"Kunden gehen nach Imst fremd"

Anton Prantauer: "Die Chance einer gewerblichen Erweiterung bzw. Verlängerung der Einkaufsmöglichkeiten in Richtung Bruggen muss rasch angegangen werden." | Foto: WK Landeck
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  • Anton Prantauer: "Die Chance einer gewerblichen Erweiterung bzw. Verlängerung der Einkaufsmöglichkeiten in Richtung Bruggen muss rasch angegangen werden."
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LANDECK (otko). "Sämtliche Organisationen und Entscheidungsträger in der Bezirkshauptstadt Landeck sind sich einig, dass die Malserstraße, als eine der wenigen noch funktionierenden Innenstadtstraßen, schützenswert ist. Der Schutz beinhaltet neben ständiger Verbesserung des Angebotes und der Qualität der dort ansässigen Unternehmen aber auch die Weiterentwicklung der Infrastruktur", erläutert WK-Bezirksobmann Anton Prantauer.
Der Stadtgemeinde wurden laut dem Kammerchef nun kürzlich zwei Projekte vorgelegt, welche in der Kernzone, aber außerhalb der gefühlten Innenstadt liegen. Ersteres von der Firma Spar am Pendlerparkplatz beinhaltet einen weiteren Lebensmittelhandel und auch einen zusätzlichen Sportartikelanbieter. Das zweite Projekt der Firma Kofler GmbH ist erst seit kurzem bekannt. Ein Umzug des Unternehmens scheint so gut wie beschlossen, da die bestehende Infrastruktur nicht mehr den aktuellen Erfordernissen eines Großhandels entspricht. Unmittelbar an der Stadtausfahrt in Richtung Arlberg möchten die Gebrüder Kofler ein Einkaufszentrum entwickeln.

Mehr Attraktivität schaffen

"Aus vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen wurde uns in der WKO Landeck bekannt, dass viele potentielle Käufer – Einheimische und auch Gäste – aus dem Obergricht, aber auch aus dem Paznaun und Stanzertal leider die Bezirksstadt Landeck zum Einkaufen umfahren, d.h. die Umfahrungstunnels nutzen und in Richtung Imst 'fremdgehen'", betont Prantauer Also müsse es laut dem Kammerchef wohl ein Defizit an Attraktivität in der Einkaufsstadt Landeck geben?
Die aktuelle Einzelhandelsstudie der Firma ecostra beschreibe einen Trend „zurück in die City“, wenn die Rahmenbedingungen passen. "Auch wenn die Stadtmandatare vielleicht lieber drüberlesen, aber es sind auch ganz konkrete 'Hausaufgaben' für die Gemeinde angeführt", verweist Prantauer. So werde z.B. die Stadteinfahrt beim Alten Kino vorsichtig ausgedrückt als „schlicht“ bezeichnet. Fehlende, gemütliche Sitzgelegenheiten, Ruhezonen oder attraktive Pflanzenbereiche fehlen und tragen somit kaum zu einer besonderen Aufenthaltsqualität bei. Auch die südliche Stadteinfahrt werde laut den Autoren einem Eingangstor nicht gerecht: die unzeitgemäße Platzgestaltung und Nutzung als Parkplatz, umgeben von leerstehenden Geschäftsflächen, ist mehr als verbesserungsbedürftig.

Kein "Weiterwurschteln"

"Hier hat die WKO Landeck bereits einen Citymanger – wie in fast allen Einkaufsstädten üblich- vorgeschlagen, welcher die Koordination übernehmen soll", so Prantauer. Hier brauche es mutige Entscheidungen im Rathaus, die von einem Citymanager fundiert aufbereitet werden müssen. "Ein 'Weiterwurschteln' wie bisher bedeutet auf lange Sicht Stillstand und weiterer Abfluss von Kaufkraft und für die Stadtgemeinde in der Folge auch weniger Kommunalsteuer", warnt Prantauer.
Deshalb sollten beide vorliegenden Projekte (Spar und Kofler) unter den selben Rahmenbedingungen von der Stadt betrachtet werden. "Die Chance einer gewerblichen Erweiterung bzw. Verlängerung der Einkaufsmöglichkeiten in Richtung Bruggen muss also rasch angegangen", fordert Prantauer. Die Alternativnutzung von „nur“ Wohnbau an der Stadtausfahrt sollte jedenfalls ein Schreckgespenst bleiben, aber vielleicht der Antrieb für die Stadtgemeinde, schnellstmöglich Rahmenbedingungen zu definieren, damit unter Einbindung der Leistungsgemeinschaft und auch der Installierung eines Citymanagers ein stolzes Projekt verwirklicht werden könne.

Keine neue Idee

Bei der Stadtgemeinde stoßen die Empfehlungen der Wirtschaftskammer auf wenig Gegenliebe. "Es ist sicherlich nicht fördernd für die Stadt alles krank zu reden. Die Installierung eines City-Managers ist keine neue Idee. Wir können uns hier Überlegen den Auftrag des Standortzentrums Landeck-Zams dahingehend abzuändern. Allerdings müssen sich jene, die das fordern, dann auch an den Kosten beteiligen", sagte Bgm. Dr. Wolfgang Jörg bei der Gemeinderatssitzung.

Anton Prantauer: "Die Chance einer gewerblichen Erweiterung bzw. Verlängerung der Einkaufsmöglichkeiten in Richtung Bruggen muss rasch angegangen werden." | Foto: WK Landeck
Die Malser Straße – im Bild bei der Landecker Einkaufsnacht – soll weiter attraktiv bleiben.
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