zusätzliche Fragen auf.
"Hier handelt es sich um die letzte Ruhestätte einer gehobenen Persönlichkeit, vermutlich eines Adeligen. Die Position genau mittig in der Achse der Kirche lässt den Schluss nahe, dass es sich um das Stiftergrab handelt", so Senfter. Bereits im vorigen Jahre wurde vergebens nach den Stiftergräbern gesucht.
"Mit großer Wahrscheinlichkeit haben wir das Grab von Oswald von Schrofenstein gefunden", frohlockte Dekan Martin Komarek. Dieser wurde 1497 bestattet und das Kirchenschiff wurde 1493 geweiht.
Diese Vermutungen müssen laut Senfter und Architekt Friedrich Falch, der die Restaurierung betreut, aber noch wissenschaftlich untermauert werden, da noch weitere Mitglieder der Schrofenstein-Familie in Frage kommen.
Die Grabbeigaben wurden geborgen und werden restauriert. "Die Knochen bleiben vor Ort und die Lage wird im neuen Fußboden deutlich markiert werden", erläutert Falch.

Spender und Paten gesucht

Das Restaurierungsprojekt ist noch nicht ganz ausfinanziert. "Wir wollten aufgrund der Finanzlage auf archäologische Grabungen verzichten. Unser Mut hat uns belohnt und wir haben den Stifter gefunden", so Falch. Insgesamt sollen 2,6 Millionen Euro investiert werden. "Für 700.000 Euro suchen wir noch Spender", erläutert Martin Winkler vom Restaurierungsausschuss.

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