Führungsstile
Gruppenbezogene Führungsstile nach Horst-Joachim Rahn

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Horst-Joachim Rahn gilt als Wegbereiter für gruppenorientierte Führungsstile und systemorientierte Personalführung. Sein Zugang stellt einen gruppenbezogenen Führungsstil dar, welcher sich an jedes einzelne Mitglied einer Gruppe und auch an die Gruppe als Einheit richtet. Da jeder Mitarbeiter anders ist, unterschiedliche Bedürfnisse hat und somit ein hohes Maß an Individualität gefordert ist, lehnt Rahn einheitliche Schemen für Unternehmen, Abteilungen oder Teams ab. Die Dynamik einer Gruppe sowie das Benehmen, Verhalten und Ansehen jedes einzelnen Mitgliedes ist zu beachten und findet eine höchst unterschiedliche Behandlung. 

Da diese Art der Führung sehr komplex ist verlangt es den Führungspersönlichkeiten nach Rahns Definition ein hohes Maß an Empathie, Beobachtungsgabe sowie Analysefähigkeit ab. Aus eigener Erfahrung weiß BNI (Business Network International) Geschäftsführer Enrico Maggi, dass die gut investierte Zeit von Führung, Inspiration und Ausbildung der Mitarbeiter das größte Kapital eines Unternehmens darstellt.

Folgende Führungsstile werden Rahn zugeordnet:
Bei einem integrierenden Führungsstil kommen vor allem Onboarding- oder Mentorenprogramme von neuen Teammitgliedern zu tragen. Ebenfalls versucht man durch aktives Anbieten von Hilfestellungen, Mitarbeiter oder Außenseiter besser in Teams oder Abläufen zu integrieren.

Bei einem fördernden Führungsstil wird leistungsstarken Mitarbeitern, Vorbildern, oder sogenannten Leuchttürmen eines Teams mehr Verantwortung und Kompetenzen übertragen, da dies zusätzlich motiviert.

Ein anspornender Führungsstil kann klar definierte Ziele und Aufgaben, welche Leistungen messbar machen, bei leistungsschwächeren Kollegen mögliche Leistungsreserven aktivieren. Etwaige Ziele können gemeinsam bei einem Mitarbeitergespräch festgelegt werden.

Ein bremsender Führungsstil kommt zu tragen, wenn in manchen Teams Unruhestifter die Atmosphäre negativ beeinflussen. Für Gruppenclowns, Querulanten oder Aufrührer sieht Rahn das Aufzeigen von Grenzen durch den Einsatz von besonnener Autorität und Strenge vor.

Ein ermutigender Führungsstil kommt vor allem introvertierten, zurückhaltenden oder gar problembeladenen Teammitglieder zu Gute. Diese können nämlich wieder motiviert werden, wenn sie Ermutigung, Verständnis und Anteilnahme erfahren. Hier braucht eine Führungskraft Empathie und Einfühlungsvermögen.

Bei einem wertschätzenden Führungsstil wird generell mit Anerkennung und Wertschätzung gearbeitet. Idee ist vor allem, Mitarbeiter, welche einen positiven Einfluss auf ihr Team oder Gruppe haben, mit sichtbarer Wertschätzung zu belohnen.

Fazit
Wie man an all diesen Beispielen sehen kann, gibt es eine Vielzahl an Führungsstilen: von ziel- und richtungsorientiert über gruppenbezogen bis autoritär und demokratisch. Was nun der beste Führungsstil ist, lässt sich wohl kaum definieren, da dies von sehr vielen Faktoren abhängt. Menschen sind in ihrer Art und Weise sehr unterschiedlich und reflektieren somit ungleich auf einen Führungsstil. Hinzu kommt, dass Umfragen in Unternehmen immer wieder ergeben, dass Mitarbeiter sich wenig emotional gebunden gegenüber ihrem Arbeitgeber, bzw. dem Unternehmen fühlen in dem sie tätig sind. Ronald Hanisch, Unternehmer und ehemaliges BNI (Business Network International) Führungsteammitglied schreibt in seinem Buch „Veränderung: Erfolg(t) (2013), das Mitarbeiter „gerne“ ihren festen Arbeitsplatz verlieren, da sie lieber von zu Hause, am Strand oder im Cafe´ arbeiten. Dies wird durch die aktuellen Möglichkeiten von Homeoffice zusätzlich unterstützt. Mit dieser Entwicklung steigt somit auch die Herausforderung, Abläufe und Führungsverhalten anzupassen und neue Werkzeuge gezielt einzusetzen. Klar wird somit, dass Führungspersönlichkeiten ein hohes Maß an Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl mitbringen müssen. Eine entscheidende Rolle spielt hier somit auch der direkte Vorgesetzte bzw. der gelebte Führungsstil. Wer führen will, sollte auch Menschen mögen, da die gelebte Kultur eines Unternehmens mitunter auch sehr stark von der Beziehungsqualität der einzelnen Akteure in einem Unternehmen abhängt. Eine große Gemeinsamkeit bilden diese Führungsstile vor allem aber in ihrem Zweck, da am Ende des Tages motivierte und zufriedene Mitarbeiter, ziel- und leistungsorientiert an einem für sie zufriedenen Arbeitsplatz oder Umfeld tätig sein sollen, wo Unternehmensziele durch den Einsatz einer inspirierten Mannschaft erreicht werden können.
Quelle: Hanisch Ronald, Veränderung: Erfolg(t), Linde Verlag 2013. Hettl Matthias (2013) Führungstools: Führungsstil, Mitarbeitergespräch und Macht-faktoren. In: Mitarbeiterführung mit dem LEAD-Navigator®. Springer Gabler, Wies-baden. Hornstein Julia, (2009): Modellgestützte Optimierung des Führungsstils während eines Turnarounds, Gabler Verlag, Management, Organisation und ökonomische Analyse, Band 12 Herausgegeben von Professor Dr. Peter-J. Jost WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar. Steinle Claus, (1978) Führung: Grundlagen, Prozesse und Modelle der Führung in der Unternehmung, Verlag Poeschl, Stuttgart. Von Strombeck Petra, Zimmermann, Nina, Preescreen, entnommen 10.12.2021 https://prescreen.io/de/glossar/fuehrungsstile/

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