Wasserkraft Sanna: Umfassende Information steht im Mittelpunkt

Präsentierten den aktuellen Planungsstand: Die Bürgermeister Wolfgang Jörg, Peter Rauchegger und Thomas Lutz mit Jakob Klimmer (INFRA) (v. l.). | Foto: Wiko
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  • Präsentierten den aktuellen Planungsstand: Die Bürgermeister Wolfgang Jörg, Peter Rauchegger und Thomas Lutz mit Jakob Klimmer (INFRA) (v. l.).
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LANDECK. Der Tiroler Projektentwickler Infra arbeitet derzeit gemeinsam mit den sieben Anliegergemeinden an der Planung zum Wasserkraftwerk Sanna. Transparente Information steht von Anfang an im Mittelpunkt: So gibt es ab sofort alle Informationen zum Projekt auf der neuen Homepage www.wasserkraft-sanna.at.
Dort haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Projektentwickler und die Bürgermeister zu stellen. Darüber hinaus ist umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung geplant: von Bürgerveranstaltungen über Gemeinderats-Infos bis zu runden Tischen mit Vertretern der Oberländer Raftingwirtschaft und Kanuverbänden. Der Fischereitreff findet am 8.10. in Pians statt, der Wirtschaftstreff am 10.10. ebenfalls in Pians.

Energie für Generationen

Thomas Lutz, Bürgermeister von Grins, betont, dass es sich beim Kraftwerk um eine Investition für die kommenden Generationen handelt. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt für die Investition in Wasserkraft. „Die Erträge aus dem Kraftwerk werden die Gemeinden an der Sanna langfristig finanziell stärken. Von finanziell gesunden Gemeinden mit Handlungsspielraum profitieren auch die Bürger.“

Lösung für Lattenbach

Dem Pianner Bürgermeister Peter Rauchegger ist die Lösung des Problems Lattenbach ein großes Anliegen. Bei Gewittern im Einzugsgebiet können große Mengen an Geschiebe mobilisiert werden. Mit und ohne Kraftwerk kommt im Falle eines Murenabganges gleich viel Material in die Sanna. Es kann jedoch sein, dass nach der Errichtung der Wasserkraft Sanna das Geschiebe nicht mehr so gut abtransportiert wird. Rauchegger: „Daher ist es mir ein großes Anliegen, gemeinsam mit der Gemeinde, der Bezirkshauptmannschaft, dem Land Tirol, der Wildbach- und Lawinenverbauung und den Kraftwerksplanern an technischen Lösungen zu arbeiten, welche die aktuelle Situation verbessern.“

Bemühen um jeden einzelnen

„Die Gemeinden sind von Anfang an in die Entscheidungen eingebunden. Somit kann auf die örtlichen Gegebenheiten besonders Rücksicht genommen werden“, sagt der Landecker Bürgermeister Wolfgang Jörg. „Das ist wichtig für uns. Ich denke an Themen wie den Baustellenverkehr, die Freizeitwirtschaft usw.“ Noch habe man nicht für alle Fragestellungen Lösungen, aber man müsse Detailkonzepte vorlegen und Verhandlungen führen. Ebenso sind wirtschaftliche und ökologische Aspekte und Grundverhältnisse zu berücksichtigen. „Man muss sich um jeden einzelnen, der skeptisch ist, bemühen“, so Jörg.

UVE-Konzept wird eingereicht

Derzeit arbeitet das INFRA-Team in enger Abstimmung mit den Gemeinden an der Finalisierung des UVE-Konzeptes. Dieses werde noch im September 2013 eingereicht, sagt Projektleiter Johann Bayer. Im Konzept werden die Rahmenbedingungen für die Erstellung der Umweltverträglichkeitserklärung UVE geklärt. „Für die zweite Jahreshälfte 2014 visieren wir den Startschuss für die Umweltverträglichkeitsprüfung UVP.“ Die Kraftwerksgesellschaft soll noch heuer gegründet werden, die Gemeinden - Strengen, Grins, Pians, Tobadill, Landeck, Zams und Stanz – bekommen eine notarielle hinterlegte Option auf 50 Prozent der Anteile.

Über die Wasserkraft Sanna

Das aktuelle Projekt ist Ergebnis einer umfassenden Variantenstudie durch INFRA. Die Wasserfassung ist nach dem Zusammenfluss der Rosanna mit der Trisanna unterhalb des Kraftwerks Wiesberg vorgesehen. Das Krafthaus wird sich auf dem Gemeindegebiet von Landeck befinden. Die geplante Tunneltrasse ist ca. 7,8 Kilometer lang und verläuft entlang der nördlichen Talflanke im Gemeindegebiet von Grins und Stanz. Das jährliche Regelarbeitsvermögen liegt bei ca. 83 GWh, die maximale Leistung bei rund 20 MW. Der Baubeginn ist für 2017 geplant.

Lesen Sie dazu auch: Kraftwerk Sanna: Massive Bedenken

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