Sommeraktion der SPÖ: Selbstbewusst gegen den Schönheitswahn

Die SPÖ-Frauen treten mit ihrer Sommeraktion gegen den übertriebenen Schönheitswahn und für ein gesundes Körperbewusstsein ein. Gestern beim Frischemarkt in Landeck, wo ca. 50 Fragebögen ausgefüllt wurden. Johanna Spiß, Monika Rotter, Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim, Bezirksfrauenvorsitzende Brigitte Trötzmüller und Helga Fink. | Foto: SPÖ/Hitthaler
  • Die SPÖ-Frauen treten mit ihrer Sommeraktion gegen den übertriebenen Schönheitswahn und für ein gesundes Körperbewusstsein ein. Gestern beim Frischemarkt in Landeck, wo ca. 50 Fragebögen ausgefüllt wurden. Johanna Spiß, Monika Rotter, Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim, Bezirksfrauenvorsitzende Brigitte Trötzmüller und Helga Fink.
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LANDECK. „Schön, schlank und jung – gerade in der Sommerzeit vermitteln uns Frauenzeitschriften sowie die Mode- und Kosmetikindustrie, wie Frauen angeblich sein müssen. Tatsächlich ist das aber nicht so. Entscheidend ist nämlich, dass Mädchen und Frauen sich in und mit ihrem Körper wohl fühlen“, so Selma Yildirim, Frauenvorsitzende der SPÖ Tirol und Brigitte Trötzmüller, SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende in Reutte.
Die SPÖ-Frauen greifen daher in ihrer Sommeraktion „Mein Körper. Selbst.Bestimmt“ unter anderem mit einer Fragebogenaktion das Thema selbstbestimmte Körperlichkeit auf. Ziel ist es, Frauen zu vermitteln, dass sie genauso „passen“ wie sie sind. Der Verbreitung falscher Schönheitsideale wird offensiv entgegengetreten.

Schönheitswahn macht krank

„Leider macht der übertriebene Schönheitswahn immer mehr Frauen krank. Besonders junge Frauen leiden oft unter den vermeintlichen Idealen, welche durch die Medien und die Werbewelt vermittelt werden. Durch nachträglich stark bearbeitete Fotos, extrem dünne Models oder Schaufensterpuppen mit Maßen, die mit „normalen“ Frauen nichts zu tun haben, wird ein Trugbild des „perfekten“ Körpers vermittelt. Die Mode- und Schönheitsindustrie braucht Grenzen! Es kann nicht das Ziel sein, dass immer mehr minderjährige Mädchen mit Diäten beginnen oder von einer Schönheitsoperation träumen, nur um diesen falschen Idealvorstellungen zu entsprechen“, schildert Yildirim.
Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat deshalb eine Kennzeichnungspflicht bei stark bearbeiteten Werbefotos und eine Gewerbeordnung vorgeschlagen, die Modelagenturen die Anstellung von Frauen und Männern unter einem bestimmten Body-Mass-Index untersagt. Entsprechende Gesetze gibt es dazu beispielsweise in Frankreich, Spanien und Israel.
„Körbchengrößen oder ein paar Kilogramm mehr oder weniger sind nebensächlich. Selbstbestimmung, Selbstvertrauen, ein gesundes Körperbewusstsein und Wohlfühlen zählen viel mehr. Dafür setzen sich die SPÖ-Frauen mit dieser Aktion ein“, so Trötzmüller.
Jede zweite Frau, jedes zweite Mädchen, fühlt sich zu dick. Wirklich übergewichtig sind aber nur 6 %. Die Zahl der Menschen, die wegen Essstörungen behandelt werden müssen, steigt stetig an.
„Wir wollen mit möglichst vielen Frauen und Männern ins Gespräch kommen und ein gesundes Körperbewusstsein fördern. Mit der österreichweiten Fragebogen-Aktion gehen wir den Anliegen und Wünschen der Frauen auf den Grund“, so Yildirim und Trötzmüller.
Den Online-Fragebogen gibt es hier: goo.gl/forms/uqOLSk4olA

Zahlen, Daten, Fakten

Bereits jedes zweite Mädchen und jede zweite Frau fühlt sich zu dick (Quelle Frauengesundheitsbericht 2010/11).
Essstörungen nehmen bei allen Bevölkerungsgruppen zu. Im Frauengesundheitsbericht 2010/11 wird die Anzahl der stationären Aufenthalte angeführt. Diese Zahlen geben allerdings nur die „Spitze des Eisbergs“ an, da damit nur die schweren Erkrankungen erfasst werden. Während 1998 1.520 Personen (90% davon Frauen) in Österreich infolge von Essstörungen stationär aufgenommen werden mussten, war dies 2008 bei 2.734 Personen (zu 90% Frauen) österreichweit erforderlich. Dies entspricht einer Steigerung in 10 Jahren von knapp 80%.
Das Frauenbarometer zum Thema Frauengesundheit von Herbst 2014 weist aus, dass eine große Mehrheit der ÖsterreicherInnen für Maßnahmen, die das Körpergefühl und Selbstbewusstsein von Frauen fördern, sind. 82% der ÖsterreicherInnen sprechen sich etwa für eine Kennzeichnungspflicht von nachträglich retuschierten Werbefotos aus. 77% wollen, dass Schaufensterpuppen den menschlichen Körper realistischer darstellen als bisher. Sehr stark befürwortet wird auch eine Untergrenze für das Körpergewicht von Models: 87 Prozent der Befragen halten diese Maßnahme für „sehr geeignet“ oder „geeignet“, um das Körpergefühl und Selbstbewusstsein von Frauen zu fördern.

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