Neue Kooperation bei Standort- und Wirtschaftsentwicklung
Landeck und Zams sowie die Raiffeisenbank Oberland wollen ein aktives Flächenmanagement betreiben.
LANDECK/ZAMS (otko). Mit dem Ziel einer nachhaltigen Kooperation unter der Wahrung der Selbstständigkeit und der eigenen Identität gehen die Gemeinden Landeck und Zams mit der Raiffeisenbank Oberland (RBO) gemeinsame Wege in der Standort- und Wirtschaftsentwicklung.
Nach einer mehrjährigen Diskussionsphase wurde vergangenen Freitag die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) als strategisch-operatives Instrument für die Umsetzung der standortwirtschaftlichen Ziele und Maßnahmen präsentiert. Die Gemeinden Landeck und Zams sind mit jeweils 35 Prozent und die RBO mit 30 Prozent beteiligt. Den Vorsitz der Gesellschaft übernehmen die Gemeinden, der Obmann wechselt jährlich zwischen Landeck und Zams. Alle Entscheidungen werden dabei konsensual getroffen. Bei der PSG handelt es sich um eine unternehmerische Genossenschaft, die nicht gewinnorientiert agiert.
Gemeinsam agieren
"Mit der Projektgesellschaft wollen wir künftig die wirtschaftliche Entwicklung im Talkessel vorantreiben", betonte der Zammer Bgm. Siegmund Geiger. Auch der Landecker Bgm. Wolfgang Jörg sieht in einer gemeinsamen Ansiedlungspolitik und in einer gemeindeübergreifenden Kooperation nur Vorteile.
"Damit wollen wir neue Arbeitsplätze schaffen und den Kaufkraftabfluss stoppen. Bei der Standortentwicklung wird künftig nichts einfach dem Zufall überlassen", so Jörg.
Als privater Partner und betriebswirtschaftlicher Berater fungiert die RBO. „Wir übernehmen einen Teil der Finanzierung und bringen unser Know-How in die Genossenschaft ein – damit leisten wir einen zentralen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung von Landeck und Zams“, zeigt sich GL Wolfgang Hechenberger vom Projekt überzeugt.
Aktive Bodenpolitik
Die Aufgaben der Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft liegen in einer kontinuierlichen und nachhaltigen Evaluierung, Sicherstellung und Bevorratung sowie dem Ankauf von Liegenschaften, welche die Entwicklung der Gemeinden unterstützen. Die Verfügbarkeit strategisch relevanter Immobilien wird dabei als Grundlage jeder nachhaltigen, kommunalen und regionalen Standortentwicklung gesehen.
"Mit der PSG können wir künftig schnell und flexibel auf private Flächen und strategisch wichtige Immobilien im Talkessel zugreifen und diese dann gezielt der Wirtschaft zur Verfügung stellen", erläuterte Bgm. Geiger. Die Gesellschaft wird aber keine Grundstücke horten und auch nicht als Bauträger auftreten. "Es wird nicht spekuliert", betonen beide Gemeindechefs.
Künftig soll die Kommunalsteuer bei neuen Betriebsansiedlungen aufgeteilt werden: Die Standortgemeinde bekommt 70 Prozent und die Nachbargemeinde erhält 30 Prozent.
Fachliche Begleitung
Mit im Boot ist auch das Vorarlberger Institut für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung (ISK), das bereits erfolgreiche Projekte vorweisen kann. Das Institut steht als professioneller Berater und Bereitsteller von Know-how zur Seite.
"Wir wollen Landeck-Zams als professionelle Wirtschaftsregion positionieren. Die Zusammenarbeit ist ein Pilotprojekt für ganz Tirol", verweist Gerald Mathis, ISK-Geschäftsführer.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Neue Ära in der Wirtschaftspolitik
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.