Höhere Patientensicherheit

Werben für das Projekt „e-Medikation“ - v. l.: Michael Huber (TGKK), LR Bernhard Tilg, Martin Hochstöger (Präsident Tiroler Apothekerkammer) und Edgar Wutscher (Ärztekammer)
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  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

In Westtiroler Bezirken ging Projekt „e-Medikation“ in Pilotbetrieb

Vergangene Woche ging in drei Modellregionen - Westtirol (Bezirke Landeck, Imst und Reutte), Wels und Wien - das Projekt „e-Medikation“ in den Pilotbetrieb.

OBERLAND. Was genau verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung? Viele Menschen nehmen gleichzeitig mehrere verschiedene Medikamente ein. Wie Studien zeigen, kommt es dadurch nicht selten zu Mehrfachverordnungen oder unerwünschten Wechselwirkung. Die Folgen können unangenehm bis lebensbedrohlich sein. Betroffen davon können nicht nur ältere und chronisch kranke Menschen sein, sondern auch junge Menschen und Kinder, denn jeder nimmt zumindest ab und zu Medikamente (Antibabybille, Schmerz- und Erkältungsmittel, Antibiotika etc.) ein. Mit der e-Medikation können Apotheken, Ärzte und Krankenhäuser über die e-Card sehen, welche Medikamente der Patient einnimmt. Dabei werden unerwünschte Wechselwirkungen aufgezeigt und der Patient kann damit vor gesundheitlichen Schäden bewahrt werden.

Nach langwierigen Diskussionen ist das Projekt nun gestartet. „Zur Realisierung trug eine starke Tiroler Allianz bei“, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, der den Vorsitz des bundesweiten Projektlenkungsausschuss führte. Martin Hochstöger, Präsident der Tiroler Apothekerkammer hält e-Medikation für sinnvoll. „Die Kinderkrankheiten des Systems sollten uns nicht davon abhalten, es zu probieren“, so Hochstöger. So sehen es auch seine Apothekerkollegen und ein Großteil der Ärzteschaft. In den Bezirken Landeck, Imst und Reutte arbeiten bereits 43 ÄrztInnen sowie zwölf Apotheken mit e-Medikation.

Wachsend ist das Interesse der Patienten. In Tirol nutzen derzeit 1008 Patienten das neue Service, täglich kommen zwischen 150 und 200 Patienten dazu. Die Teilnahme an der e-Medikation für den Patienten ist freiwillig und kostenlos. Erforderlich ist eine Zustimmungserklärung, die bei den Ärzten, Apotheken, Krankenanstalten und Krankenversicherungsträgern aufliegen. Dabei sind zwei Punkte wichtig: Man kann jederzeit aussteigen und es gibt eine Opting-Out-Möglichkeit. Das heißt: Man kann für sich Ausnahmen bei der Eintragung verlangen. Landesrat Tilg versicherte, dass e-Medikation unter strenger Einhaltung des Datenschutzes realisiert werde.

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