LHStv. Geisler fordert Geld vom Bund für die Almen

Der Landesvorstand des Tiroler Bauernbundes auf der Alpe Stalanz in Ried im Oberinntal. Gemeinsam mit den Almbauern wurde vor der beeindruckenden Kulisse des "Fallenden Bachs" die Lage der Almen besprochen. | Foto: Tiroler Bauernbund
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  • Der Landesvorstand des Tiroler Bauernbundes auf der Alpe Stalanz in Ried im Oberinntal. Gemeinsam mit den Almbauern wurde vor der beeindruckenden Kulisse des "Fallenden Bachs" die Lage der Almen besprochen.
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RIED. Extrem – so lässt sich das Almleben auf der Alpe Stalanz im Gemeindegebiet von Ried im Oberinntal zusammenfassen. Der Tiroler Bauernbund tagte vor dieser beeindruckenden Kulisse. Die Almen, die eigene Struktur und die Zukunft der Landwirtschaft waren die großen Themen.
„Die Probleme bei der Almflächenfeststellung lassen uns nicht los und verunsichern die Bewirtschafter und die Auftreiber der .2300 Tiroler Almen“, berichtet Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler. Trotz intensiver Verhandlungen auf Bundesebene und der eingesetzten Fischler-Kommission gibt es für viele Bauern noch keine Rechtssicherheit.
„Insgesamt 800 Vor-Ort-Kontrollen finden heuer noch in Tirol statt. Bis zum Abschluss dieser Kontrollen erhalten die auftreibenden Bauern, aber auch die Almen selbst kein Geld. In vielen Fällen greift das System hart durch, die Bauern müssen ungerechtfertigt Sanktionen zahlen“, so Geisler. Doch gerade die Bauern sind das schwächste Glied in der Kette und büßen für einen Fehler im System.
„Ich fordere vom Bund Geld für die betroffenen Almen. Das Land Tirol ist bereit, hier mit zu finanzieren. Das haben wir auch im Koalitionsübereinkommen so festgeschrieben. Denn die Sanktionen gehen in die zehntausende Euro. Das ist existenzbedrohend und würde einen ungeahnten Strukturwandel einleiten“, sagt der Bauernbundobmann. Denn gleichzeitig mit den Strafbescheiden der AMA beginnt ab dem Jahr 2014 die neue Finanzperiode der Europäischen Union. Viele – vor allem kleine – Betriebe überlegen eine Fortführung. „Die Sanktionen betreffen die Ausgleichszahlungen. Das ist die wirtschaftliche Grundlage auf den Bergbauernhöfen. Viele Nebenerwerbsbauern investieren heute schon Geld in ihre Höfe, das sie wo anders verdienen. Sie sehen nicht ein, Strafen zu zahlen, die sie nicht zu verantworten haben“, erklärt Geisler.

Programmprozess

Neben dieser schwierigen Sachlage will sich der Tiroler Bauernbund auch mit der eigenen Organisation beschäftigen. „Wir sind an sich gut aufgestellt, haben über 300 funktionierende Ortsgruppen und über 18.000 Mitgliedern. Dazu kommen die Jungbauern, Forum Land und als Organisation der Landwirtschaftskammer die Bäuerinnen mit zusammen weiteren rund 40.000 Mitgliedern. Trotzdem müssen wir uns über die Zukunft unterhalten. Was können wir unseren Bauern bieten? Wie positionieren wir uns als Anwalt der ländlichen Regionen? Mit diesen Fragen werden wir uns in einem groß angelegten Prozess eineinhalb Jahre beschäftigen. Auch die Mitglieder kommen zu Wort. Ihre Meinung ist uns besonders wichtig“, umschreibt Geisler. Am Ende soll ein Programm für den Bauernbund stehen, das für die nächsten Jahre Gültigkeit hat.

Die Alpe Stalanz

Mit viel Einsatz der Mitglieder wird diese extreme Alm erhalten und bewirtschaftet.
Insgesamt werden jeden Sommer 60 Milchkühe aufgetrieben. Deren Milch wird auf der Alm zu Käse und Butter weiterverarbeitet. Schon die extreme Zufahrt stellt viele vor Herausforderungen. Doch auch die Tiere müssen fit sein. Jeden Tag werden sie nach dem Melken bis zu zweieinhalb Stunden vom Stall zu den höchstgelegenen Weideplätzen auf 2.300 Metern getrieben. Zum zweiten Melkgang dann wieder retour. Ein Senner, eine Beisennerin und zwei Hirten betreuen das Vieh den Sommer über. Nur selten bleibt die Gelegenheit den beeindruckenden „Fallender Bach“-Wasserfall zu bewundern.

Der Landesvorstand des Tiroler Bauernbundes auf der Alpe Stalanz in Ried im Oberinntal. Gemeinsam mit den Almbauern wurde vor der beeindruckenden Kulisse des "Fallenden Bachs" die Lage der Almen besprochen. | Foto: Tiroler Bauernbund
Gastgeber und Gäste auf der Rieder Alpe Stalanz (v. l.): Der Landecker Bezirksbauernobmann Elmar Monz, Bauernbunddirektor Peter Raggl, Ortsbäuerin Margit Larcher, Agrarobmann Franz Larcher, Bergmeister Markus Handle, Ortsbauernobmann Alois Haid und Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler. | Foto: Tiroler Bauernbund
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