Tiroler Sanierungspreis 2014 geht nach Landeck

Wohnbaulandesrat Johannes Tratter, Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler (v. re.). und Bruno Oberhuber, GF Energie Tirol (l.) mit der Familie Steinlechner-Neubarth sowie Arch. Harald Kröpfl (2. v. l.). | Foto: Energie Tirol/Gasser
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  • Wohnbaulandesrat Johannes Tratter, Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler (v. re.). und Bruno Oberhuber, GF Energie Tirol (l.) mit der Familie Steinlechner-Neubarth sowie Arch. Harald Kröpfl (2. v. l.).
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LANDECK. Im Rahmen der Sanierungsoffensive „Sanieren bringt’s!“ haben das Land Tirol und Energie Tirol auch heuer wieder den Tiroler Sanierungspreis ausgeschrieben. Zahlreiche Einreichungen von hochwertigen Sanierungsprojekten aus vier Kategorien wurden von einer hochkarätigen Fach-Jury begutachtet. Neun Projekte mit Vorbildcharakter wurden am 11. November im Innsbrucker Landhaus ausgezeichnet.

Ausgezeichnete Wohnhäuser

Aufgrund der Unterschiedlichkeit der eingereichten Projekte in der Kategorie Wohnhäuser bis zu drei Wohneinheiten hat sich die Jury entschlossen, zwei 1. Preise zu vergeben. Ein Preis wurde für die Sanierung eines für Tirol typischen, klassischen Bestandsgebäudes, ein zweiter Preis für den Umgang mit historisch erhaltenswerter Bausubstanz vergeben.
Das Haus Steinlechner-Neubarth in Landeck überzeugte die Jury durch ein herausragendes durchgängiges Sanierungskonzept. Konsequenter Einsatz nachwachsender Bau- und Dämmstoffe, Wärmeversorgung mittels Stückholz und Solar, der Einbau einer Komfortlüftung sowie der geschickte Anbau einer Treppe brachten nicht nur eine energetische sondern auch für eine räumliche Verbesserung des Bestandes. "Das Projekt in Landeck weist ein herausragend durchgängiges Sanierungskonzept auf. Beispielhaft werden der konsequente Einsatz nachwachsender Bau- und Dämmstoffe, die Wärmeversorgung mittels Stückholz und Solar sowie der Einbau einer Komfortlüftung erwähnt. Darüber hinaus erzielt das Gebäude einen Mehrwert aufgrund seiner räumlichen Verbesserung des Bestands. Durch den geschickten Anbau einer Treppe gelingt es, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Das Haus hat Signalwirkung und ist zeichenhaft in der Landschaft wahrnehmbar. Durch die Aufstockung und Sanierung wirkt das Bauwerk skulpturhaft ohne seine Entstehung und Typologie zu verleugnen. Insgesamt stellt diese Sanierung ein vorbildliches Beispiel eines in Tirol typischen Gebäudes dar", lautet das Resümèe der Jury.
Zweiter Preisträger derselben Kategorie ist der Kollreider Hof in Anras/Osttirol, als hervorragendes Beispiel für den Umgang und die Sanierung eines Gebäudes unter Denkmal- und Ensembleschutz.

Nachhaltige Konzepte

Eine unabhängige Jury wählte aus 110 eingereichten Projekten (23 Projekte mehr als bei der Verleihung 2011) die Preisträger aus. Bewertet wurde das Gesamtkonzept der Sanierung, wobei unter anderem die energetische Qualität und bauökologische Maßnahmen zur Beurteilung herangezogen wurden. „Es war keine leichte Aufgabe, denn die Qualität aller Projekte war durchwegs hervorragend“, gestand Juryvorsitzender Arch. DI Markus Thurnher. „Die ausgezeichneten Gebäude aller Kategorien stellen hervorragende Beiträge zur Baukunst und zum Umgang mit Bestandsbauten dar und können beispielgebend für die weitere Entwicklung sein“.

Sanieren zahlt sich aus – ökologisch und ökonomisch.

