Schönwies: Jagdvergabe sorgte für Schlagabtausch

Die Jagdvergabe in Schönwies (Symbolbild) war von Spannung geprägt. | Foto: Elke Kusnitzius
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SCHÖNWIES (otko). Der Punkt "Verpachtung Eigenjad Larsenn und Schönwies Sonnseite" sorgte vergangenen Mittwoch für einen heftigen Schlagabtausch im Schönwieser Gemeinderat. Groß war jedenfalls das Interesse – der Sitzungssaal war bis auf den letzten Platz besetzt.
Im Februar waren die beiden Jagdreviere der Gemeindegutsagrargemeinschaft Langetsberg-Larsenn zur Neuverpachtung ausgeschrieben worden. Dabei handelt es sich um 2.300 Hektar. "Sieben Angebote sind eingegangen. Die Preisspanne bei den angebotenen jährlichen Pachtzinsen bewegt sich dabei zwischen 12.000 und 23.700 Euro. In der Ausschreibung war aber kein Bestbieterprinzip festgelegt worden", informierte Bgm. Willi Fink.
Schließlich kam das zweitniedrigste Gebot zum Zug. Mit acht Ja-Stimmen (SPÖ-Bürgermeisterliste, Bürgerliste) wurde die Jagd an den Jagdverein Schönwies vergeben. Der jährliche Pachtzins beläuft sich auf 13.000 Euro. Kritik kam von der Liste "Für Schönwies", die dagegen stimmte.

Schönwieser Lösung

"Wir sind der einhelligen Meinung, dass wir die Jagd in Schönwies lassen", fasste Bgm. Willi Fink (SPÖ) am Beginn der Diskussion die Position seiner Bürgermeisterliste zusammen. Der 2014 gegründete Schönwieser Jagdverein, der 50 Mitglieder vertritt, würde den Einheimischen zehn Jagdkarten zur Verfügung stellen und zusätzlich alle zwei Jahre drei weitere Karten verlosen. "Dadurch könnten bis zu 25 Einheimische der Jagd frönen. Für uns war der ausschlaggebende Punkt, dass sie einer breiten Öffentlichkeit zu vernünftigen Preisen zur Verfügung gestellt wird", betonte Fink.
GV Reinhard Raggl (Für Schönwies) verwies darauf, dass keine Eigenbewirtschaftung durch die Gemeinde erwünscht ist: "Wir wollen eine klare Pachtregelung und einen Pächter, der alle Rechten und Pflichten trägt." Einig waren sich alle Gemeinderäte, dass die beiden höchsten Angebote nicht zum Zug kommen. Hinter den beiden Angeboten aus dem Zillertal würden "kommerzielle Interessen stehen".
Die Liste "Für Schönwies" war voll des Lobes für das dritthöchste Gebot mit 18.200 Euro, das vom bisherigen Jagdpächter Erwin Bouvier vorgelegt wurde. "Auch er ermöglichst fünf Schönwiesern auf die Jagd zu gehen. Bouvier hat in den letzten 36 Jahren als Pächter immer alle Bedingungen eingehalten und war loyal zur Gemeinde", so Raggl.
Bgm. Fink lobte den bisherigen Pächter Bouvier, wobei er aber die Jagd in der Gemeinde vergeben wollte. Auch GR Peter Bartl von der Bürger-Liste bekannte sich eindeutig zum Jagdverein.
Schließlich kam von Seiten "Für Schönwies" ein neuer Vorschlag. "Wenn man schon eine Schönwieser Lösung bevorzuge, dann sollte man die Jagd an die Bieter Huber/Lenhart aus Schönwies vergeben, die immerhin 15.500 Euro geboten haben und sieben Jagdkarten vergeben", so Reinhard Raggl.

Beschwerde angekündigt

GR Peter Raggl war gegen ein weiteres "Verschenken von Geld". "Mit Erwin Bouvier gibt es einen klaren Bestbieter, der sich nichts zuschulden gekommen lassen hat. Die Differenz zwischen Bouvier und dem Jagdverein beträgt in zehn Jahren 50.000 Euro. Darauf zu verzichten, wird sich die Gemeindegutsagrargemeinschaft nicht leisten können", betonte Raggl. Dieses Argument wurde von Seiten der SPÖ-Bürgermeisterliste zurückgewiesen.
Peter Raggl kündigte an, die Entscheidung prüfen zu lassen und eine Aufsichtsratsbeschwerde einzureichen. "Die größte Einnahme der Gemeindegutsagrargemeinschaft ist die Jagdpacht. Der Bürgermeister als Substanzverwalter ist verantwortlich, dass die Agrargemeinschaft wirtschaftlich geführt wird. Mit einer geringeren Jagdpacht gibt es ein Minus", argumentierte Raggl.
Bgm. Fink entgegnete, dass schon bisher von der Hauptagrar Gelder zur kleineren Agrargemeinschaft umgeschichtet werden. "Ich sehe die wirtschaftliche Existenz nicht gefährdet."

Die Jagdvergabe in Schönwies (Symbolbild) war von Spannung geprägt. | Foto: Elke Kusnitzius
Der Gemeinderat befürwortete mehrheitlich eine Schönwieser Lösung.
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