Tiwag ändert Druckschacht

Tiwag Druckstollen 1 | Foto: Foto: Tiefenbacher

Die Tiwag präsentierte in Prutz ihre Pläne für Erneuerungsarbeiten am Kraftwerk Kaunertal.

PRUTZ (tani). Neu gebaut werden der Druckschacht und das Wasserschloss. Der Druckschacht wird eineinhalb Kilometer lang sein. Der Innendurchmesser wird künftig mindestens 4,30 Meter – derzeit sind es 3,30 Meter - haben. Dadurch wird er auch erheblich mehr Wasser aufnehmen können. Projektleiter DI Dr. Frank Eibl betont, dass dies keine Vorleistung zum geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal sei. „Es ist dies eine finanzielle Frage. Die Erhaltungs – und Reparaturkosten für die 45 Jahre alten Anlagenteile sind so hoch, dass wir uns jetzt zu dieser Maßnahme entschlossen haben. Und wenn schon, dann so, dass sie den Anforderungen einer künftigen Kraftwerkserweiterung entspricht“, erklärte Eibl.

Umweltverträglichkeitsprüfung ist keine erforderlich, allerdings muss eine naturschutz-, wasser-, forst-, und abfallrechtliche Bewilligung eingeholt werden. Ende 2011 soll mit dem Bau begonnen werden. Die Bauzeit wird rund vier Jahre betragen. Die Investitionskosten werden sich auf 175 Millionen Euro belaufen.

Alternative Platztal
Apropos Ausbau des Kraftwerks Kaunertal: Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer sagte in Prutz klar, dass die angedachten Standorte für Speicher im Bereich Fernergries und Taschach aus bautechnischer Sicht nur schwer umsetzbar seien. Eine echte Alternative dazu sei die neue Variante im Bereich Platztal. Die vorhandenen Unterlagen (Bergwerk) ließen auf bessere geologische Bedingungen schließen. Aber es seien noch einige Hürden zu überwinden wie etwa die Zustimmung der Gemeinden, Grundeigentümer und der Bevölkerung.

Bgm. Helmut Kofler (Tösens) will warten mit einer Stellungnahme bis ihm detaillierte Pläne vorliegen.

Inn-Initiative dagegen
Darauf wartet Hubert Patsch nicht.

Der Sprecher der Inn-Initiative ist gegen den Standort: „Mich reut das Platztal. Es ist eines der ganz wenigen Täler in Tirol, die noch unberührt sind“. An vorderster Front werde die Inn-Initiative derzeit nicht dagegen kämpfen. „Wünschenswert wäre, wenn sich andere finden würden, die dagegen angehen. Wir widmen momentan die ganze Kraft der Verhinderung des GKI“, sagte Patsch. Werner Gfall vom Verein lebenswertes Kaunertal wäre die Speicher-Variante im Platztal grundsätzlich lieber als der Speicher im Bereich Fernergries. „Gegen alles sind wird nicht“. Aber Gfall will zuerst Konkretes zum Projekt Platztal auf dem Tisch haben, um sich ein Urteil bilden zu können.

Zur Sache
Bgm. Gaim: „Da passt etwas nicht“

Bei der Präsentation des Druckschacht-Projekts in Prutz wurde der Talschaftsvertrag für das Kraftwerk Kaunertal angesprochen. Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer zeigte Verständnis für die Forderung von Bgm. Walter Gaim (Prutz) nach einer Neuaufrollung der Geldverteilung aus dem Talschaftsvertrags-Topf, in den die Tiwag jährlich rund 800.000,- Euro hinein zahlt. „Der Aufteilungsschlüssel ist zu korrigieren. Wenn das Kaunertal das Sieben- bis Achtfache gegenüber den anderen sieben Anliegergemeinden bekommt, passt etwas nicht“, argumentierte Gaim. Tiwag-Chef Wallnöfer meinte, dass die eben abgeschlossene Entschädigungsvereinbarung beim Kraftwerk Prutz-Imst ein Beispiel sein könnte. „Aber diesbezüglich ist das Land Tirol Ansprechpartner“. Die Tiwag stelle lediglich das Geld zur Verfügung. Wallnöfer ließ seine Bereitschaft erkennen, im Zuge von Neuverhandlungen den Topf aufzustocken.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.