Durch energieeffiziente Sanierungen werden nicht nur Energieverbrauch und Schadstoffausstoß gedrosselt, auch die Geldbörse wird geschont. „Mehr als die Hälfte der Energie und damit der Heizkosten können durch fachgerechte Sanierungen eingespart werden“, betonte LHStv. und Energielandesrat Josef Geisler bei seiner Begrüßung zur diesjährigen Verleihung des Tiroler Sanierungspreises.
„Jede einzelne thermische Sanierung ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung „Tirol 2050 energieautonom“. Mit 50 Prozent weniger Energieverbrauch und der Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energieträgern um 30 Prozent ist die Energieunabhängigkeit Tirols machbar“, ist Geisler überzeugt.
Für den Geschäftsführer der Energie Tirol haben alle eingereichten Projekte eine ganz besondere, wichtige Funktion: Sie fungieren als Impulsgeber für qualitätsvolle Althaussanierungen in Tirol. Oberhuber: „Mit der Verleihung des Tiroler Sanierungspreises gelingt es uns, die Bandbreite hochwertiger Sanierungsmöglichkeiten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und das Wissen über die neuesten Entwicklungen in der Bau- und Energietechnik zu fördern. Jede Maßnahme, die dazu beiträgt den Energieverbrauch zu reduzieren, jeder Umstieg auf den Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Energieversorgung ist ein Gewinn für die Umwelt und somit für die Lebensqualität der Menschen“.

Steigender Trend zu Qualitätssanierungen

Als erfreulich bezeichnete Wohnbaulandesrat Johannes Tratter das zunehmende Interesse der Tiroler an energetischen Sanierungen von bestehenden Gebäuden und Wohnungen. „Seit dem Jahr 2012 hat die Anzahl der Sanierungen stark zugenommen“, berichtete der Wohnbaulandesrat. „Ein erfolgreicher Trend, der nicht zuletzt auf die Tiroler Sanierungsoffensive und Maßnahmen wie die einkommensunabhängige Sanierungsförderung zurückzuführen sei“, so Tratter. „Die einkommensunabhängige Gewährung der Sanierungsförderung und die erhöhte Förderung für energiesparende und umweltschonende Maßnahmen (+5%) sowie der erhöhte Ökobonus (+10 %) für umfassende, thermisch energetische Sanierungen führten zu einem starken Anstieg der Förderungsansuchen. So wurden im Jahr 2013 gegenüber dem Jahr 2012 (keine Sanierungsoffensive) rund 20 % mehr Wohnungen gefördert. Im Jahr 2014 erwarten wir eine Steigerung um 30 %“, erläuterte Tratter.
Insgesamt wurden von Juni 2011 bis Juni 2014 22.900 Ansuchen von der Abteilung Wohnbauförderung positiv erledigt. 47.400 Wohnungen wurden saniert und insgesamt 40.300 Maßnahmen gefördert.
„Rechnet man alle Maßnahmen zusammen, so ergibt dies eine CO2-Reduktion von jährlich 88.000 Tonnen – das entspricht ca. 28 Millionen Liter Heizöl pro Jahr“, erklärte Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energie Tirol. „Das Ziel, das wir uns mit der Sanierungsoffensive gesteckt haben, sehen wir mit diesem Ergebnis erreicht. Es zeigt hervorragend, welch enormes Energiepotenzial durch Qualitätssanierungen eingespart werden kann“, resümierte Oberhuber.

Nähere Informationen und Details über die prämierten Sanierungsprojekte finden Sie auf www.energie-tirol.at. 


Wohnbaulandesrat Johannes Tratter, Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler (v. re.). und Bruno Oberhuber, GF Energie Tirol (l.) mit der Familie Steinlechner-Neubarth sowie Arch. Harald Kröpfl (2. v. l.). | Foto: Energie Tirol/Gasser
Das Haus Steinlechner-Neubarth in Landeck erhielt den Sanierungspreis. | Foto: Energie Tirol/Gasser
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