"Der Grissemann": Strom vom eigenen Dach

Markus Zöhrer, Markus Müller, Thomas Walser, Richard Stöckl, LH-Stv. Josef Geisler.
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ZAMS. Ein besonderer Schwerpunkt der Tätigkeiten von regioL liegt im Bereich der erneuerbaren Energie, Energieeffizienz und Energieeinsparung. Dies spiegelt sich neben der eigens eingerichteten Koordinationsstelle für den Bezirk, welche von Elisabeth Steinlechner betreut wird, auch in den diversen Förderprogrammen wider. Mit Zuschüssen bis zu 40 Prozent sollen regionale Unternehmen, Gemeinden oder Vereine dazu animiert werden, ihren Strom mittels Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlage selbst auf dem eigenen Dach zu produzieren und damit die nachhaltige Energieerzeugung im Bezirk voranzutreiben.
Ab sofort wird dies bei "Der Grissemann" in Zams umgesetzt. Die 1.500 Quadratmeter große Photovoltaikanlage, die von der Landecker Firma Elektro Müller errichtet wurde, hat eine prognostizierte Jahreserzeugung von 253.000 kWh und einen Eigenverbrauchsanteil von fast 100 Prozent. So bietet die neue Anlage beste Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und nachhaltige Energienutzung innerhalb des eigenen Unternehmens. Es können damit ca. sieben Prozent des Gesamtstrombedarfs des Betriebs vor Ort aus einer erneuerbaren Energiequelle produziert werden. Im Vergleich: Damit können rund 60 Haushalte mit Strom versorgt werden. Der im Jahr 2015 neu eröffnete Hagebaumarkt ist nun rechnerisch energie- und stromautark. Die Projektkosten belaufen sich auf € 228.745,70 und werden zu 40 Prozent aus dem Leaderprogramm der EU gefördert. Thomas Walser, Geschäftsführer "Der Grissemann", der selbst ein Elektroauto fährt, bietet seinen Kunden kostenlos fünf E-Tankenstellen am Parkplatz seines Kaufhauses an. "Wir haben bereits ein elektrisches Lieferauto und möchten mehr Elektroautos in diesem Bereich anschaffen", betont Walser.

Aus der Region für die Region

"Der Grissemann" konnte zudem ein zweites Förderprojekt im LEADER-Programm einreichen. Regionale Produkte sind bereits jetzt ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie. Es wurden in der Vergangenheit schon mehrfach Anläufe genommen, regionale Produzenten zu finden, um den Verkauf und die Vermarktung regionaler Produkte zu forcieren. In die Tat umgesetzt werden konnten allerdings nur einige Projekte wie das Zammer Sonntagshendl, das Pitztaler Berglamm oder das Kaunertaler Wild. Oftmals scheiterten die Initiativen daran, Produzenten/Bauern zur Erzeugung bestimmter Produkte zu gewinnen, die Produzenten zu koordinieren und die notwendige Qualität in der Produktion sicherzustellen. Mit der Anstellung eines neuen Mitarbeiters, welcher sich des Themas annehmen wird, sollen die Zusammenarbeit mit Landwirten aus der Region ausgebaut und neue Produkte in das Sortiment aufgenommen werden.
Gefördert wird der neue Mitarbeiter im Ausmaß von 20 Wochenstunden über 12 Monate.
Langfristig möchte Der Grissemann neben dem Ausbau des eigenen regionalen Sortiments auch die Erschließung neuer, wirtschaftlicher Produktlinien für Landwirte vorantreiben und damit die landwirtschaftliche Produktion in der Region Tiroler Oberland ankurbeln. Projektvolumen: € 21.615,22, 40 Prozent gefördert.
„regioL zeigt einmal mehr vor, wie zukunftsweisende Regionalentwicklung im ländlichen Raum aussieht. Es geht darum, die vorhandenen Ressourcen, Fähigkeiten und Talente zu bündeln und bestmöglich zu nutzen. Als Energie- und Landwirtschaftsreferent freuen mich die Initiativen im Bereich erneuerbare Energie und regionale Produkte ganz besonders. Die Stärkung regionaler Kreisläufe ist der richtige Weg in die Zukunft“, so LH-Stv. und Energielandesrat Josef Geisler.

Weitere Förderprojekte

Der TVB Tiroler Oberland investiert in den Ausbau des Spiel- und Erlebnisweges „Bibis Märchenwald“ in Ried. Rund um die Biber-Maskottchen Bibi und Bibirella entstehen in den nächsten Monaten drei Erlebniswege und eine Neuinszenierung des Waldspielplatzes. Interaktive Stationen leiten Kinder gemeinsam mit ihren Eltern anhand einer Geschichte entlang der Erlebniswege und vermitteln spielerisch Wissen zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Mit dem Leader-Projekt soll ein neues, leicht zugängliches touristisches Sommerangebot geschaffen werden. Der Fokus liegt dabei auf Familien mit Kindern, wobei von dem neuen Angebot sowohl Gäste, als auch einheimische Familien profitieren können. Projektvolumen: € 75.524,89, 50 Prozent gefördert.
Revitalisierung der Berghäuser beim Bergwerk Platzertal: Nachdem 2015 die Sanierung der Materialseilbahn erfolgte, werden in einem weiteren Bauabschnitt die vier Berghäuser auf knapp 2.500 Metern restauriert und damit vor dem Zerfall bewahrt. Möglich ist die Umsetzung des Projektes nur durch die Zusammenarbeit und Beteiligung mehrerer Förderstellen. Neben Leader-Mitteln fließen in das Projekt auch Förderungen des Bundesdenkmalamtes und der Kulturabteilung des Landes Tirol. Projektvolumen: € 273.264,95, 50 Prozent gefördert.

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