Langtaufers-Projektentscheidung fällt in wenigen Wochen

Armin Falkner (Obmann TVB Tiroler Oberland), Hanspeter Stecher, Sepp Thöni (Gemeindereferent Graun), Otmar Ladner (Bezirksstellenleiter WK), Eugen Larcher (GF Kaunertaler Gletscherbahnen), Bgm. Heinrich Noggler (Graun), Bgm. Josef Raich (Kaunertal) und Paul Jakomet (GF Oberländer Gletscherbahn AG), (v.l.). | Foto: WK Landeck/Lisi Zangerl
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  • Armin Falkner (Obmann TVB Tiroler Oberland), Hanspeter Stecher, Sepp Thöni (Gemeindereferent Graun), Otmar Ladner (Bezirksstellenleiter WK), Eugen Larcher (GF Kaunertaler Gletscherbahnen), Bgm. Heinrich Noggler (Graun), Bgm. Josef Raich (Kaunertal) und Paul Jakomet (GF Oberländer Gletscherbahn AG), (v.l.).
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KAUNERTAL/LANGTAUFERS. Mehrere Varianten des Großprojektes und zugleich ersten länderübergreifenden Gletscherskigebiets vom Karlesjoch am Kaunertaler Gletscher ins Südtiroler Langtauferer Tal wurden eingereicht. Aktuell wird an der Realisierung der zweiten Pistenvariante vom Weißseejoch festgehalten – Projektbetreiber, Wirtschaftskammervertreter und Lokalpolitiker bemühen sich in der Endvorlaufphase um dieses Großprojekt, das eine enorme Wertschöpfung für die Regionen mit sich bringen würde. Mit einer Entscheidung der Südtiroler Landesregierung ist in wenigen Wochen zu rechnen.
Am 7. April hat die Wirtschaftskammer Landeck zur traditionellen Firnabfahrt samt Projektinformation auf den Kaunertaler Gletscher geladen – dabei bezog WK-Bezirksstellenleiter Otmar Ladner Stellung: „Dieses erste grenzüberschreitende Gletscherskigebiet wäre eine Win-Win Situation für das Kaunertal und das Langtauferer Tal.“ Die Erweiterung des Skigebiets und somit der Pistenkilometer sieht Ladner als Weiterentwicklung für die Region: „Ein wesentlicher Entscheidungsgrund für den Gast sind die Pistenkilometer.“ Doch neben diesem Faktor zeigt der Bezirksstellenleiter noch weitere Vorteile auf: „Zusätzliche Arbeitsplätze werden geschaffen, jungen Menschen wird eine Möglichkeit geboten, in der Region zu bleiben“ und nicht zu vergessen ist dabei der wirtschaftliche Aspekt: „Jeder Euro Umsatz einer Seilbahngesellschaft löst weitere 6 Euro in anderen Branchen aus.“ Zu rechnen ist, sofern das Projekt genehmigt wird, mit einer enormen grenzüberschreitenden Wertschöpfung: „Insgesamt sind 13 Millionen Wertschöpfung zu erwarten“, so die Prognosen der Experten, die einen klares Statement in Richtung Südtiroler Landesregierung richten: „Wir hoffen auf einen positiven Bescheid.“

Beratendes, nicht bindendes Urteil

Im Zuge dieser Projektpräsentation am Kaunertaler Gletscher informierte der Geschäftsführer der Oberländer Gletscherbahn AG, Paul Jakomet über den Status quo: „Für die Pistenvariante vom Karlesjoch wurde von Seiten des Umweltbeirates der Provinz Bozen ein negativer Bescheid ausgestellt – der Bescheid bezieht sich jedoch lediglich auf eine Möglichkeit und ist als beratendes, jedoch nicht als bindender Bescheid zu werten, die Entscheidung liegt bei der Südtiroler Landesregierung“, so Jakomet und führt weiters aus: „Wir haben bereits eine Bereitschaft zum Verzicht dieser ersten Variante demonstriert.“ Eingegangen wurde auch auf die Situation der Südtiroler Gemeinde: „Von 160 Südtiroler Gemeinden liegt Graun an der 112. Stelle, das Langtauferer Tal ist eine sehr strukturschwache Region“, so Jakomet, der damit einen weiteren Aspekt anspricht: „Es gibt einen sozio-ökonomischen Teil – es geht um die Gewichtung und darum, ob die Umwelt wichtiger ist oder die Tatsache, dass in einem der schwächsten Gemeinden Südtirols Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Stärkung der Gesamtregion

„Die Wirtschaftskammer Landeck steht hinter diesem Projekt Kaunertal-Langtaufers“, bestätigte auch WK-Obmann Anton Prantauer und: „Eine Erweiterung und Weiterentwicklung sind für das Kaunertal sehr wichtig.“ Ähnlich sieht´s auch Bürgermeister, Josef Raich: „Jede Erweiterung und Stärkung des Gletscherbahnbetriebs bringt der Region Kaunertal etwas – das Skigebiet wird dadurch attraktiver.“ Denselben Standpunkt vertritt auch der Bürgermeister-Kollege aus Graun, Heinrich Noggler:“ Das Projekt bringt für beide Seiten Vorteile mit sich – es hat 20 Jahre gebraucht, nun steht auch der Grauner Gemeinderat diesem Projekt positiv gegenüber – wir haben einen gemeinsamen Nenner gefunden.“

Idee besteht seit 40 Jahren

„Das Kaunertaler Gletscherskigebiet ist ein Jahresskigebiet – zwischen 40 und 50 % des Umsatzes generieren wir in der Zeit, in der die anderen Skigebiete nicht in Betrieb sind“, informiert der GF der Kaunertaler Gletscherbahnen Eugen Larcher. Die Vision eines länderübergreifenden Gletscherskigebiets besteht übrigens schon lange: „Die ersten Ideen liegen schon 40 Jahre zurück – wir hoffen, dass es weitergeht“, so der Apell. Armin Falkner, Obmann des TVB Tiroler Oberland, sieht in diesem Projekt eine einmalige Gelegenheit: „Es geht um die Chance, ein gemeinsames Skigebiet zu bekommen – diese steht so gut wie noch nie“ und: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein in der Entwicklung – wir hoffen auf positive Unterstützung der Südtiroler Landesregierung.“ Hinter diesem Projekt steht auch der Hotelier und Grauner Gemeinderat Sepp Thöni: „Wenn ein positiver Bescheid einlangt, starten wir die Ausführungsphase –Einsprüche von Seiten der Umweltverbände sind jedoch zu erwarten.“

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