Universität Landeck
Gastvortrag über Nachhaltigkeit, Wohlbefinden und Tourismus

Ben Wooliscroft und Alexandra Ganglmair-Wooliscroft wurden von Peter Heimerl (v.li.) an der Universität in Landeck als Gäste begrüßt. | Foto: Siegele
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LANDECK (sica). Vergangenen Freitag wurde hochkarätiger Besuch an der Universität in Landeck erwartet. Zwei Professoren aus Neuseeland machten im Zuge ihres Europatrips in Landeck halt, um einen Gastvortrag auf Englisch zu geben.

Special Guest Lecture

Ausgezeichnetes Englisch in Wort und Schrift sollten die StudentInnen der Universtitätsstelle in Landeck beherrschen, deswegen scheuten sie sich nicht davor, am Vortrag von Dr. Alexandra Ganglmair-Wooliscroft (University of Otago, New Zealand) und Prof. Ben Wooliscroft, PhD (Auckland University of Technology, New Zealand) teilzunehmen. Auch Absolventen des Studienganges und eine Klasse der HLW Landeck folgten der Einladung. "Sustainability, Well-being and Tourism - a (small) part of saving the world." - zu deutsch „Nachhaltigkeit – Wohlbefinden – Tourismus - ein (kleiner) Beitrag für eine bessere Welt.“ waren die Themen dieses Nachmittags.  Den Kontakt zu den Gästen stellte Peter Heimerl bei seinem Aufenthalt vor gut 2 Jahren auf der Südinsel Neuseelands her, bei dem er die Otago University besuchte. Doch die beiden haben auch sonst guten Grund, öfters in Österreich vorbeizuschauen. Wie bereits der Name von Dr. Alexandra Ganglmair-Wooliscroft verrät, ist sie gebürtige Oberösterreicherin und in Neuseeland verheiratet. Momentan touren die beiden sechs Monate durch Europa, am Vortag waren sie in Sölden zu Gast. 

Wicked problems, Verhaltensforschung und Bewusstseinsbildung

Prof. Wooliscroft betonte, dass komplexe Probleme („Wicked problems“) nicht mit einfachen Mitteln zu lösen seien, sondern in ein vielfältiges Wirkungsgeflecht eingebettet sind. So wurde beispielsweise 2013 das politische Ziel proklamiert, dass im Jahr 2020 ein Fünftel der Autos in Neuseeland elektrisch betrieben sein sollten. Heute sind es tatsächlich weniger als 5%.
Dr. Ganglmair untersuchte in ihren Forschungen ökologisches Konsumenten- und Touristenverhalten. Der Großteil der Bevölkerung (ca. 2/3) ist lediglich bereit, niederschwellige Verhaltensweisen umzusetzen (z. B. Mülltrennung). Ca. ¼ der Leute sind bereit darüber hinaus zu gehen und z. B. auch den Mist anderer aufzuheben sowie das Auto und das Flugzeug vermehrt durch Bahnreisen zu ersetzen. Nur 5-10% der Bevölkerung ist auch gewillt zeit- bzw. kostenintensives ökologisches Konsumentenverhalten (z. B. Freiwilligenarbeit, Umstieg auf ein E-Auto) umzusetzten. Es wurde gezeigt, dass die Bewusstseinsbildung entlang dieser Stufen zu erfolgen hat, also mehr Leute zu Verhaltensweisen auf der mittleren Stufe anzureizen (z. B. mehr Bahnnutzung). Allzu ambitionierte Ziele auf dem höheren Niveau dagegen (z. B. Anteil an E-Autos) seien dagegen zum Scheitern verurteilt, da dafür lediglich ein Teil der Personen aus der mittleren Stufe zu überzeugen sind. Im Tourismus setzt sich das jeweilige Verhaltensniveau fort: Wer zu Hause den Müll trennt, möchte dies auch im Urlaub tun. Wer zu Hause viel Bahn fährt, will auch mit der Bahn auf Urlaub fahren. Hier sind also die technischen und kommunikativen Voraussetzungen zu schaffen, dass dieses Verhalten auch umsetzbar ist.

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