Tunnelgroßübung

Personenrettung | Foto: Fritz Schön
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ST. ANTON/LANGEN. Am 9.10.10 hatten Feuerwehr und Rettung zum ersten Mal die Gelegenheit, den kürzlich umgebauten Eisenbahntunnel zu beüben. In ca. 6 Jahren Bauzeit ist der Tunnel nun auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechnik. Im Zuge der Vergrößerung wurde die Sole als so genannte “Feste Fahrbahn“ ausgeführt. So können Hilfsorganisationen nun den ganzen Tunnel mit Einsatzfahrzeugen befahren. Zudem verbinden 6 Fluchtstollen den Eisenbahn mit dem Straßentunnel. In diesen Stollen befinden sich sichere Rettungsplätze, die ca. 800 Personen Platz bieten. Im Ernstfall können sich Reisende in diese Stollen selbst retten und dann von der jeweiligen anderen Seite nach draußen befördert werden.

Selbstverständlich wurden auch eine bessere Beleuchtung, zeitgemäße Notrufmöglichkeiten und neue Funkverbindungen im Tunnel installiert.

Übungsannahme war ein Zusammenstoß zweier Reisezüge inmitten des Tunnels mit leichter Rauchentwicklung. Ca. 180 Reisende (Statisten aus Tirol und Vorarlberg) waren betroffen. Um 13:15 Uhr informierte die ÖBB die Leitstellen von Tirol und Vorarlberg über das Unglück. Sofort wurde in den Bezirken Landeck und Bludenz Großalarm ausgelöst. Alarmiert wurden die Feuerwehren von Pians bis Braz und die zuständigen Rotkreuzeinheiten samt Notärzten. An die 160 Einsatzkräfte rückten an.

Die Einsatzleitung wurde lt. Einsatzplan in der Tunnelwarte der Asfinag in St. Jakob bezogen. Hier sollten alle Fäden zusammenlaufen. Währenddessen leitete das Zugpersonal die Selbstrettung der Gehfähigen vor Ort über die Fluchtwege ein. Wegen der Rauchentwicklung konnte die Feuerwehr nur mit schwerem Atemschutz vordringen. Das Bild das sich ihnen bot konnte die Situation im Ernstfall erahnen lassen. Die Statisten waren sehr realistisch geschminkt und boten gute schauspielerische Leistungen. Nach dem Eindämmen des Rauches galt es die verbliebenen ca. 60 Schwerverletzten und 2 Rollstuhlfahrer in Sicherheit zu bringen. Auch ein Tunnelrettungszug, welcher in Bludenz stationiert ist, kam zum Einsatz. Trotzdem mussten Personen zum Teil 1700m weit von den Feuerwehrmännern befördert werden. Keine leichte Aufgabe für die Kameraden der Feuerwehr. Auch 2 angenommene Tote mussten geborgen werden. Situationen auf die man im Ernstfall vorbereitet sein muss.

Um 16:30 Uhr war die Übung beendet und die beiden Tunnels konnten wieder freigegeben werden. Die Einsatzleitung kam zum Schluss, dass die Kommunikation zwischen Tirol und Vorarlberg noch verbessert werden könnte, zeigte sich aber sonst mit der realistischen gestalteten Übung sehr zufrieden.

FF-St. Anton am Arlberg www.feuerwehr-st-anton.at

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