GKI: Verbund reduziert Gesellschaftsanteile – TIWAG übernimmt Mehrheit

Das geplante Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) soll bald mehrheitlich der TIWAG gehören. | Foto: GKI
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OBERES GERICHT (otko). Hinter vorgehaltener Hand wurde bereits seit längerem über einen Rückzug des Verbundes am Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) spekuliert. Bereits im Februar wurden die Verträge dahingehend verändert. Bisher waren der Verbund mit 50 Prozent, die TIWAG mit 36 Prozent und die schweizerischen Engadiner Kraftwerke (EKW) mit 14 Prozent an der Projektgesellschaft beteiligt.
Das zweistaatliche Wasserkraftwerksprojekt GKI wurde im April 2007 in der Schweiz und in Österreich zur Genehmigung eingereicht. Nach einer langen, intensiven und sehr komplexen Prüf- und Genehmigungsphase wurde im Juni 2013 der staatsübergreifende rechtsgültige Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung ausgestellt.
In den vergangenen Monaten wurden alle planerischen und administrativen Vorbereitungsschritte für eine Umsetzung gesetzt, derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für einen Baubeschluss.

Mehrheit für TIWAG

"Mit dem radikalen Marktumbruch in den vergangenen Jahren haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den börsennotierten Verbund massiv verändert. Das aktuelle Marktumfeld zwingt Verbund dazu, sein Anlagen- und Projektportfolio anhand unternehmensspezifischer Finanz-Parameter zu überdenken – so geschehen zuletzt beim thermischen Kraftwerkspark", betonte das Unternehmen in einer Presseaussendung.
Um an der anstehenden raschen Umsetzung des energiewirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Projektes GKI aktiv beteiligt bleiben zu können, wurde in Absprache mit den GKI-Partnern und vorbehaltlich der Freigabe durch die Wettbewerbsbehörde beschlossen, die Beteiligungshöhe von Verbund vorerst auf 10 Prozent zu reduzieren und einen Baubeginn im Herbst 2014 zu unterstützen.
Bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2018 wird dem Verbund die Option eingeräumt, die Beteiligung auf 25 Prozent aufzustocken oder den Anteil vollständig an TIWAG abzugeben. Bis dahin werden die TIWAG 76 Prozent, die Engadiner Kraftwerke 14 Prozent und Verbund 10 Prozent der GKI-Anteile halten.

430 Mio. Euro werden investiert

Errichtet wird das laut Betreibern größte in Österreich noch realisierbare Ausleitungskraftwerk federführend von Verbund-Experten unter aktiver Mitwirkung der Fachkräfte von TIWAG und EKW im Auftrag der GKI. Mit der Inbetriebnahme in 2018 wird das geplante Kraftwerk laut Betreibern wichtige Beiträge zur Sicherung der Stromversorgung der heimischen Haushalte und der Wirtschaft, zur Erreichung der österreichischen und die Tiroler Energieziele sowie zur Verbesserung der Gewässerökologie am oberen Inn liefern.
Insgesamt werden 430 Millionen Euro in das Projekt investiert. Jährlich sollen 414 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, das entspricht dem Bedarf von rund 90.000 Haushalten. Die Inbetriebnahme ist für 2018 geplant.

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