Aufforstung folgt
Umstrittene Baumfällungen am Landecker Burschl umgesetzt
- Die Forstarbeiten im geschützten Landschaftsteil Burschl wurden abgeschlossen. Der kleine Stadtwald wird wieder aufgeforstet.
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Im Landschaftsschutzgebiet Burschl wurden 56 Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt. Die Forstarbeiten gingen trotz massiver Kritik im Vorfeld ohne Probleme über die Bühne. Mit 30 klimafitten Bäumen wird wieder aufgeforstet. Auch der über Monate gesperrte Burschlweg wird wieder geöffnet.
LANDECK (otko). Nach monatelanger Diskussion und einigem Wirbel wurden am Montag die umstrittenen Forstarbeiten im Landcker Burschwald gestartet. Im Landschaftsschutzgebiet mussten aus Sicherheitsgründen 56 Bäume gefällt werden. Bei einigen Bäumen, die schon teilweise abgestorben waren, sei es höchst an der Zeit gewesen. Die ganze Baumfällaktion geschah präventiv, um die Sicherheit für Verkehrsteilnehmer, Spaziergänger und der darunterliegenden Gebäude zu gewährleisten.
- Der Landecker Bgm. Herbert Mayer sieht die ganze Angelegenheit pragmatisch.
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"Die Arbeiten sind ohne Probleme verlaufen. Die lange Geschichte scheint nun erledigt zu sein. Es waren auch viele morsche Bäume dabei, die beim Umschneiden regelrecht zerbrochen sind. Es hat schon gepasst, was die Forstfachleute im Vorfeld gesagt haben",
bilanzierte Bgm. Herbert Mayer mit Blick auf die Kritiker.
Die Fällarbeiten wurden am Donnerstag bereits beendet und die Bäume weggeführt. Am Freitag folgen noch die restlichen Arbeiten, wie das Verräumen der Äste. Auch die Stromleitung, die demontiert werden musste, wird wieder aufgehängt. Damit endet auch die monatelange Sperre der wichtigen Verkehrsverbindung in den Stadtteil Perfuchs.
"Sobald alles fertig ist und es grünes Licht vom Waldaufseher gibt, werden wir den Burschlweg wieder für den Verkehr und die Fußgänger freigeben. Dies geschieht bereits am Freitag",
so der Stadtchef.
- Sperre des Burschlwegs wird wieder aufgehoben: Autofahrer und Fußgänger mussten monatelange einen Umweg in Kauf nehmen.
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Kompromiss nach Begehung gefunden
Bereits im Mai wurde im Zuge eines Pressegespräches über die geplante Fällung von rund 40 Bäumen aufgrund von Sicherheitsaspekten informiert. Daraufhin regte sich Widerstand und Kritiker sprachen von einem "Kahlschlag". Das komme der Vernichtung des einzigen geschützten Landschaftsteils von Landeck gleich. Zudem sei im Frühjahr die Zeit der Vogelbrut in den Bäumen. Hauptkritiker Sonne-Wirt Karl Graber schaltete zudem die Landesumweltanwaltschaft ein. Daraufhin wurde die geplante Baumfällaktion der Stadtgemeinde in Zusammenarbeit mit der Bezirksforstinspektion (BFI) Landeck auf Empfehlung vorerst bis in den August verschoben. Im gleichen Zug wurde aber der Burschlweg vonseiten der Stadt aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Nach einer Begehung der Landesumweltanwaltschaft, der Bezirksforstinspektion, der BH Landeck und der Stadtgemeinde Ende Juli wurde dann ein gemeinsamer Kompromiss gefunden und es wurden 56 Bäume angezeichnet, die nun aus Sicherheitsgründen gefällt wurden.
- Die Forstarbeiten im geschützten Landschaftsteil Burschl wurden abgeschlossen. Der kleine Stadtwald wird wieder aufgeforstet.
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Aufforstung mit klimafitten Laubbäumen
Zufrieden mit der Umsetzung zeigt sich auch der Landecker Waldaufseher Simon Schwendinger:
"Die Firma hat gut aufgepasst und sauber gearbeitet. Es wurde so wenig Schaden wie möglich gemacht."
Obwohl es im unteren Bereich ein wenig lichter geworden, sieht er keinen Kahlschlag. "Es waren Einzelentnahmen. Das Ganze hat nicht geschadet und davon profitieren auch die jüngeren Bäume, die im Wald bereits nachwachsen", so der Waldaufseher. Auch die Aufforstungen mit klimafitten Laubbäumen werden demnächst starten. Aus dem Landesforstgarten kommen in 14 Tagen 30 junge Eichen, Vogelkirschen und Linden.
"Bis in ein bis zwei Jahren sieht man von den Forstarbeiten durch die nachwachsenden Bäume nicht mehr sehr viel",
ist Schwendinger überzeugt.
- Obwohl es im unteren Bereich bei den Gebäuden etwas lichter geworden ist, sehen die Verantwortlichen keinen Kahlschlag.
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Biete sich ein Bild des Jammerns
Wenig erfreut und enttäuscht vom Ergebnis zeigt sich hingegen Kritiker Karl Graber, der gegen die Baumfällaktion gekämpft hat:
"Die ersten Perfuchser stehen davor und sagen, das hätten sie sich nie vorgestellt. Wenn man von unten ins Burschl geht, bietet sich ein Bild des Jammerns. Da wurde Natur beseitigt, mit einer Brutalität, die gerade heute unglaublich ist."
Seiner Meinung nach hätte es auch gereicht, 20 Bäume zu fällen.
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