Tiwag weißt Aussagen zurück
Weiter Kritik an Kaunertalerweiterung

Die Erweiterungspläne der Tiwag beim Kraftwerke Kaunertal stoßen weiter auf Kritik. | Foto: Seelos
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  • Die Erweiterungspläne der Tiwag beim Kraftwerke Kaunertal stoßen weiter auf Kritik.
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Der WWF kritisiert weiterhin die Ausbaupläne der Tiwag für das Kaunertalkraftwerk. Eine neue Studie schlägt Alternativen vor.
KAUNERTAL. "Das Megaprojekt Kaunertal ist ein Planungsfossil, mit dem die Tiwag das unberührte Platzertal samt seiner Moor-und Feuchtgebiete sinnlos für immer zerstören würde. Es gibt Alternativen - wir fordern, dass die Tiwag diese auch wahrnimmt", erklärte Gewässerschutzexpertin Bettina Urbanek kürzlich bei einer Pressekonferenz des WWF. Dabei legten die Umweltschützer eine neue Studie vor, welche von Dr. Jürgen Neubarth im Auftrag des WWF erarbeitet wurde.

"Die Tiwag könnte grundsätzlich weitere Pumpspeicherkraftwerke zwischen den bestehenden Speicherseen Finstertal, Längental und dem in Bau befindlichen Speicher Kühtai errichten. So könnte man auf den geplanten Pumpspeicher im Platzertal verzichten und hat trotzdem zusätzliche Flexibilität in Tirol für den Ausgleich der Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik",

sagt Neubarth in der Studie.
Der WWF fordert von der Landespolitik die detaillierte Prüfung der aufgezeigten Alternativen, den sofortigen Stopp des Ausbauprojektes Kaunertal sowie den Schutz des Platzertals vor jeglicher Verbauung.
Tiwag Vorstandsdirektor DI Alexander Speckle, ist für das kritisierte Projekt zuständig und meint zu der neue Studie und den Forderungen des WWF: "Grundsätzlich ist es sehr erfreulich, dass sich nun auch der WWF und Dr. Jürgen Neubarth klar zur Notwendigkeit des Ausbaus von Pumpspeicherkraftwerken bekennen. Als Projektwerber stehen wir in engem Austausch mit beteiligten Stakeholdern, Organisationen und Initiativen und wir begrüßen daher auch die Bereitschaft des WWF, Vorschläge zu liefern."
Die Vorschläge würden jedoch einige entscheidende Aspekte unberücksichtigt lassen und säßen grundlegenden Irrtümern auf.

"Eine reine Erhöhung der elektrischen Leistung in der bestehenden Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz, wie vom WWF vorgeschlagen, wurde von uns bereits vor langer Zeit als nicht zweckmäßig erachtet", erklärt Speckle.

Der WWF fordert einen Stopp des Ausbauprojektes Kaunertal. | Foto: Seelos
  • Der WWF fordert einen Stopp des Ausbauprojektes Kaunertal.
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"Im Vergleich zum Kraftwerk Versetz im Kaunertal hat dies nämlich keine Erhöhung der Speicherkapazität zur Folge. Vielmehr würde sich sogar aufgrund der höheren Leistung die Speicherdauer von Sellrain-Silz deutlich reduzieren".
In Hinblick der zukünftigen Anforderungen an das Energieversorgungssystem, würde auf diese Weise kein nennenswerter Beitrag geleistet. Auch auf europäischer Ebene hätten Wasserkraftwerke mit großen Speichern einen wichtigen Stellenwert. "Nicht umsonst wurde dem Kraftwerk Versetz mit seinem zugehörigen Speicher Platzertal der Status "Project of Common Interest" zu Teil. Daraus ergibt sich ein unionsweit bedeutsames, öffentliches energiewirtschaftliches Interesse an großen zusätzlichen Wasserkraftspeichern", meint Speckle.

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